Ein bisschen muss man Ali Soufan um seinen Job beneiden. Er war 9/11 einer von acht arabischsprachigen Mitarbeitern des FBI und der einzige, der sich bereits die Jahre davor für al-Qaida als extremistisches Phänomen interessiert hat. Der Verhörpsezialist, der libanesisch stämmig ist, war so an vorderster Front, als es darum ging, Islamisten zu verhören. An seinem Tisch hat fast alles Platz genommen, was in al-Qaida Rang und Namen hatte und von den Amerikanern gefangen genommen wurde. Das Buch von Ali Soufan ist bereits ein paar Jahre älter (2012 ist dieses Ausgabe erschienen).

Soufan ist inzwischen selbstständig und arbeitet als Contractor für die US-Regierung. Den Weg raus aus der Behörde hat auch der Konflikt mit der CIA beschleunigt, die auf „erweiterte Verhörmethoden“ und Guantanamo gesetzt hat. Soufan hat sich gegen die Anwendung von Folter gestellt, die er als „unamerikanisch“ ebenso wie als ineffizient beurteilt. Das Buch gibt einen spannenden Einblick in die frühe al-Qaida, weil Soufan sehr eng das Netz der islamistischen Kämpfer beschreiben kann. Es gibt interessante Einblicke in die Arbeit von Verhörspezialisten im „War on Terror“ und dokumentiert den Konflikt zwischen FBI und CIA, was am Ende des Buches auch etwas ermüdend ist. Ebenfalls von Ali Soufan und auf SPARTANAT vorgestellt: „Anatomy of Terror“. 

The Black Banners: Inside the Hunt for Al Qaeda“ von Ali Soufan, Penguin Books, 608 Seiten, Euro 13,02

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