Bei Mehrstoffbrennern gibt es ebenso eine Fülle von Herstellern wie bei den bereits vorgestellten Kochern, weit verbreitet und etabliert haben sich MSR und Primus. Diese Brenner verbrennen Benzin, Diesel, Öl, Spiritus, Kerosin, Petroleum und prinzipiell auch Gas, wenn dieses in entsprechenden Behältnissen geliefert wird. Der Brennstoff wird in einer Flasche transportiert und mittels einer kleinen Handpumpe vor Gebrauch auf Druck gebracht, diesen Druck muss man eventuell, bei längerem anhaltenden Gebrauch, auch während dem Kochen noch einmal nachpumpen.

Die Funktionsweise ist bei allen Typen prinzipiell gleich, etwas Brennstoff wird verwendet um eine Vergaservorrichtung (meist einfach die Brennstoffleitung) aufzuheizen. Wenn diese Vorrichtung heiß genug ist, wird Brennstoff eingeleitet, dieser dort vergast (also aus Flüßigbrennstoff ein Gas-Luft Gemisch gemacht) und dann über eine Düse weiter verbrannt. (Bei sehr niedrigen Temperaturen sollte man auf die Viskosität des Brennstoffs achten, notfalls kann man die Brennstoffleitung z.B. mittels Esbit vorwärmen)

Die Hersteller empfehlen fast durchgängig Reinbenzin/Feuerzeugbenzin zu verwenden, da dieses am saubersten verbrennt. Bei der Verwendung von anderen Brennstoffen verrußt ganz gerne einmal die Düse und muss gereinigt werden. (MSR bietet „selbstreinigende“ Düsen an, damit dauert es etwas länger bis man reinigen muss, ganz vermeiden lässt es sich allerdings nicht.) Allerdings gibt es eigentlich zu jedem Kocher ein kleines Wartungsset und man sollte sich vor der Tour mit dem Kocher vertraut machen, um die grundlegenden Wartungsarbeiten vornehmen zu können.

Am gängigsten hat sich bleifreies Normalbenzin erwiesen (oder auch E10), Super hat zu viele Zusätze, Diesel rußt etwas mehr und greift die Dichtungen eher an, Feuerzeugbenzin ist übermäßig teuer, dennoch funktioniert es auch mit diversen anderen Brennstoffen problemlos. Normalbenzin ist halt einfach viel verfügbar und nicht zu dreckig.

Für Diesel, Leichtöl, Kerosin, etc. sollte man prinzipiell Düsen verwenden, die etwas größer sind, falls der Hersteller diese mitliefert, da sonst die Wartungsintervalle deutlich kürzer werden aufgrund von Düsenverstopfung.

Je nach Brennstoff hat man einen sehr guten Brennwert über alle Temperaturbereiche und z.B. Benzin oder Diesel sind weltweit verfügbar (man sollte jedoch für jeden Brennstoff eine eigene Flasche verwenden und nicht mischen).

Die Brennermodelle haben unterschiedlich gute Regelmöglichkeiten, hier kann der Fachhandel weiterhelfen.

Allen Brennertypen ist gemeinsam (wenn sie nicht grade an eine Gasflasche angeschlossen sind), dass sie beim Vorwärmen sehr viel rußen und selbst im Betrieb ein recht lautes Brenngeräusch haben.

Zudem ist die Handhabung gewöhnungsbedürftig und im Vergleich zu allen andern Brennertypen langsam und kompliziert.

Alles in allem ein universeller Brennertyp, durch die hohen Anschaffungskosten und die aufwendigere Wartung und Bedienung für den Gelegenheitstourer eher uninteressant, für längere Touren in entlegene Gebiete oder auch kaltes Klima jedoch gut geeignet.

Bei den Brennstoffflaschen ist darauf zu achten, dass man sie KEINESFALLS mit Trinkflaschen verwechselt!

Anschaffungskosten reichen von ca. 80€ bis 300€ + Brennstoff (je nach Benzinpreis …)

Barthel

Alles über Hobbys – HIER geht es zum ersten Teil des Artikels.

Alles über Feststoffkocher – HIER geht es zum zweiten Teil des Artikels

Alles über Gaskocher – HIER geht es zum dritten Teil des Artikels

Fortsetzung folgt