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Mario Amschlinger, CEO von MEHLER SYSTEMS, hat eine Zukunftsvision für die Unternehmensgruppe. Innovation, Internationalisierung und Zusammenarbeit gehören dazu. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausweitung der Marktpräsenz, der Erhöhung der Produktionskapazitäten und der Stärkung der internationalen Präsenz, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden. Ein SPARTANAT Gespräch.
Wie sehen Sie als CEO die Vision und den Fokus von MEHLER SYSTEMS und wie planen Sie, auf der bereits bestehenden starken Grundlage aufzubauen?
Ich freue mich darauf, die Position von MEHLER SYSTEMS in unserem Markt weiter zu festigen. Eine starke Grundlage haben wir bereits geschaffen. Jetzt liegt der Fokus darauf, Innovation zu beschleunigen, internationales Wachstum voranzutreiben und die gruppenübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Zu meinen unmittelbaren Prioritäten gehören der Ausbau der globalen Präsenz, die Verschlankung von Prozessen für eine erhöhte Liefersicherheit und die Stärkung der operativen Kapazitäten. Indem wir unsere langfristigen Ziele mit umsetzbaren kurzfristigen Zielen anreichern, können wir nachhaltiges Wachstum gewährleisten und den sich verändernden Sicherheitsbedürfnissen weltweit gerecht werden.
Welchen Einfluss hat Ihr persönlicher Werdegang auf Ihren Führungsstil bei MEHLER SYSTEMS?
Aus meinem Werdegang habe ich gelernt, wie wichtig Resilienz und Anpassungsfähigkeit sind – beides Werte, die ich in meinem Führungsstil lebe. Ich setze auf klare Kommunikation und pflege eine inklusive Kultur, in der Ideen offen ausgetauscht werden können. Mich motiviert insbesondere, dass die Tätigkeit von MEHLER SYSTEMS einen direkten Einfluss auf die Sicherheit der Einsatzkräfte hat. Dies spornt mich dazu an, unsere langfristige Vision klar im Blick zu behalten und gleichzeitig kurzfristige Herausforderungen zu meistern.
Innovation ist ein Schlüsselthema in Ihrer Zukunftsvision. Wie wollen Sie Innovation bei MEHLER SYSTEMS fördern und vorantreiben?
Innovation bleibt zentral für unser Wachstum. Ich stehe für eine Kultur der steten Verbesserung, sodass wir den Trends und Herausforderungen der Branche immer einen Schritt voraus sind. Dazu gehören Investitionen in neue Technologien, die Überarbeitung bestehender Prozesse und ein enger Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden, um deren Bedürfnisse besser verstehen zu können. Bei Innovation geht es nicht nur um die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch um die Überarbeitung unserer Services und Prozesse, um den Anforderungen des Marktes besser gerecht zu werden.
Welche Rolle spielen Synergien zwischen den verschiedenen Marken des Konzerns bei der Zukunftsgestaltung von MEHLER SYSTEMS?
Synergien sind entscheidend für unser globales Wachstum. Indem wir die Stärken jeder Marke in unserer Gruppe nutzen, können wir effizientere Prozesse und innovative Lösungen schaffen. Ziel ist es, dass sich die Marken gegenseitig ergänzen, dass wir gruppenübergreifend die Zusammenarbeit vorantreiben und Innovation fördern können. So bleiben wir nicht nur wettbewerbsfähig, sondern können auch flexibel auf die sich ständig verändernde Sicherheitslandschaft reagieren.
UF PRO konnte sich erfolgreich in den USA etablieren. Welche weitere Chancen sehen Sie in Bezug auf die Internationalisierung, insbesondere in Märkten wie Asien?
Der Erfolg im US-Markt schafft eine gute Grundlage für die Erschließung weiterer internationaler Märkte. Für andere Unternehmen der Gruppe, insbesondere MEHLER PROTECTION in Asien, besteht die Strategie darin, aufstrebende Märkte zu erschließen, in denen die Sicherheitsanforderungen steigen. Die internationale Expansion trägt zur Risikodiversifizierung bei und sorgt für eine stetige Nachfrage in verschiedenen Regionen. Es ist entscheidend, unsere Tätigkeiten auf die geopolitischen Bedürfnisse dieser Regionen auszurichten, um effiziente, maßgeschneiderte und strapazierfähige Lösungen zu entwickeln.
Welche wichtigen Trends prägen aus Ihrer Sicht die Zukunft der Verteidigungsindustrie?
