Enno Lenze ist ein Typ, den man sich sicher merkt. So wie bei den Kindern in der Volksschule, wenn etwas angestellt wurde, und das erste Bekenntnis von allen lautet: „Der mit den roten Haaren war dabei.“ Und er ist wohl ein Typ, der gerne dabei ist. Das Buch mit dem Titel „Fronturlaub“ ist übrigens sowas wie seine Autobiografie. Die ersten 100 Seiten erzählt er von der Kindheit in Afrika (die Eltern waren Entwicklungshelfer), dem Weg nach Berlin (er war bei der Piratenpartei) und seinem Immobilienkauf (ihm gehört der heutige Berlin Story Bunker).

Und dann kommt er 150 Seiten nach Kurdistan, weil es ihn interessiert hat. „Fronturlaub“ passiert hier auf dem umgekehrten Weg, nämlich nicht als „Urlaub von der Front“ von als „Urlaub und an die Front“. Krisengebiete haben durchaus Anziehungskraft. Für Freiwillige, für Menschen, die Krieg life sehen wollen, für politisch Interessierte und Journalisten – HIER unser Report von der Front gegen Daesh bei Kirkuk. Lenze begibt sich auf auf die Spuren des Massenmordes an den Jesiden, besucht mit Peschmerga die Front (und wird vom IS beschossen), lernt Menschen, Helden und Politiker in Kurdistan kennen. Das Buch liest sich sehr angenehm und spannend, Enno ist ein guter Erzähler, der Sachen auf den Boden holt. Wenn man sich die Dankesliste am Ende des Buches anschaut, muss man aber sagen, da wäre sicher mehr Kurdistan gegangen. Was für uns als Leser auch noch spannender gewesen wäre. HIER gibt es online mehr Geschichten und Reportagen von Enno aus Kurdistan.

Fronturlaub: Wie ich in meiner Freizeit in Kurdistan den Kampf gegen den IS unterstütze, statt unter Palmen zu liegen“ von Enno Lenze, Riva Verlag, München 2018, 250 Seiten, Euro 19,90

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