Nachdem wir euch letztens ein zwar spaßiges, doch recht sinnfreies Messer vorstellen konnten, haben wir uns gedacht, wir zeigen euch diesmal eine weniger gimickhafte, doch brauchbarere Klinge, welche man tatsächlich ständig bei sich tragen kann. Konkret handelt es sich hierbei um den „Urban Pal“, respektive dessen klein geratenen Bruder „Mini Pal“ von Cold Steel. Beide Messer sind jetzt schon eine Weile auf dem Markt, alleine der Autor besitzt und nutzt jene seit etwas über zehn Jahren. Wer die üblichen Produkte von Cold Steel kennt, weiß daß diese eher nach dem Prinzip „nicht kleckern, sondern klotzen“ – eben typisch amerikanisch –ausgelegt sind. Umso mehr mag es überraschen, dass es von diesem Hersteller auch Klingen gib, die für den europäischen Geschmack vielleicht nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten.

Der Name der Messerreihe ist durchwegs treffend gewählt, so mögen Freunde zwar durchwegs nicht perfekt sein, doch stehen sie einem in Notsituationen überall beiseite. Kompromisslos. Und genau das vollbringen diese kleinen stählernen Kumpel. Kein Wunder, sind sie doch als Stoßmesser mehr als Retter für Hilfesuchende gedacht als zum Löffelschnitzen im Pfadfinderlager. Zwar als Faustmesser konzipiert, doch mit nur einseitigem Schliff versehen, ist es in Österreich ohne Probleme führbar und gilt nicht als Waffe.

 

Wer sich bei dem Anblick im Übrigen an „Platoon“, oder „Total Recall“ erinnert fühlt, denkt richtig, so ist der dort gezeigte Defender I der prominente Vetter der PAL-Serie. Der Urban Pal hat mit seiner Gesamtlänge von ca. 8cm in so ziemlich jeder Hosentasche Platz, und passt dank seiner schlanken Bauweise sogar in Frauenjeans. Was ihn somit zum idealen täglichen und nächtlichen Begleiter macht.

 

Nun gibt es aber selbst unter den größten EDC-Fetischisten in unseren Breitengraden Situationen in denen kein Messer in Reichweite ist. Die klassischste hiervon ist: beim Sport. Die meisten Messer sind zu schwer um beim Laufen in der Hosentasche zu verbleiben oder ziehen den Gummibund hinunter, reiben die Haut auf, oder, oder, oder. So nicht unser Leichtgewicht. Durch geringes Gewicht und flache Form stört oder behindert es in der Hosentasche nicht. Doch das ist auch nicht der Platz an dem wir unsere Helfer haben wollen.

Denn wenn wir dank Intervall und Konsorten mit 195PPM, Tunnelblick und dergleichen in eine missliche Lage kommen, brauchen wir etwas grobschlächtig robustes, und kein Schönwetter Qi-Gong. Wie passend, dass uns hier die mitgelieferte Secure-Ex Scheide (Achtung: kein Kydex, sondern einfaches Plastik!) durch ihre Löcher im wahrsten Sinne in die Hände spielt. Dadurch lässt sich das Messer beinahe überall tragen.

Ob nun als Necknife umgehängt, in den Laufschuh eingefädelt, oder aber einfach in den Hosenbund geflochten mag individuell durch den IQ entschieden sein. Selbst beim Schwimmen hat es so seinen Platz, denn es sollte theoretisch sogar in einen Triangelbikini einfädelbar sein. Probiert wurde dies allerdings aufgrund Mangels von Bikini (-modells) noch nicht. Sport somit abgehakt.

Doch wie sieht es mit der Alltagstauglichkeit aus? Sowohl der Urban Pal, als auch der Mini Pal sind dezent und klein genug um am Schlüsselbund nicht weiter aufzufallen. Besonders zweiterer ist geradezu prädestiniert dazu. Der gemeine Türsteher merkt in der Regel nichts, selbst wenn er abtastenderweise den geharnischten Schlüsselbund vor seinen Augen und neben seinen Händen hat. „Hidden in plain sight“ funktioniert beim richtigen Publikum also problemlos. Auch das Entscheiden klappt recht unaufdringlich und ist auch mit Handschuhen möglich. Wem der polierte Stahl allerdings etwas zu aufdringlich (- was verständlich) ist, der greife einfach zu Feile und chemischer Bläue oder dergleichen. Man will beim Jab-Cross ja schließlich nicht angeben. Das wäre unhöflich und braucht Dritte ja nicht zu interessieren.

FAZIT: Somit reiht sich Urban- und Mini-Pal philosophisch in die „Last Ditch“ Vertreter wie Ka-Bar’s TDI,_ShivWorks Clinch Pick und dergleichen ein. Also quasi „Reker approved“. Summa summarum bleibt nur zu sagen besonders mit dem Urban-Pal ein wirklich benutzerfreundliches Werkzeug für unangenehme Situationen zu haben, welches für Freunde von „Eastern Promises“ in ein Paracordarmband geflochten sogar den Weg in die Sauna finden kann. Und man kann damit auch Päckchen öffnen.

Erhältlich sind der Urban Pal und der Mini Pal von ColdSteel direkt beim lokalen Messerhändler. Preis circa: ~30,– Seit kurzem neu in der Pal-Familie: der „Best-Pal“ mit Dolchschliff.

COLD STEEL im Internet: www.coldsteel.com