Die Verteidigungsindustrie ist in stetigem Wandel und wird weitgehend von globalen Sicherheitsbedürfnissen und technologischen Fortschritten beeinflusst. Ein wichtiger Trend besteht darin, lokal zu produzieren. Da sich der Schwerpunkt von der traditionellen Terrorismusbekämpfung hin zur lokalen Verteidigung verlagert, ist die Nachfrage nach einer schnellen und zuverlässigen Bereitstellung von Schutzausrüstung gestiegen. Dieser Trend stärkt nicht nur die nationale Eigenständigkeit und Sicherheit, sondern auch die Resilienz der Lieferketten, insbesondere in Krisenzeiten.
Seit jeher setzte der Verteidigungssektor auf komplexe internationale Netzwerke für die Beschaffung von Materialien und Komponenten, was in Krisenzeiten Schwachstellen aufdeckte. Indem wir vermehrt auf lokale Lieferanten setzen und die inländische Produktion ausbauen, können wir diese Schwachstellen angehen und sicherstellen, dass die Lieferketten robust und flexibel bleiben. Diese Verlagerung trägt zur Stabilität und zum Wachstum des inländischen Verteidigungssektors bei und ermöglicht gleichzeitig eine schnellere und effizientere Reaktion auf sich ändernde Anforderungen.
Letztlich ist eine geringere Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten für die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Gerade in Zeiten geopolitischer Instabilität oder globaler Unruhen wie der Covid-19-Pandemie oder dem andauernden Ukraine-Konflikt kann eine übermäßige Abhängigkeit von ausländischen Anbietern die rasche Bereitstellung von Verteidigungslösungen beeinträchtigen. Durch Investitionen in eine lokale Produktion können wir unsere Ressourcen besser planen und somit sicherstellen, dass Verteidigungslösungen bei Bedarf schnell und effektiv eingesetzt werden können.
Wie wichtig sind strategische Partnerschaften und Kooperationen für MEHLER SYSTEMS?
Strategische Partnerschaften und Kooperationen erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette und sind eng mit Lieferanten und verschiedenen Stakeholdern vernetzt.
Wir legen großen Wert auf strategische Partnerschaften, da sie die Resilienz der Lieferkette stärken und die Verfügbarkeit von Rohmaterialien sicherstellen. Durch starke Partnerschaften können wir Herausforderungen wie globale Lieferunterbrechungen und Rohstoffknappheit proaktiv angehen. Die Partnerschaften ermöglicht uns außerdem, Beschaffungsstrategien zu optimieren, Risiken zu minimieren, eine gleichbleibende Qualität und die Einhaltung von Lieferfristen zu gewährleisten.
Um dem Wandel der Branche hin zur heimischen Produktion gerecht zu werden und unsere Lieferkette zu stärken, haben wir wichtige strategische Anpassungen vorgenommen. Wir konzentrieren uns verstärkt auf lokale Partnerschaften und Produktion. Durch lokale Zusammenarbeit mit Lieferanten, beispielsweise mit denen, die unser MOBAST-Programm unterstützten, können wir die rechtzeitige Anlieferung von wichtigen Materialien und Komponenten gewährleisten, was für die Aufrechterhaltung hoher Standards in Bezug auf Produktqualität und -zuverlässigkeit unerlässlich ist.
Die Eigenfertigung ist für MEHLER SYSTEMS ein zentraler Bestandteil der Strategie geworden. Können Sie uns mehr darüber erzählen, warum dies für die Zukunft des Konzerns so wichtig ist?
Die Eigenfertigung ist ein Eckpfeiler unserer Strategie. Sie ermöglicht es, unsere strenge Qualitätskontrolle aufrechtzuerhalten, Risiken in der Lieferkette zu reduzieren und uns schnell an sich verändernde Bedürfnisse anzupassen. Mit Produktionsstätten wie dem auf ballistischen Schutz spezialisierten Werk in Fulda und dem auf die Textilproduktion spezialisierten Werk in Serbien erhöhen wir nicht nur unsere Kapazitäten, sondern bleiben auch im Besitz des gesamten Produktionsprozesses. Diese Übersicht sorgt für Konsistenz, Effizienz und gewährleistet die hohen Standards, die unsere Produkte ausmachen.
Dieser strategische Schritt steht im Einklang mit dem Trend hin zur lokalen Produktion. In der heutigen Welt können geopolitische Spannungen und globale Unterbrechungen die internationalen Lieferketten beeinflussen. Durch den Ausbau unserer lokalen Fertigungskapazitäten können wir die Anforderungen der Verteidigungsindustrie, in der Zuverlässigkeit und pünktliche Bereitstellung von entscheidender Bedeutung sind, besser erfüllen. Die interne Fertigung stärkt unsere operative Effizienz, unsere Fähigkeit, auf nationale Sicherheitsbedürfnisse zu reagieren und unsere Position auf dem Weltmarkt.
