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Es ist #AUGust, und wir haben etwas Besonderes für euch. Unser Freund Jeff Wood von COLD BORE MIRACLE hat eine sehr gute Review über das STEYR AUG A3 M2 NATO gemacht. Experten wissen: Es gibt nicht ein AUG, es gibt zwei. Die ursprüngliche, österreichische Version hat eigene Magazine. Es gibt aber auch jene Ausführung, die STANAG Magazine verwendet. Sie hat dafür eben einen eigenen „NATO Schaft“. Sie ist bei uns wenig bekannt. Die Review von Jeff Wood zum STEYR AUG A3 M2 NATO auf SPARTANAT stellt euch diese US Version des AUG vor:
Heute geht es um eine legendäre Waffe. Viele von uns sind mit dem Kino der 1980er Jahre aufgewachsen. Damals konnte man kaum einen guten Film sehen, ohne dabei besonderen Schusswaffen zu begegnen. Das STEYR AUG wurde Ende der 1970er Jahre entwickelt und durch die anschließende Verwendung bei Polizei und Militär äußerst beliebt. Ähnlich wie die FN P90 und die HK MP5 war das AUG so außergewöhnlich, dass es Aufmerksamkeit erregte. Als echter Bullpup-Liebhaber sehe ich mich verpflichtet, das AUG mit der neuen NATO-Version des STEYR AUG A3 M2 (Anm. d. Red.: in den USA) erneut unter die Lupe zu nehmen.
Es gibt auch andere Varianten der Waffe, darunter das berühmte „Waffle Mag AUG“ sowie eine 9-mm-Ausführung. Die A3 M2 NATO-Version des Gewehrs scheint jedoch die besten Eigenschaften zu haben. Dieses AUG verwendet Standard-NATO-STANAG-Magazine und verfügt zudem über einen Verschlussfanghebel. Das macht das AUG etwas vielseitiger und nützlicher bei taktischen Einsätzen, wäre mein Urteil. Ich könnte viel Zeit damit verbringen, über die Geschichte des AUG und all seine Vorzüge zu sprechen, aber das könnt ihr auch bei Wikipedia nachlesen. Wichtig ist nur, dass der Alpha-Männchen-Terrorist aus dem Kassenschlager „Stirb langsam“ von 1988 das AUG aufgrund seiner taktischen Fähigkeiten gewählt hat. Und das reicht uns als Anmerkung für heute.
Karl hätte sicher sein „Waffel-AUG“ gegen mein NATO A3-Modell getauscht, leider wandte er sich dem Ballett zu, und wir verloren ihn 1995. RIP Karl.
Das auffällige Aussehen des STEYR AUG wird durch einen ebenso spannenden Mechanismus ergänzt. Der Polymer-Schaft beherbergt die Schlageinrichtung, die Schaftkappe sowie das Magazin. Das Gehäuse wird von einem verschiebbaren Sperrschieber gehalten, nachdem es von vorne in den Schaft eingeschoben wurde. Der Lauf verfügt über Verriegelungswarzen, die denen eines AR15-Verschlusses ähneln. In beiden Fällen verriegelt der Verschluss durch verdreht.
Der Lauf samt Gasdruckeinrichtung wird von einem gefederten Drehstift gehalten. Das macht das Entfernen des Laufs extrem schnell und einfach. Der Gaskolben befindet sich auf der rechten Seite und schiebt eine lange Stange nach hinten.
Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine nahezu identische Stange, die ist für den Spannhebel auf der linken Seite. Der Spannhebel hat ein klappbares Polymer-Design, er kann im Gehäuse sowohl vorne wie auch hinten eingeklappt werden. Er verfügt auch über zwei Schnappfedern, die den Spannhebel vorne halten. Er ist vom Verschluss entkoppelt und bewegt sich daher beim automatischen Repetiervorgang nicht mit.
Die Sicherung ist vom „push-push“-Typ, ein einfaches Kunststoffquadrat, das durch das Griffstück hinter dem Abzug geht. Der Abzug selbst ist ebenfalls aus Polymer und betätigt zwei Stahlstäbe, die die Bewegung zur Schlageinrichtung im hinteren Bereich übertragen.
Außerdem findet der Schütze auf der linken hinteren Seite des Schafts den Verschlussfanghebel, der dieses A3 M2-Modell so viel besser macht als frühere Ausführungen des Gewehrs. Er ermöglicht es, das Magazin einzusetzen und den Verschluss fast in einer Bewegung vorschnellen zu lassen.
