Die ukrainische Operation im Gebiet Kursk hat es den ukrainischen Streitkräften ermöglicht, zumindest vorübergehend in einem Bereich der Frontlinie die Initiative auf dem Schlachtfeld zu übernehmen und die russische Initiative im gesamten Gebiet herauszufordern.

Die ukrainische Operation im Gebiet Kursk und weitere mögliche ukrainische Grenzübertritte zwingen den Kreml und die russische Militärführung zu der Entscheidung, ob sie die 1.000 Kilometer lange internationale Grenze zur Nordostukraine als legitime Frontlinie betrachten, die Russland verteidigen muss, und nicht als ruhenden Teil des Kriegsschauplatzes, wie sie ihn seit Herbst 2022 behandeln. Die Reaktion Moskaus könnte dazu führen, dass die russische Militärführung den Personal- und Materialbedarf für die Verteidigung der internationalen Grenze als Teil ihrer frontweiten Kampagnenplanung berücksichtigen muss, was zu langfristigen operativen Planungsbeschränkungen führen könnte, die Russland bisher nicht kannte.

Geolokalisiertes Bildmaterial sowie russische und ukrainische Berichte vom 10. und 11. August deuten darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte nach Westen und Nordwesten in die Oblast Kursk vorgedrungen sind.

Russische Behörden bestätigten, dass mobile ukrainische Gruppen in der Nacht vom 10. auf den 11. August mehr als 25 Kilometer in die Region Belowskij Raion im Gebiet Kursk vorgedrungen seien, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass diese Einheiten in der Region bleiben oder dass ukrainische Streitkräfte außerhalb des unmittelbaren Grenzgebiets in der Region Belowskij Raion operieren.

Das gemeldete ukrainische Schnellmanöver in der Region Belowskij deutet darauf hin, dass die russischen Streitkräfte entlang der internationalen Grenze noch immer nicht ausreichend auf weitere ukrainische Grenzüberschreitungen vorbereitet sind. Russischen Quellen zufolge versuchten kleine ukrainische Gruppen am 11. August erfolglos, in begrenztem Umfang in die westliche Oblast Belgorod einzudringen.

Ein hochrangiger ukrainischer Verteidigungsbeamter erklärte Berichten zufolge, dass die russischen Streitkräfte die Intensität ihrer Angriffe in der Ostukraine etwas verringert hätten, die Lage ansonsten aber weitgehend unverändert sei.

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