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PTR Industries hat bei der SHOT Show sein neues PTR-63-Gewehr im Kaliber .223/5,56 mm gezeigt. Alle, die nach einer Replik des HK33/HK93 oder G41 gefragt hatten, wurden jedoch etwas überrascht.

Das PTR-63 wurde für Standard-AR-Magazine entwickelt und hat diese und die „bolt-hold-open“ Funktion vom G41 übernommen, aber da enden die Ähnlichkeiten auch schon. Es behält den Handschutz im Stil des HK33/93 und die Magazinsperre im HK-Paddelstil – und verzichtete auf den „forward assist“ Mechanismus des G41. Das PTR-63 unterscheidet sich sowohl vom HK33/93 als auch vom G41 durch die Verwendung eines neuen Designs des Griffstücks, das nun die Verwendung von AR-Griffen ermöglicht. Das PTR-63 ist daher ein Hybrid aus den Designs HK33/93 und G41 und schafft damit eine Plattform, die HK nie gelungen ist.
Lasst uns jetzt noch einen wenig in die Geschichte zurückspulen, um diesen letzten Teil besser zu verstehen.
Heckler & Koch führte das HK33 1968 ein. Es ist ein Rückstoßlader mit Rollenverschluss und war im Wesentlichen ein G3-Gewehr, das angepasst wurde, um die 5,56 x 45 mm-Patrone zu verwenden, die zu dieser Zeit populär wurde. Die Bundeswehr hatte bereits etwa 10 Jahre zuvor stark in die Entwicklung und Ausgabe des G3-Gewehrs investiert und hatte daher kein Interesse daran, auf das 5,56-mm-Gewehr umzusteigen. Folglich wurde das HK33 in erster Linie für den Exportmarkt gebaut. Mehrere Länder weltweit haben das HK33 übernommen, darunter die Türkei und Malaysia. Auch Frankreich hätte es beinahe übernommen, wurde jedoch von dem im Inland entwickelten FAMAS-Gewehr geschlagen. Die Produktion des HK33 in Deutschland wurde im Jahr 2000 eingestellt.

Anfang der 1980er Jahre wurde die 5,56 x 45 mm-Patrone als Ersatz für 7,62 x 51 mm als NATO-Standardkaliber erwogen. Als Reaktion auf diesen Trend entwickelte Heckler & Koch eine modernisierte Version des HK33, die als G41 klassifiziert wurde und das 7,62 mm G3 ersetzen sollte. Das G41 enthielt mehrere Merkmale, die eine Verbesserung gegenüber dem HK33 darstellten, wie z. B. beidhändige Bedienelemente, ein neu gestalteter Verschluss für geringeren Rückstoß und Kompatibilität sowohl mit älterer .223 Remington/5,56 x 45 mm M193 als auch mit neuerer NATO-Standardmunition SS109.

Um das G41 den Benutzern des M16 vertrauter zu machen, hat HK auch einen „forward assist“, einen Verschlussfang, Kompatibilität mit M16-/STANAG-Magazinen und einen dreieckigen vorderen Handschutz eingebaut, der auch an den Handschutz des M16A1 erinnert. Die Bundeswehr hat das G41 jedoch nicht wirklich übernommen, noch war es kommerziell so erfolgreich wie das HK33. Das G41 litt immer unter Zuverlässigkeitsproblemen und konnte die bereits beliebte und bewährte AR-Plattform weder in Bezug auf Gewicht noch Benutzerfreundlichkeit schlagen.
Bei der Entwicklung des PTR-63 hat PTR Industries noch einmal alles durchgearbeitet, um die Mängel sowohl des HK33/93 als auch des G41 zu beheben. Das Ergebnis ist ein STANAG-kompatibles Gewehr mit Rollenverschluss, das das Erbe der HK- und AR-Plattformen wirklich vereint. Das PTR-63 kombiniert die klassischen, schlanken Linien der HK33/93-Serie mit einer festen Picatinny-Schiene am Gehäuse, einem HK-kompatiblen MLOK-Handschutz, verschiedene Schaftoptionen, ein Polymer-Griffstück, das AR-Griffe akzeptiert, und einer AR-artigen Verschlussfang. Das Gewehr verwendet den HK-Spanngriff auf der linken Seite des Gewehrs, der es den traditionellen „HK-Slap“ ermöglicht.

Was auch immer die Zuverlässigkeitsprobleme mit dem G41 waren, PTR scheint sie mit seinem Gewehr überwunden zu haben. Spät am Nachmittag auf der SHOT Show, nachdem bereits sehr viele Patronen abgefeuert wurden, hatte ich die Gelegenheit damit zu schießen. Es funktionierte perfekt, sogar mit einem Schalldämpfer. In einer Welt endloser AR-Klone ist es schön, eine praktische Alternative zu sehen – mit etwas klassischem Retro-Flair noch dazu!
Der UVP des PTR-63 beträgt 1.799,00 $ (in den USA), und die Auslieferung beginnt nächsten Monat. Weitere Einzelheiten zum Gewehr findet ihr auf der Seite von PTR Industries.
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