Vorne am Lauf befindet sich der „Down-Grip“, der zu den bekanntesten Merkmalen der AUG gehört. Er kann herausgezogen und parallel unter dem Lauf geklappt werden, um das Profil zu verringern. Direkt darüber auf der rechten Seite liegen Gasblock und Gasventil.
Da wir nicht mehr im Jahr 1988 leben und ohne die einstigen Gegner des Imports dieser österreichischen Waffe, die sie aufgrund ihrer unglaublich gefährlichen Eigenschaften verboten hatten, habe ich mich entschieden, das AUG wie meine anderen Waffen mit Suppressor zu schießen. Deshalb habe ich das Schalldämpfer-Gasventil installiert, das hilft, die Übergasung aufgrund des Schalldämpfer-Rückstaus zu reduzieren.
Auf der rechten Seite der Waffe, etwa in der Zwei-Uhr-Position, gibt es eine kleine Picatinny-Schiene. Und quer über die Oberseite des Gehäuses findet sich eine weitere Picatinny für die Montage von Optiken aller Art. Es gibt auch ein werkseitiges 3X-Visier, das anstelle der Schiene installiert werden kann. Aber es kommt DEFINITIV aus den 80ern, dort sollte es auch bleiben.
Ich war schon aufgeregt, als ich zur Range gefahren bin, vor allem weil ich wissen wollte, wie es im Vergleich zu anderen Bullpups abschneidet, die ich bereits geschossen habe. Und das sind nicht wenige. Aber vorher musste ich den Mündungsfeuerdämpfer abschrauben, der es einst zu gefährlich gemacht hat, um es importieren zu dürfen. Ich würde ein paar Schalldämpfer ausprobieren, zuerst die Yankee Hill Machine Fat Cat, weil sie super kurz ist. Das bereits kompakte AUG so kurz wie möglich zu halten, würde der Intention seines Designers entgegenkommen. Ich werde auch meinen Anechoic Anechox 35 verwenden, er macht auch einen großartigen Job dabei, den Schießlärm zu reduzieren. Sein flow thru Design verhindert hoffentlich, dass ich im Schmauch durch den Hülsenauswurf ersticke.
Als Visierung installiere ich mein Primary Arms PLxC 1-8 LPVO. Seine beeindruckende Klarheit und Schärfe wird beim Schießen praktisch sein.
Dann nehme ich mir ein paar verschiedene Magazine, um zu sehen, wie diese im AUG abschneiden. Und um die Magazine zu füllen, werde ich ein paar verschiedene Hersteller ausprobieren: etwas PMC Xtac 55-Grain-Munition sowie Hornady 62-Grain-FMJ, und extra für eine genaue Trefferlage die PMC Match 77-Grain.
Ich schieße gerne im Freien, in den wilden Bergen, die mich umgeben. Heute habe ich jedoch die Gelegenheit genutzt, einen örtlichen Schießstand zu besuchen, was ansonsten eher selten der Fall ist. Aber meinen diesmaligen Zwecke war der völlig in Ordnung. Die zweihundert Meter, die mir zur Verfügung stehen, sind mehr als ausreichend, um dieses AUG zu testen.
Als glühender Bullpup-Fan kommt mir das AUG sehr vertraut vor. Balance und Gewicht sind ähnlich wie bei anderen Waffen, die ich bereits gewöhnt bin. Da ich jedoch an andere Gewehre, wie mein DESERTTECH WLVRN gewöhnt war, musste ich einige meiner antrainierten Bewegungen anders neu einüben.
Die Magazinshalter funktioniert großartig und macht Sinn, wo er ist. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn er mehr wie bei meiner WLVRN oder einer X95 wäre. Die Balance beim AUG ist auch hervorragend, sogar mit einem Schalldämpfer montiert. Man könnte dieses Gewehr trotzdem den ganzen Tag mit einer Hand schießen.
Das Steyr AUG ist bekannt für seine Zuverlässigkeit. Sowohl Polizei wie auch Militär haben das AUG seit langem auf praktisch jedem Kontinent im Einsatz. Wir finden das AUG A3 M2 als perfekt zuverlässig, ohne jede Fehlfunktionen während der Tests.
Man sollte das AUG auf keinen Fall linkshändig schießen, da der Schütze sonst wahrscheinlich von den leeren Hülsen im Mund- oder Kinnbereich getroffen wird. (Anm. d. Red.: die neuesten Modelle haben einen Hülsenabweiser oder man montiert den von CORVUS DEFENSIO). Am hintere Ende des Gewehrs lässt sich nicht verstellen. Daher gibt es keine Möglichkeit, die Höhe des Schaftrückens oder die Länge des Abzugs zu verändern.
