UKRAINE: DIE LAGE 660 – 14. DEZEMBER 2023

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich bemerkenswert selbstbewusst gezeigt, als er am 14. Dezember in einer Kombination aus seiner jährlichen Pressekonferenz und dem Forum „Direkte Linie“ öffentlich über den Krieg Russlands gegen die Ukraine sprach, ohne jedoch klar zu sagen, wie er sich das Ende der von ihm begonnenen Invasion am 24. Februar 2022 vorstellt.

Die „Direkte Linie“ ist ein jährlich stattfindendes, aufwendig inszeniertes Forum, bei dem Putin vorab ausgewählte Fragen der russischen Öffentlichkeit beantwortet. Putin ließ die „Direkte Linie“ 2022 aus, zum ersten Mal seit 2012. Putin verzichtete 2022 routinemäßig darauf, den Krieg bei hochrangigen Veranstaltungen ausführlich zu diskutieren, was darauf hindeutet, dass er sich seiner Fähigkeit, den russischen Informationsraum zu diesem Thema zu gestalten, nicht sicher war. Putin nutzte die Veranstaltung vom 14. Dezember 2023, um seine Ziele in der Ukraine, spezifische operative und taktische Situationen an der Front und spezifische Anliegen russischer Militärangehöriger und Freiwilliger zu erörtern.

Putins Bereitschaft, einen großen Teil der Veranstaltung dem Krieg in der Ukraine zu widmen, deutet auf ein gestiegenes Vertrauen in seine Fähigkeit hin, die russische Öffentlichkeit zu diesem Thema anzusprechen, was ein Hinweis auf sein persönliches Vertrauen in die Aussichten Russlands in der Ukraine nach den relativ erfolgreichen russischen Verteidigungsoperationen in der westlichen Oblast Zaporizhzhya und die als schwankend wahrgenommene Unterstützung des Westens für die Ukraine sein könnte. Putin bot keine neue Herangehensweise an den Krieg an, beschrieb nicht, wie Russland den Sieg in der Ukraine zu erringen gedenkt, und ließ offen, wie ein russischer Sieg aussehen würde. Viele von Putins Äußerungen vom 14. Dezember ähnelten den Standardaussagen zum russischen Krieg in der Ukraine, die er beispielsweise vor fast einem Jahr in einer Rede vor dem Kollegium des russischen Verteidigungsministeriums gemacht hatte.

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