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Bei einem Scharfschützen- oder Präzisionsgewehr gilt eigentlich die Faustregel: Die Optik dazu kostet die Hälfte des Gewehrs. Jetzt hat man aber bereits ein Vermögen für die Waffe ausgegeben und das Budget ist eigentlich erschöpft. Hier kommt Burris ins Spiel, die hochwertige Gläser im mittleren Preissegment bieten, wie z.B. das XTR II 5-25×50 – hier im SPARTANAT Review.

Burris ist in den Staaten sehr beliebt, da das Unternehmen Optiken in allen Preisklassen verkauft. Dabei bleibt die Qualität nicht auf der Strecke; durch das breite Spektrum und die hohe Akzeptanz sind auch die günstigen Optiken zu empfehlen, wie z.B. das von uns vorgestellte Burris AR-332.

Das XTR II 5-25×50 ist ein ausgewachsenes Präzisionszielfernrohr im höheren Preissegment, was in diesem Fall aber bedeutet, dass es im Vergleich zu Schmidt&Bender, Steiner, Kahles und wie sie alles heißen, einen annähernd gleichen Ausstattungsumfang besitzt und dabei auch in der optischen Qualität nicht großartig zurückliegt.

Das Mittelrohr des Zielfernrohrs hat einen Durchmesser von 34mm. Bei einer Gesamtlänge von 414mm und einem Gewicht von 910 Gramm ist es für ein AR15 fast zu mächtig – wir hatten allerdings zum Testzeitpunkt keine andere Waffe zur Verfügung. Am wohlsten fühlt sich ein ZF wie dieses in einer Spuhr ISMS Montage, HIER im Review bei uns.

Die Türme für die Höhen- und Seitenverstellung sind mit einer gut ablesbaren Skala versehen. Über der Skala findet man einen geriffelten Bereich, der auch mit Handschuhen präzise zu bedienen ist. Die Türme besitzen eine Zero-Click-Stop Funktion, damit man seine 0 Position immer wieder problemlos findet. Der Höhenverstellbereich liegt bei 90 MOA, der Seitenverstellbereich bei 55 MOA.

Der Turm auf der linken Seite ist für die Beleuchtung des Absehens und für den Parallaxe-Ausgleich. Dieser lässt sich von 50m bis Unendlich verstellen. Die Beleuchtung wird in Stufen von 1-11 eingestellt. Zwischen jeder Stufe ist eine Aus-Position: Das ist praktisch und verhindert langes Durchschalten, wenn man in eine der höheren Leuchtstufen gelangen möchte. Bei höchster Stufe in hellem Sonnenlicht ist die Beleuchtung schwer auszumachen, das ist allerdings bei einem Scharfschützen ZF nicht ganz so relevant wie bei einem Shortdot.

Ebenfalls im Turm integriert ist die Batterie für die Beleuchtung. Es wird eine CR2032 verwendet.

Wie der Name schon sagt, kann man mit dem Burris XTR II von 5-Fach bis 25-Fach vergrößern. Das geschieht über einen breiten und geriffelten Verstellring, der die Vergrößerungsstufen gut lesbar darstellt.

Das Okular hat einen Durchmesser von ca. 44mm, hier kann noch die Scharfstellung/der Fokus justiert werden.

Das Objektiv bietet 50mm Durchmesser: Klares und scharfes Bild mit viel Licht – ideal auch für den Einsatz in der Dämmerung. Als Sonnenschutz liegt noch eine aufschraubbare Verlängerung bei. Trotz der hohen Vergrößerung besitzt das XTR II einen üppigen Augenabstand von 8-10 cm, je nach Vergrößerung.

Beim Absehen kann man zwischen drei verschiedenen Versionen wählen. G2B Mil-Dot, SCR-MIL und SCR-MOA. Das Absehen befindet sich beim XTR II in der ersten Bildebene, das bedeutet, das Absehen vergrößert sich analog zum Zoom. Bei 5-facher Vergrößerung hat man das Absehen dann sehr fein, bei 25x groß und fett. Hier ein paar Beispiele:

25x

12x

5x

Die erste Bildebene hat ebenso viele Hasser wie Liebhaber. Einerseits hat man das Absehen eigentlich genau falsch herum – fein bei geringer Vergrößerung und fett bei hoher Vergrößerung, wo man eigentlich lieber so wenig wie möglich vom Ziel verdeckt haben will. Bei einem Absehen in der zweiten Bildebene bleibt das Absehen immer gleichgroß – allerdings kann man mit diesem bei Haltemarken, wie z.B. Mil-Dot nicht mehr korrekt rechnen: Nur die maximale und die minimale Vergrößerung sind hier gleich, wenn man das ZF auf z.B. 100 Meter eingeschossen hat.

Nutzt man Vergrößerungsbereiche dazwischen, wird es zu Abweichungen kommen. Dieses Problem hat die erste Bildebene nicht, hier kann in jeder Vergrößerung gleich kalkuliert werden, was besonders dann vorteilhaft ist, wenn man nicht weiß, in welcher Entfernung man sich befindet und in welcher Vergrößerung man gerade arbeitet.

Das Sehfeld kann sich sehen lassen: Bei 5x Vergrößerung hat man 7 Meter im Blick (100 Meter), bei 25x überblickt man noch 1,4m (auf 100 Metern).

Wir haben das ZF mehrere Monate im Bereich von 100-300 Metern auf einem AR15 getestet. Das ist eigentlich lächerlich für ein Glas in diesem Verstellbereich und dementsprechend war eigentlich immer der Schütze, bzw. der Halbautomat Schuld an Ausreißern. Schlechter als 9 auf einer 10er Scheibe (300 M) haben wir allerdings nie hinbekommen. Und wir sind wirklich keine Scharf/Präzisionsschützen …

FAZIT: Der ambitionierte Schütze sollte sich das Burris XTR II 5-25×50 genauer ansehen, wenn er die nächste Optikanschaffung für sein Präzisionsgewehr plant. Für den Preis bekommt man viel Zielfernrohr in guter Qualität.

Erhältlich ist das Burris XTR II 5-25×50 für € 1.275,–  mit dem GB2 Mil-Dot Absehen. Für die SCR-MOA/SCR-MIL Absehen-Version muss man noch 44,– mehr einplanen. Alle Versionen findet Ihr bei Pfitzmaier-Jagd, wo Ihr auch die von uns genutzte Spuhr ISMS Montage findet.

PFITZMAIER JAGD im Internet: www.pfitzmaier-jagd.de

BURRIS im Internet: www.burrisoptics.com