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Waffen
Kristóf Nagy im Interview:

„Die Gefahr am 3D Druck ist die einfache Fertigung“

17/03/2025

Improvisierten Waffen sind als Thema so alt wie die Menschheit. Aber eine neue Technologie verändert den Zugang zu Waffen: 3D Druck kann aus jedem Wohnzimmer eine Waffenwerkstatt machen. Kristóf Nagy präsentiert mit seinem Buch „3D – Waffen aus dem Drucker“ eine kompakte Technikgeschichte dieses neuen Phänomens und macht auf die Sicherheitsrisiken aufmerksam. 

SPARTANAT: Kristóf, von Dir stammt das erste deutsche Buch über Waffen aus dem 3D Drucker. Wie kommt man auf so ein Thema? Druckst Du gar selbst?

Tatsächlich umgibt mich die 3D-Druck Technologie schon seit Jahren. In meinem Beruf habe ich, insbesondere im Rahmen von Rapid-Prototyping ständig damit zu tun. Die Motivation ein Buch über die Nutzung im Kontext von Handwaffen zu schreiben kommt jedoch aus den zahlreichen Diskussionen mit Behördenvertretern aus einem breiten, internationalen Spektrum. Auch wenn ich zu Hause nicht den berühmten Drucker auf dem Küchentisch stehen habe, hat mich das Thema fasziniert und mir wurde schnell klar, dass es eine kompakte Zusammenfassung und Beleuchtung verdient.

SPARTANAT: Waffen und 3D Druck lässt bei vielen leichte Panikgefühle aufkommen. Wie gefährlich ist das Thema wirklich?

Anfangs stellten 3D gedruckte Waffe für den Schützen die größte Gefahr dar. Dieses Phänomen existiert teilweise bis heute. Von Personen, die mit krimineller Gewinnabsicht illegal Waffen produzieren kann nicht immer der höchste Qualitätsstandard erwartet werden. Dennoch ist sowohl die Technologie als auch die Konstruktionen deutlich reifer geworden. Selbst das Thema Qualitätssicherung ist in der Szene präsent und wird von der Community vorangetrieben. Fakt ist, dass mit frei verfügbarer, moderner 3D Druck Technologie und vergleichsweise einfachen zusätzlichen Fertigungsverfahren tatsächlich dauerhaft nutzbare Handwaffen in Serie gefertigt werden können. Die Anforderungen an das handwerkliche Knowhow sinken dabei stetig. Gerade der letzte Punkt ist von besonderer Bedeutung.

Die FGC-9 – kurz für „Fuck Gun Control 9mm“ – ist eine improvisierte halbautomatische Maschinenpistole, deren Teile wesentlich aus dem 3D Drucker kommen. Im Aufmacherbild ist die illegale Waffe zusammengebaut bei einem Interpol Seminar zum Thema Waffenbau und 3D Druck 2022 in Den Haag zu sehen. Bild: Wikipedia. 

SPARTANAT: Die Voraussetzung ist eine neue Technologie: 3D Druck. Was kann das? Was wird das alles verändern?

Sehr viel! Wenn wir uns die rasante Entwicklung der letzten Jahre ansehen, dann ist das höchstens ein Vorgeschmack. Mittlerweile werden Komponenten für die komplexesten Systeme gedruckt und das bereits in der industriellen Serienfertigung. In Bezug auf Handwaffen und ihre missbräuchliche kriminelle Nutzung müssen sich Strafverfolgungsbehörden hierzu entsprechend aufstellen. Wenn in Zukunft selbst die Munition aus dem Drucker kommt, stellt dies eine vollkommen neue Herausforderung für Ermittler dar.

SPARTANAT: Improvisierte Waffen hat es immer gegeben. Was macht 3D Druck anders, gefährlicher?

In meinem Buch stelle ich die These auf, dass improvisierte Waffen älter als der Homo sapiens sind. Aus dieser Perspektive betrachtet ist das Problem alles andere als neu. Die besondere Qualität der Gefährdung liegt in der bereits erwähnten, vergleichsweise einfachen und insbesondere leicht skalierbaren Fertigung. Hierdurch kann es zu einer unkontrollierten Proliferation von Waffen innerhalb recht kurzer Zeit kommen. Dass die organisierte Kriminalität die Möglichkeiten bereits erkannt hat, zeigen mehrere internationale Beispiele.

SPARTANAT: Wie, denkst Du, soll die innere Sicherheit auf diese Herausforderung reagieren?

Es wird bereits mehr getan, als der Durchschnittsbürger denkt. Zahlreiche nationale und internationale initiativen betrachten das Phänomen. Diese habe ich in einem separaten Kapitel im Buch beleuchtet. Wichtig ist, dass diese Projekte aus der Isolation kommen und sich in der Fläche entfalten können. Es darf nicht nur ein Sonderthema etwa im Bereich der Forensik bleiben. Das Bewusstsein für das Problem muss bei den ausführenden Kräften ankommen. Es gibt hier jedoch, wie bereits erwähnt vielversprechende Ansätze.

KRISTÓF NAGY ist ehemaliger Infanterist der Bundeswehr. Neben seiner Tätigkeit in der wehrtechnischen Industrie ist er seit über einem Jahrzehnt als freier Fachautor tätig. Sein Interesse gilt kinetischen Effektoren aller Art, sowie militärhistorischen Themen. Seit 2012 beschäftigt er sich ebenfalls mit unbemannten Luftfahrzeugen und auch Bodensystemen und deren Abwehr. Er ist Mitautor und -herausgeber von SPARTANAT Black Book 10 „Drohnenabwehr“. 

NAGY im Netz: https://x.com/KristfNagy19

 

DAS BUCH

„3D – Waffen aus dem Drucker“ von Kristóf Nagy führt ein in die neue Welt des Waffenbaues.

  • Die Entwicklung der 3D-Drucker
  • Die Geschichte moderner improvisierter Waffen 
  • Die wichtigsten Modelle aus dem 3D-Drucker
  • Was die Polizei dagegen unternehmen muss

Eine technische Revolution zeigt ihre Auswirkungen in der realen Welt: Jeder kann eine Waffe bauen. Das Buch erklärt die Geschichte der improvisierten Waffen, erläutert die Entstehung moderner 3D-Druckverfahren, beschreibt die wichtigsten Waffenmodelle. Plus: die aktuelle Herausforderungen für Kriminologen und Terrorabwehr.

„3D – Waffen aus dem Drucker“ von Kristóf Nagy, SPARTANAT Green Book 1, Taschenbuch im Pocket-Format, 148 Seiten, Euro 15,90 – HIER im SPARTANAT SHOP zu bestellen.

 

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