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Waffen
#AUGust:

Die Zukunft aus Australien

31/08/2025Von Redaktion

Sturmgewehr 77 ist ein guter Anhaltepunkt. Der österreichische Heeresname gibt mit der Zahl 77 das Jahr der Einführung an. 1977 ist schon ganz lang her und das AUG von STEYR ARMS war damals zwar eine revolutionäre Konstruktion, ist dann aber ziemlich konservativ geworden und wenig weiterentwickelt worden. Downunder hat man das AUG als F88 eingeführt. Die Australier haben die Waffe, die bei LITHGOW gefertigt wird, dann aber  überarbeitet und als F90 neu ausgegeben. Bei den BEHÖRDENTAGEN 2025 von TEUTODEFENCE konnten wir zu unseren großen Überraschung am Stand von THALES die weitere Weiterentwicklung des F90 erblicken: das F90 MBR – Modular Bullpup Rifle. Leider konnten wir die Waffe nicht schießen, aber sie liegt super in der Hand. Wir wollen uns mit euch anschauen, was die Australier (die vielleicht in München sitzen) am AUG getan haben. 

Fangen wir von vorne an. Der Flash Hider ist noch österreichisch, aber dahinter kommt schon viel Neues. Das F90 hat einen Lauf, der leichter gemacht wurde und der mit Rillen auch mehr Oberfläche für die Kühlung hast. Die Australier haben damit den österreichischen Feinripp hinter sich gelassen. Aber sie schätzen traditionelle Nähe: Am Lauf montiert ist der „Bajonett Lug“. Ja, es ist vorgesehen ein Bajonett aufzusetzen und damit zu fechten. 

Die Waffe erinnert noch immer an ein AUG und hat so die klassische Trennung in Gehäuse (Metall) und Schaft (Kunststoff): Der klapprige Klappgriff ist weg, der Australier setzt auf einen auf Pica-Rail montierten, abnehmbaren und austauschbaren Vordergriff. Hier die nicht unpraktische Lösung mit einer Art „Grippod“, einem Griff mit einem ausfahrbaren Zweibein. Das Gehäuse hat eine hohe, durchgehende Rail. Damit ist die Waffe offen für alle Optiken, die der Anwender montieren will. 

Der Schaft ist, anders als der verschweißte Österreicher, einer, der aus zwei Teilen besteht, die verschraubt sind. Der Abzug und der Feuerwahlhebel liegen gleich. Vorne sehen wir einen Auslöseknopf für das Magazin, der mit dem Zeigefinger der Schießhand bedient werden kann. Wir finden das superpraktisch, es soll aber Probleme geben, wenn die Waffe abgehängt vor dem Körper getragen wird. Durch Anschlagen am Körper kann sich das Magazin scheinbar lösen. Was suboptimal wäre … 

Im Bogen der die Hand schützt, kann ein Teil ausmontiert werden, so dass der Abzug eines 40mm Unterlauf-Granatwerfers eingesetzt werden kann. Der Feuerwahlhebel ist eindeutig: Sicher, Einzelschuss und Dauerfeuer sind drei Positionen. Damit ist das „Wir ziehen ganz durch“-Dauerfeuer eliminiert, das bei Einzelschuss und Nervosität oft zu Rattern führt. 

Die Magazine sind keine spezifischen AUG Magazine mehr, sondern STANAG Magazine. Damit hat man einen riesigen Pool an Magazinen, aus denen man auswählen kann. Die Gehäuseverriegelung schaut gleich aus wie bei „good old“ AUG. 

Spannend auch, dass man selbst hinten auf zwei verschiedene Arten das Magazin auslösen kann. Von unten, wie bei einem AUG, und seitlich recht und links. Damit gibt es insgesamt drei Optionen für das Problem Magazinwechsel Bullpup. Und das ist schon sehr gut. 

Am Schaft eingelassen sind Anschlagpunkte für den Waffenriemen. Eine Öse haben wir ganz vor am Gehäuse gesehen, eine Öse hinten oben auf der Endkappe. Das ist gut positioniert. 

Hier die Endkappe und der Stift durch die Schlageinrichtung. Das Innenleben der Waffe ist AUG. Wir haben das F90 MBR zwar feldmäßig sofort zerlegt, waren aber damit zu beschäftigt damit, um die Teile zu fotografieren. 

Die Waffe hat einen integrierten Deflektor, damit der Schütze nicht die Hülsen fressen muss, wenn man Schulter wechselt. Das war ein gängiges Problem des Bullpups bis CORVUS DEFENSIO seinen einschraubbaren Deflektor erfunden hatte. 

Hier nochmal Anschlagpunkt für Waffenriemen am Body und QD für Riemen. So mögen wir das. 

Der Deflektor und die Auswurföffnung im Detail. 

Und hier der vordere Magazinauslöser und der Abzug von der anderen Seite. 

Rechts über dem Abzug gibt es durchgehend am Gehäuse eine lange 90 Grad versetze Picantinny-Rail. Australier montieren den Waffenlaser seitlich rechts. Lauf und Gehäuse sind übrigens fix verbunden, das AUG-typische, praktische Ausschwenken des Laufes zwischendurch fällt damit weg. Wegen der Präzision der Waffe, war die Antwort, als wir nach dem „Warum“ gefragt haben. Uns wäre nicht aufgefallen, dass die beim StG77 gelitten hätten. Aber Putzen war leichter.

Hier nochmal das Gehäuse mit der Rail, rechts vorne auch zu sehen die Gasdruckeinrichtung. Hier gefällt uns die Öse gut, das heißt man kann auch sehr schön mit der Spitze einer Patrone verstellen, wenn das Ding heiß ist. 

Und was natürlich wirklich anders ist: der Schaft, der uns besonders gut gefällt. Er hat einen schmalen, sehr führigen Kolben, der nun auf das typische Paddel am Ende verzichtet, das sicher nur gemacht wurde, weil der Infanterist aufgelegt schießt und den Schaft mit der zweiten Hand in die Schulter zieht. Das F90 MBR bringt übrigens leichte 3,25 Kilo auf die Waage. Insgesamt wirklich toll, was an der Waffe gemacht wurde. Das F90 MBR eine sehr ansprechende Weiterentwicklung, die sich auf eine zuverlässige Basis verlässt und die Funktionalität modern adaptiert hat. Hätten wir gerne …

Das ist das Video vom Hersteller zu Waffe und unten ein Flyer zum F90 MBR. 

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