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Magpul hat es mal wieder geschafft. Sie haben nach ausgiebiger Entwicklung, Feldtests und Optimierung ein Zweibein herausgebracht, das sich sehen lassen kann und die Konkurrenz das Fürchten lernen wird: Magpul Bipod – hier bei uns im SPARTANAT Test.

Die Evolution des Zweibeins: Magpul ist da ganz charmant dominant und beansprucht den Platz des besten Zweibeins für sich. Gerechtfertigt? Wir werden sehen. Erstmal vorab noch das Video von Magpul als Appetithappen:

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Genug Propaganda, jetzt wollen wir es mal genauer wissen.

Das Magpul Zweibein wiegt 326 Gramm mit integrierter Montage (in unserem Fall M-LOK). das sind, verglichen mit dem Alltime-Favorite Harris, knapp 50 Gramm weniger. Dazu kommt dann beim Harris Zweibein noch die Montage, was die Gewichtsersparnis auf ca. 100 Gramm bringt.

Das Herz des Zweibeins besteht aus T6061 Aluminium, umgeben von einer Polymer-Schicht. Auf Federmechanismen wie beim Harris wurde verzichtet, hier wird alles durch Muskelkraft bedient. Die Beine können mit einem leichten Widerstand ausgeklappt werden, wo sie dann auch arretiert werden. Zum Zuklappen muss der runde Knopf an der Oberseite je einmal pro Bein gedrückt werden.

Diese Einsparung reduziert nicht nur das Gewicht, sondern gibt dem Zweibein auch ein schlankes Design, das garantiert weniger Punkte zum Hängenbleiben bietet und generell sicher wartungsfreier nach dem KISS (Keep it simple and Stupid) Prinzip macht.

Die Beine sind 16cm lang und lassen sich komplett auf 26cm ausfahren. Dazu müssen die an der oberen Hälfte angebrachten Knöpfe gedrückt werden, während man das Bein auszieht. Wer es nicht ganz so lang braucht, kann zwischen sechs Stufen in der Länge wählen.

Hier sieht man auch schön die Verstellung der Achse (mittig angebrachter Drehknauf). Dieser ermöglicht es nicht nur das Zweibein in der Seitenlage bis zu 40° anzupassen, sondern bietet darüber hinaus eine horizontale Verstellung bis zu 50° – also eine Zielverfolgungsmöglichkeit. Beides ist über den Drehknauf zu bedienen, wobei bei arretierter Seitenverstellung eine Zielverfolgung weiterhin möglich ist.

Hat man die M-LOK Montage gewählt, wird man mit einer ultraflachen Montage belohnt, die zwar nicht so schnell angebracht ist wie bei den anderen Varianten, dafür aber absolut bombenfest hält.

Weitere Varianten der integrierten Montage sind Picatinny und A.R.M.S. – wer KeyMod nutzt, geht leer aus. Kein Wunder, M-LOK ist die Magpul eigene Konkurrenz zu KeyMod.

So sieht das Zweibein im eingefahrenen Zustand an der Waffe aus. Besonders gut gefällt uns, dass der Raum hinter dem Zweibein nicht beeinträchtigt ist, wie beim Harris (siehe dazu Video und weiter unten Vergleichsbild). Das Zweibein benötigt zwei M-LOK Plätze und das wars, alles andere kann prima gegriffen werden.

Hier nochmal der direkte Vergleich zum guten alten Harris. Man sieht deutlich, dass das Harris für Jagdwaffen/Repetiergewehre mit dem bekannten Pin vorne gemacht wurde. Für die AR Plattformen etc. muss dieser Pin an einem Picatinny Adapter befestigt werden und dann erst an der Waffe. Klumpig, schwer, suboptimal.

Die beste Verbesserung gegenüber dem Harris ist der Verstellknauf, der bei Magpul auf der Unterseite liegt, statt auf der Hinterseite (Harris). Dadurch kann mit der ganzen Hand zugepackt werden um die gewünschte Festigkeit zu erlangen. Harris hat dafür zwar einen Hebel als optionales Zubehör, aber auch damit ist die Bedienung sehr fummelig und alles andere als schnell.

Übrigens, wem die Füße des Magpul nicht zusagen, kann auf diverse Krallen zurückgreifen – die je nach Untergrund besseren Halt geben. Das ist gerade bei großkalibrigen Waffen mit Rückschlag sicher interessant.

Im Test haben wir bisher nur auf ebenem Untergrund und im Kaliber .223 geschossen. In dieser Anwendung macht sich das Magpul Zweibein extrem gut, gerade sitzend geschossen auf einem regulären Tisch kann man mit den 26cm Gesamthöhe perfekt feuern. Das Gleiche gilt für den liegenden Anschlag: Hier sind die 16cm perfekt, um flach zu schießen.

Was ist uns noch aufgefallen? Im Gegensatz zum Harris hat das Magpul Zweibein ausgeklappt ein ganz feines Spiel nach vorne und hinten. Hier kommen nun die persönlichen Präferenzen des Schützens zum Tragen: Der eine mag es knüppelfest, der andere bevorzugt genau diese leichte Mitbewegung der Waffe beim Schuss/Rückschlag. Wir finden es klasse, dadurch wird erreicht, dass das Zweibein genau dort stehen bleibt, wo es war (auch auf glattem Untergrund). Mit dem Harris hatten wir in der Vergangenheit oftmals das Problem, dass das Zweibein gesprungen ist und somit Folgeschüsse komplett neu ausgerichtet werden mussten. Ein Kollege hat damit auch schon mal die Zielscheibe des Partners beschossen, weil das Zweibein gehüpft ist.

FAZIT: Ob das Magpul Zweibein der neue Standard wird und alles andere übertrifft, das wird die Zeit zeigen. Aktuell kann man aber auf jeden Fall sagen, dass Magpul ein echte Alternative geschaffen hat, wenn es um Zweibeine geht. Preislich absolut konkurenzfählig, speziell wenn man noch auf Mount und Hebel beim Harris zurückgreifen muss, einfache und simple Bedienung, mehr Features bei knapp 100 Gramm weniger Gewicht? Die Antwort fällt nicht allzu schwer – KAUFEMPFEHLUNG ohne wenn und aber.

HIER geht es zum SPARTANAT Video mit der Vorstellung des Magpul Bipod. 

Erhältlich ist der Magpul Bipod in Schwarz oder FDE mit Picatinny, A.R.M.S. oder M-LOK Montage bei Horner Arms für 145 Euro.

HORNER ARMS im Internet: www.hornerarms.de

MAGPUL im Internet: www.magpul.com