Jetzt ist es so weit: nach dem mäßig guten Dummy Elcan Specter DR von EBB, das nichts anderes als ein Vierfach-Magnifier war, ist nun eine funktionale Kopie von SU-230/PVS erschienen. Dieses Scope funktioniert wie das echte Specter DR, ist ein Rotpunktvisier ohne Vergrößerung, kann aber auf vierfache Vergrößerung umgeschalten werden. Der chinesische Hersteller AABB hat diese funktionale Kopie von Specter DR auf den Markt gebracht. SPARTANAT schaut sich für Euch an, was diese Optik wirklich kann. (Bilder zum Vergrößern Anklicken.)

Was wir auf den ersten Blick gesehen haben, gefällt uns sehr gut: dieses Specter DR von AABB hat eine anprechende Farbgebung und ist schön ausgeführt. Hier im Bild ist vorne das runde Bateriefach zu sehen. Zwischen Mount und Scope ist der Verstellhebel, mit dem man zwischen einfacher (hintere Position) und vierfacher Vergrößerung (vordere Position) switcht. Auf der Batteriefachkappe fehlt die erhabene Beschriftung, die beim Original zu lesen ist. Der Drehkranz hinten ist die Höhenverstellung, dessen Verriegelung auch kopiert wurde, aber nicht funktioniert. Liebe zum Detail: Höhen- und Seitenverstellung waren bei Lieferung beide gefettet.

Von rechts hinten schaut das Specter DR genauso schön aus. An der Unterkanten sieht man die Schrauben vom ARMS-Mount, der exzellent schließt und auf einem PTW Upper wie angegossen sitzt. Hier im Bild passt er gerade auf einer WE M4 GBBR, die auf MK18 Mod1 umgebaut wurde.

Die Oberseite vom Specter DR: Für das kaputte Back Up Sight (BUS) hinten sind wir selbst verantwortlich. Eine ungesicherte Öffnung der Mounts in über einem Meter Höhe wurde mit freiem Fall beantwortet und mit Bruch von dem spröden Kunststoffmaterial, aus dem das BUS gegossen ist, belohnt. Was am Specter DR fehlt, ist eine Seriennummer, die auf der Oberkante der linken eckigen Ausbuchtung stehen müsste. Ebenfalls fehlen die zwei Löcher beiderseits der flachen Fläche, wo das Mount für ein Docter Sight angeschraubt würde, wenn man ein Rotpunktvisier als Back Up für kurze Distanzen haben will. Ansonsten sind die Iron Sights für den Nahkampf als Schnellvisierungen vorgesehen.

Die Unterseite birgt keine Geheimnisse. Die ARMS-Mounts sind – wie gesagt – sehr gut ausgeführt, aber ohne Markings auf den Hebeln.

Und so funktionierts: das Gerät am Body halten, den Daumen auf den Hebel setzen, der auf 1x eingestellt ist (li. o.). Diesen nach unten drücken (re. o.) und dann den Hebel nach vorn schieben, über den Riegel, der ihn sonst an seiner hinteren Position hält (li. u.). Vorne angekommen rastet der Hebel einfach ein und das Specter DR ist nun auf vierfache Vergrößerung eingestellt.

Blick durch die Optik: Das Fadenkreuz (li.) entspricht dem vom Original. Unseres war ganz leicht schief, einige Millimeter Abweichung. In den zwei Bildern daneben sehen wir die Funktion: einmal auf Durchsicht gestellt (re.) und dann mit vierfacher Vergrößerung (Mi.). Auf so nahe Entfernung ergibt das ein etwas unscharfes Bild. In freier Wildbahn mit weitem Blick istdie Optik scharf. Beim Original soll man die Augen ungefähr sieben Zentimeter von der Linse entfernt haben. Das schafft die Kopie nicht: Drei bis maximalst vier Zentimeter Abstand und man kann das Specter DR verwenden. Das ist für eine billige Kopie einer sehr teuren Optik nicht schlecht.

Sehr beachtlich ist auch die Beleuchtung: Laut Beschreibung sollte es sechs Stufen Rot und sechs Stufen Grün haben. Von Grün haben wir bei unserem erfreulicherweise nichts gesehen. Der Rotpunkt liegt ganz fein im Zentrum des Fadenkreuzes und glüht sehr dezent. Bei der Erstinspektion bei Tag haben wir gedacht, dass es überhaupt nur drei rote Helligkeitsstufen gibt. Erst bei Nacht sind wir auf sechs sehbare gekommen. Es gibt auch einen Modus, bei dem das ganze Fadenkreuz rot erleuchtet ist. Der überzeugt nicht, denn dann glüht die ganze Röhre innen rot. Aber der Punkt allein ist aber wirklich exzellent.

FAZIT: Das Warten auf ein funktionales Specter DR hat sich gelohnt. AABB hat gute Arbeit geleistet und eine farblich und technisch sehr ansprechende Kopie dieser SOPMOD Block 2 Optik fabriziert: Man kann von 1x auf 4x switchen; die Qualität beim Absehen ist auch OK, vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Nachbau einer originalen Optik etwa ein Zehntel des Preises kostet, den man für das echte SU-230/PVS hinlegt. Kopiert wurde ein Gerät der frühen Generation II. Vier Sachen fehlen für ganz Genaue: Die Beschriftung des Batteriefachs, eine Seriennummer, ARMS Markings auf den Hebeln für die Mount und die Löcher für die Schrauben, wenn man ein Docter Sight mit spezieller Basis montieren will. Ein Docter-Kit wäre ein Wunschtraum als Ergänzung zu der Optik dazu.

Wir sind jedenfalls ehrlich begeistert von diesem Specter DR. Das ist der beste Nachbau einer Optik, den wir je in Händen gehalten haben. Wir sind normalerweise Freunde echter Optiken, aber das Specter DR von Ernst Leitz Canada (ELCAN) kostet rund 2.000 Dollar in Echt. Das ist uns doch ein bisschen zu teuer. AABB ist da eine Alternative: Wer auf Block 2 steht, kann – auch wenn wir die Funktionalität dieses Specter DR noch keinem Dauertest unterzogen haben – zuschlagen. Besser als AABB kann man es kaum machen.

Das Elan Specter DR 1x – 4x gibt es zur Zeit bei diversen Händlern zu recht unterschiedlichen Preisen zwischen 270 Dollar (ohne Shipping) bis 250 Dollar (mit Versand). Wir gehen davon aus, dass sich der Preis noch etwas setzen wird. Bei Toy Soldier gibt es das AABB Specter DR zu einem guten Preis.

Zum Vergleich: ein echtes EOTech 553 neben dem Specter DR von AABB. Die Nachbauoptik braucht sich nicht im Geringsten verstecken.

 

Artikel wurde mit Bildern von Airsoft Society nachbebildert.