Ein Paradebeispiel dafür ist die ballistische Komponente des MOBAST-Programms (Modular Ballistic Protection and Carrying Equipment), die im Werk in Fulda hergestellt wird. Wir konnten kürzlich einen bedeutenden Meilenstein feiern mit der Auslieferung von 200.000 Schutzwesten an die Bundeswehr. Dieser Erfolgt unterstreicht die Wichtigkeit strategischer Partnerschaften und eines soliden lokalen Fertigungsprozesses, der durch die strategische Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen unterstützt wird. So können wir den schnellen Einsatz kritischer Verteidigungsausrüstung gewährleisten und die Resilienz unserer Lieferkette stärken.
Wie sehen Sie die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Verteidigungsindustrie und Regierungen, insbesondere im Hinblick auf die eben erwähnten strategischen Partnerschaften?
Die Politik spielt bei der Unterstützung und Aufrechterhaltung der Rüstungsindustrie eines Landes eine entscheidende Rolle. Die lokale Fertigung sollte durch begünstigende Vorschriften, Finanzierungsmechanismen und langfristige Beschaffungsstrategien gefördert werden. Dies gewährleistet eine stete Nachfrage nach einheimischen Produkten und fördert die Innovation im Rüstungsbereich. Darüber hinaus sollten die Politik die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Staatsstellen straffen, bürokratische Hürden abbauen und die operative Effizienz steigern.
Eine wirksame Zusammenarbeit zwischen Verteidigungsindustrien und Regierungen ist unerlässlich, um Lösungen nahtlos in die nationalen Sicherheitsmaßnahmen zu integrieren und die Bereitschaft und Resilienz zu gewährleisten. Diese Partnerschaft ermöglicht den Wissensaustausch, den Technologietransfer und gemeinsame Forschungsinitiativen, die für die komplexe Sicherheitslandschaft von entscheidender Bedeutung sind.
Mit Blick auf die Zukunft ist es unsere Vision, diese Kooperationen zu vertiefen und zu institutionalisieren, wobei der Schwerpunkt auf der nationalen Sicherheit liegt und die inländischen Fertigungskapazitäten weiterentwickelt werden. Die Stärkung dieser Partnerschaften erfordert ein nachhaltiges Engagement sowohl von Seiten der Industrie als auch von Seiten der Politik und einen kontinuierlichen Dialog über die Prioritäten beider Seiten, über Investitionen in die Entwicklung der Arbeitskräfte und über Innovationen im Bereich der Verteidigungstechnologien. Eine Unterstützung durch die Politik ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Rüstungsindustrie eines Landes angesichts globaler Herausforderungen wettbewerbs- und widerstandsfähig bleibt.
Welche Rolle nimmt MEHLER SYSTEMS in der Zukunftsgestaltung der Rüstungsindustrie ein?
Unsere Mission bei MEHLER SYSTEMS ist es, Produkte zu entwickeln, die Leben schützen. Diese Ambition treibt unsere strategischen Prioritäten voran, insbesondere in einer sich wandelnden Sicherheitslandschaft. Unser Ziel ist es, immer einen Schritt voraus zu sein und modulare, anpassungsfähige Lösungen zu bieten, die schnell auf neue Bedrohungen reagieren können. Wir arbeiten weiterhin intern und mit unseren Partnern zusammen, um den sich wandelnden Anforderungen von Einsatzkräften gerecht zu werden, die eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der globalen Sicherheit spielen.
Mario Amschlinger hat langjährige Erfahrung in finanzieller und operativer Leitung. Seit seinem Eintritt bei Mehler Systems im Jahr 2020 hat er die strategische Ausrichtung des Unternehmens maßgeblich mitgestaltet. Er ist derzeit CEO und zuvor war er als CFO/COO bei MEHLER SYSTEMS und Geschäftsführer bei MEHLER PROTECTION | Body Armour tätig.
Vor seinem Eintritt bei MEHLER SYSTEMS war Amschlinger in leitenden Funktionen bei der DIEHL Group tätig, u. a. als CFO bei DIEHL Metal Applications und DIEHL Advanced Mobility sowie als General Manager / CFO bei DIEHL Aviation Hungary. Seine Tätigkeitsbereiche umfassten Finanzen, Personalwesen, Supply Chain und IT. Zuvor war er unter anderem bei BOSCH und der DIEHL Group tätig.
Die Expertise von Mario Amschlinger wird MEHLER SYSTEMS weiterhin in ihrem Bestreben unterstützen, beste ballistische Schutz- und taktische Ausrüstungslösungen für die sich wandelnden Anforderungen der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie anzubieten. Teil der MEHLER SYSTEMS Gruppe sind die Marken MEHLER PROTECTION, LINDNERHOF und UF PRO.
MEHLER SYSTEMS im Internet
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