Der Griff hat einen Trigger-Guard im Cutlass-Stil, normalerweise würde ich sagen, dass mir das nicht gefällt. Aber die Art und Weise, wie der Abzug im Guard sitzt und nach oben ansteht, finde ich gut gelungen. Die Bedienelemente der Waffe sind insgesamt einfach und zweckmäßig. Die Sicherung ist leicht zu manipulieren, auch wenn sie sich wie ein Design aus den fünfziger Jahren anfühlt. Der Ladehebel ist sowohl in der vorderen wie auch hinteren Position anklappbar. Er kann jedoch etwas nah an der Montage der Optik liegen, was zu schmerzhaften Berührungen mit den Fingerknöchel führen kann.
Das Abzugsgefühl ist oft ein Knackpunkt bei Bullpup-Gewehren. Ich habe sowohl schlechte Abzüge wie auch ausgezeichnete bei meinen Lieblings-Bullpups erlebt. Frühere Versionen des AUG gehörten zu dem, was ich als okay bezeichnen würde, aber dieser scheint etwas besser zu sein. Nicht weich und kürzer und knackiger als erwartet.
Ich bin ziemlich zufrieden mit der Treffergenauigkeit des AUG A3. Ich habe nicht erwartet, dass die fantastisch wäre, aber 1,5 MOA sind anständige Gruppen. Besonders wenn man bedenkt, dass ich ein LPVO bei 8X verwendet, denke ich, dass ich mit etwas mehr Vergrößerung besser hätte abschneiden können.
Das Segment der Bullpup-5,56-Gewehre wird immer größer, obwohl das AUG schon lange auf dem Markt ist. Das IWI X95 ist besonders beliebt, aber obwohl ich es nicht ablehne, gibt es andere Modelle, die denen ich den Vorzug gebe. Das X95 ist zum gleichen Preis wie das AUG A3 M2 erhältlich, aber ich glaube, ich bevorzuge das Steyr. Das SPRINGFIELD ARMORY Hellion ist derzeit ebenfalls zum gleichen Preis erhältlich und hat, wie AUG und X95, eine starke Leistungsbilanz vorzuweisen.
Wenn der Schütze etwas Billigeres will, kann er zum KELTEC RDB greifen, und wenn er etwas in den USA hergestelltes will, ist das DESERTTECH WLVRN mein Favorit unter aller diesen Bullpup-Designs.
Ich will ehrlich sein: Das STEYR AUG A3 M2 gefällt mir besser als erwartet. Es schießt gut, hat einen angenehmen Rückstoß und ist recht kompakt. Es gibt nur ein paar Dinge, die ich ändern würde: Ich hätte gerne einen Magazinauslöser, den man mit dem Abzugsfinger betätigen kann – diese Funktion gefällt mir bei den anderen Waffen sehr gut. Außerdem würde ich mir einen der verschiedenen Vorderschäfte wünschen, die inzwischen für das AUG am Zubehörmarkt erhältlich sind. Der Down-Grip ist bequem, aber ich würde vielleicht einen ganz anderen Vordergriff bevorzugen. Schließlich wäre es schön, wenn am hinteren Ende das Gewehr modular aufgebaut wäre, so dass man vielleicht die Länge verstellen könnte.
Mich wundert es nicht, dass diese Waffe nach wie vor so beliebt ist. Es macht Spaß, damit zu schießen, und durch die zusätzliche Funktionalität der NATO-Magazine sowie des neuen Verschlussfangs wird das AUG nur noch besser.
Da Bullpups mein Ding sind, sollte es euch nicht überraschen, dass mir eines der beliebtesten Bullpup-Modelle der Welt gefällt. Aber ich möchte auch betonen, dass das nicht nur daran liegt, dass ich ein Fan von Bullpups bin. Das AUG A3 M2 NATO hat meiner Meinung nach mehr zu bieten als seine Vorgängermodelle und vereint das mit den guten Eigenschaften der anderen AUG-Modelle. Wenn ihr also ein zuverlässiges, kompaktes und unterhaltsames Gewehr zum Schießen sucht, könnte das AUG genau das Richtige für euch sein. Und während ihr damit schießt, könnt ihr euch als der Actionheld aus den 1980er Jahren verkleiden, den ihr als Kind bewundert habt.
Diese Review wurde ursprünglich auf COLD BORE MIRACLE veröffentlicht
THX, Jeff.
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