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Ein Mini Red Dot mit verstellbaren Absehen, Solar und Batterielebensdauer von 50.000 Stunden? Das gibt’s nur bei Holosun. Wir haben das HS 507 C getestet.

Groß, breit, schwer – das trifft es mal überhaupt nicht, das Holosun 507C ist ein Mini Rotpunktvisier, das primär für Schrotflinten und Kurzwaffen entworfen wurde.

Im Lieferumfang enthalten ist eine flache Picatinny Montage, die dann für den direkten Einsatz auf Schrotflinten oder Langwaffen gedacht ist, wo die Bauhöhe keine Rolle spielt. Hier sieht man auch schön das Batteriefach des 507C auf der Unterseite und die Passstifte an der Montage. Warum diese so wichtig sind, erfahrt ihr später.

Die erste Besonderheit am 507C: Es hat ein Solarpanel. Damit ist das Visier in der Lage, die Batterie zu schonen und somit die Lebensdauer massiv zu erhöhen.

Das Holosun Mini RDS ist gerade mal 75 Gramm schwer. Die Abmessungen betragen 45,7mm x 30,5mm x 40,6mm. Es ist nach IPX8 wasserfest und lässt sich zwischen -30°C und 60°C betreiben. Der Verstellbereich für die Höhen- und Seitenverstellung liegt bei +/- 50 MOA.

Das Gehäuse ist aus 7075 T6 Aluminium mit einer Titan-Haube. Darunter verbirgt sich die Scheibe, auf die das Absehen projiziert wird.

Wie bei Holosun üblich, kommt das Visier nicht nur mit einem Absehen, sondern gleich mit dreien. Man kann einen 2 MOA Punkt, einen 2 MOA Punkt in Verbindung mit einem 32 MOA Kreis oder nur einen 32 MOA Kreis nutzen. Umgeschaltet wird automatisch, wenn man drei Sekunden den „-“ Knopf gedrückt hält.

Alle Absehen sind bei Tageslicht gut sichtbar. Die Helligkeitsverstellung lässt zehn Tageslichtstufen und zwei Nachtsichtstufen zu. Zusätzlich gibt es einen automatischen Modus, der dann über das Solarpanel geregelt wird. Ist viel Licht da, wird das Absehen heller, bei weniger Licht wird es dunkler (im Video gut zu sehen). Den Modus kann man durch Halten der „+“ Taste ausschalten und so die Helligkeit manuell regulieren.  Drückt man beide Knöpfe gleichzeitig, schaltet sich das Holosun aus.

Das kann man aber getrost ignorieren: Bei einer Batterielebensdauer von ca. 50.000 Stunden und automatischem Standby-Modus, der bei geringster Erschütterung das Gerät zum Leben erweckt, wird der Nutzer das Gerät wohl kaum ausschalten wollen.

Die Bedienungsanleitung bekommt ihr hier: HS_507C_MANUAL

Der feine 2 MOA Punkt eignet sich für präzise Schüsse.

Im direkten Sonnenlicht haben reine Punktvisiere, speziell mit 1 oder 2 MOA Punkt, das Problem, dass der Punkt nicht mehr gesehen werden kann. Mit dem Circle-Dot ist das kein Problem wie ihr sehen könnt. Die mitgelieferte Montage wird mit einer Schraube angezogen. Wir haben das Gerät damit nicht getestet, da es direkt auf der Kurzwaffe verbaut wurde, aber sowohl Haptik als auch Verarbeitung lassen beim Blicktest keine Beanstandungen erkennen.

Wir haben im Video das Holosun mit einem Steiner, einem Trijicon und einem Leupold Mini RDS verglichen. Die Helligkeit des Absehens ist bei Holosun und Trijicon am besten, den geringsten optischen Effekt (leichte Vergrößerung/farbliche Veränderung) hat das Leupold.

Die Zielwaffe ist eine Glock 34 MOS, also eine Glock, die bereits eine Fräsung für ein Rotpunktvisier besitzt. Mit dabei auch das Adapter Kit mit gängigen Platten wie Docter, Trijicon usw.. Das Holosun nutzt die Adapterplatte von Trijicon.

Für alle, die sich eine Anschaffung für die Kurzwaffe überlegen: Investiert das Geld und lasst Eure Schlitten fräsen, wenn Ihr keine Vorbereitung dafür habt. Die meisten Fertig-Lösungen bauen auf dem Ausbau der Kimme auf, somit habt ihr

a) keine Backup Visierung mehr wenn das RDS ausfällt

b) keine Zielhilfe. Mit erhöhter Kimme/Korn ist die Zielerfassung bei einem RDS deutlich schneller.

Die Adapterplatte wird fix mit zwei Schrauben auf dem Schlitten der Glock montiert.

Jetzt muss nur noch das Sight festgeschraubt werden und schon habt ihr eine Pistole mit Rotpunktvisier. Hier zu sehen noch die Werksausstattung Kimme/Korn – für den Einsatz, wie oben erwähnt, empfehlen wir Silencer Sights – also erhöhte Kimme und Korn.

Nach dem die Waffe mit dem Rotpunkt eingeschossen wurde, haben wir das Holosun 507C ausgiebig getestet.

Nach einer kurzen Eingewöhnung geht das Schießen wie von selbst und gerade der erste Schuss ist deutlich schneller platziert als nur mit Kimme und Korn. Die Folgeschüsse benötigen auf Grund der fehlenden Silencer Sights etwas länger.

Alles in allem hat uns die Optik bisher noch nicht im Stich gelassen, obwohl sie auf dem Verschluss der Pistole enormen Kräften ausgesetzt ist und jede Bewegung mitmachen muss. Das Gehäuse ist stoßfest und hat bisher auch jede Belastung ausgehalten.

Da die Batterie nur durch Entfernen des 507C von der Waffe möglich ist, wird der ein oder andere befürchten, dass dann die Waffe neu eingeschossen werden muss. Wir haben das Visier mehrmals heruntergenommen und wieder verschraubt. Die minimale Trefferverschiebung ist wohl eher auf den Schützen zurückzuführen als auf die erneute Montage – das machen die Passstifte möglich, die das 507C automatisch schon in die richtige Zentrierung drücken.

FAZIT: Das Holosun 507C muss sich nicht vor den Mitbewerbern verstecken, im Gegenteil: Durch die Wahl der verschieden Absehen, das Solarpanel und die hohe Batterielebensdauer ist das Gerät unserer Meinung nach ganz oben mit dabei – da können sich andere Hersteller, die deutlich teurer sind, eine Scheibe von abschneiden.

Erhältlich ist das 507C direkt bei HOLOSUN oder allen Händlern, die Holosun führen. Es kostet ca. 360 Euro.

HOLOSUN im Internet: www.holosun.de