Weiter geht es mit unserem großen Report zu den Bivys. Martin und Freunde waren draußen und haben die „Dackelgaragen“ im Winter noch gestestet. HIER geht es zum Ersten Teil der „Battle of Bivys“ zum Nachlesen und unten kommen nun die nächsten und finalen Bivy Kandidaten im Härtetest:

Integral Designs UnishelterDie Nummer vier kommt von Integral Designs und hört auf den Namen Unishelter. Der Unishelter ist kein offizelles Militärausrüstungsstück und dementsprechend eher selten auf Ebay zu finden und wenn, dann auch teurer als die vorgestellten „Issued Modelle“. Integral Designs hat auf eVent Material gesetzt, um Gewicht zu sparen. Das ist auch sehr gut gelungen, der Unishelter ist der leichteste unserer sechs mit 870 Gramm – und das ohne auf Platz zu verzichten. Bei einer Länge von 240cm und einem geräumigen Kopfbereich fehlt es dem Bivy an nichts. Man bekommt ohne Probleme einem mittelgroßen Rucksack in den Fußbereich und hat links und rechts noch genügend Platz weitere Dinge zu verstauen. Auch die Isomatte mit 6cm bringt man spielend unter. Als Besonderheit hat man dem Biwaksack noch im Fußbereich eine Schlaufe auf der Oberseite spendiert, an der man ihn nach oben abspannen kann, um so eine gerade Fläche zu schaffen, damit das Obermaterial nicht auf dem Schlafsack aufliegt. Der Kopfbereich ist ähnlich dem holländischen Modell mit einer Bogenstange ausgestattet und hat zusätzlich über dem verschließbaren Moskitonetz einen Schirm mit Draht, der es so ermöglicht, auch das Moskitonetz bei leichtem Regen nutzen zu können. Zusätzliche Belüftung erhält man durch einen kleine Schlauchförmige Öffnung an der Vorderseite, die immer geöffnet ist (mit eigenem Moskitoeinsatz) – das ganze ist clever mit der Verspannung verbunden und so straff gehalten. Der Boden wird mit 6 Häringen fixiert und ist nicht atmungsaktiv – hier hat man ein relativ dünn wirkendes Nylonmaterial verwendet, was zwar sicher nicht wasserduchrlässig ist, aber dennoch nicht sehr vertrauenserweckend aussieht; am besten verwendet man noch eine Bodenplane darunter. Der Reißverschluss ist wasserdicht und hat keine Abdeckeiste. Zu haben ist der Unishelter in Grün, Woodland (US), 3 col. Desert (US), ACU und Multicam. In den Tarnvarianten ist er etwas schwerer.

Integral Designs ObserverAuch der nächste Biwaksack kommt aus dem Hause Integral Designs und nennt sich Observer Shelter. Er ist der schwerste ( 2350 Gramm) und gleichzeitig luxuriöste Bivy unserer Reihe. Das Platzangebot im inneren ist gewaltig: Integral Designs gibt an, dass er für zwei schlanke Personen reicht und das glauben wir gerne – wenn die zwei seeehr schlank sind. Auch nach oben hin ist der Observer der höchste und auch der einzige, der sowohl hinten als auch vorne eine Bogenstange hat. Die hintere ist etwas kleiner und beinhaltet eine regengeschützte Lüftungsöffnung mit Moskitonetz, die für eine angenehme Brise sorgt, wenn vorne ebenfalls die Abdeckung über dem Moskitonetz geöffnet ist. Davon gibt es vorne gleich zwei – eines auf der Oberseite und eines im vorderen Bereich. Beide sind komplett verschließbar und darunter verbergen sich auch die beiden Einstiegswege – denn die vordere Öffnung dient nicht nur zum observieren sondern auch zum rein und rauskommen. Das geht auch recht gut, da der Kopfbereich wirklich riesig ist. Gemacht ist der Oberserver aus Goretex und einer stabilen Unterseite aus wasserdichtem, nicht atmungsaktivem Nylon. Natürlich hat er auch wie der Unishelter Abspannpunkte für Häringe, was eine sturmsichere Konstruktion ergibt. Da auch der Oberserver Shelter kein Issued Modell ist, bekommt man ihn nur vom Hersteller oder mit sehr viel Glück bei Ebay. Er wird in den Farben Woodland (US), 3 col Desert (US), ACU und Multicam angeboten.

Carinthia ObserverDas Schlußlicht macht der ebenfalls als Observer benannte Biwaksack von Carinthia. Ihn gibt es baugleich bei der holländischen Armee im niederländischen DPM – produziert von FESCA. Das hier gezeigte Modell ist jedoch von Carintha und nur in Olivgrün erhältich. Preislich bekommt man ihn in dieser Variante ab 550 Euro – das FECSA Modell gibt es für Hälfte. Weiterhin existiert ein ziviles Modell – in olivgrün – Namens X-Tour Protecto, der etwas günstiger als der Observer kommt. Carinthia hat Goretex für den kompletten Sack verwendet – also Ober- und Unterseite. Öffnungen hat er zwei, eine im vorderen Bereich als Beobachtungspunkt und eine auf der Oberseite zum Ein- und Aussteigen. Beide Öffnungen verfügen über verschließbare Moskitonetze und bieten so Schutz für jede Situation. Die Kopfkonstruktion wird mit zwei Bogengestängen in X Form gehalten, was es ermöglicht, den Observer auch ohne Häringe aufzustellen. Natürlich kann man ihn aber auch an dafür vorgesehenen Punkten mit Häringen fixieren. Mit 240cm Länge hat man genügend Platz für Rucksack und Gear, auch hier wieder kein Problem noch eine Isomatte unterzubringen. Der Observer ist mit 1750 Gramm kein Leichtgewicht, glänzt aber dafür mit einem sehr guten Packmaß und robustem Gesamteindruck.

FAZIT: Welches der beste Bivy ist, muss man für sich selbst entscheiden – es kommt immer darauf an, was man will. Leicht und mobil geht immer auf Kosten von Robustheit und Komfort. Und der perfekte Bivy für jedermann muss noch erfunden werden. Fakt ist, mit einem Biwaksack ist man immer gut geschützt gegen die Elemente und zivil in Deutschland auch meist auf der sichern Seite, wenn es um wildes Campen geht. Biwakieren ist nämlich nicht ausdrücklich verboten – Zelten schon. Je weniger man also aufbaut und aufällt, desto besser kann man argumentieren, falls der Förster doch mal vorbeischaut. Hier nochmals alle Daten zusammengefasst (zum Vergrößern anklicken):

 

 

Zum Schluß möchten wir nochmal auf einige hier nicht vorgestellte Modell hinweisen, die auch einen Blick wert sind, wenn man sich mit der Materie tiefer auseinander setzen will:

Biwak Sack der Britischen Armee (Erhältlich auf Ebay):

– Robust, Goretex , Wartungsarm da keine Reißverschlüsse und preislich attraktiv

RAB Bivy Shelters:

– Britisches Unternehmen mit tollen Bivys für alle Ansprüche. In Signalfarben und Oliv erhältlich.

– Preislich im Mittelfeld bis teuer

Outdoor Research Bivys:

– Durchdachte Konstruktionen, gute Gewichtsverhältnisse und moderate bis teure Preise

Ultraleicht Bivys:

– Für Tarpschläfer, eher empfindlich dafür meist unter 200 Gramm

Weiterhin gibt es HIER noch eine tolle Vergleichsliste hauptsächlich ziviler Biwaksäcke. Falls ein detailliertes Review eines der hier aufgeführten Modelle erwünscht ist, müsst ihr es nur sagen, dann liefern wir das!