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Eine der Neuheiten im Programm 2018 von Tasmanian Tiger ist der Scharfschützenrucksack Modular Sniper Pack 45. Wir stellen ihn Euch heute vor.

Vor gut einem Jahr haben wir bei einem Gespräch mit den Designern bei Tasmanian Tiger darüber gesprochen, wie toll es wäre, wenn es den Modular Pack 30 (HIER im Review) eine Nummer größer und mit herausnehmbarer Waffenscheide gäbe. Tja, im November 2017 trudelte dann der Modular Sniper Pack 45 bei uns ein.

Viel Ähnlichkeit hat er auf den ersten Blick nicht mit dem Modular Pack 30  – warum er trotzdem in der Familie der Modular Packs von TT einzuordnen ist, erfahrt Ihr im Laufe des Berichts.

Der Sniper Pack wiegt komplett, wie hier im Bild zu sehen, 4,3 Kilogramm. Die Dimensionen des Rucksacks ohne Waffenscheide liegen bei 71cm x 40cm x 20cm. Mit der Scheide kommen noch einmal 8cm Tiefe dazu und die Gesamtlänge beträgt dann 135cm – also die Länge, die das Gewehr haben kann um in der Scheide mit geschlossenem Deckel transportiert werden zu können.

Verwendet wird 700d Cordura, die Hardware kommt von WJ (Woojin) und die Reißverschlüsse sind von YKK. Das Volumen beträgt 45 Liter.

Das Tragesystem sieht für uns zwar bekannt aus, ist aber in dieser Form neu. Es handelt sich um das V2 PLUS System, das gegenüber dem V2 System mit GFK-Streben nun mit Aluminiumgestänge ausgestattet ist. Zusätzlich lässt sich der Beckengurt komplett entnehmen, damit der Rucksack auf Plattenträgern in Verbindung mit Battle-Belts oder ähnlichem getragen werden kann.

Die Größenverstellung erfolgt, wie bei den anderen Systemen von TT, über ein Schlaufensystem, das die Schulterträger dann nach oben oder unten verlagern kann. Im direkten Vergleich zum Tasmanian Tiger Pathfinder (HIER im Review) bietet die Verstellung ein eher kurzes Spektrum an Längen – beim Pathfinder hatten wir bei einer Körpergröße von 1,80m noch 2 Slots nach oben Luft, während der Modular Sniper Pack im letzten Slot gerade so den Beckengurt auf die richtige Höhe bringt. Das ist aber subjektives Empfinden und muss im Zweifelsfall vom Träger vor dem Kauf selbst ausprobiert werden.

Zum Tragekomfort müssen wir sagen, dass wir die Klettverstellung der Schulterträger als ein wenig zu dick empfunden und ein leichtes Druckgefühl zwischen den Schulterblättern wahrgenommen haben. Alles weitere ist gewohnt bequem und die Anordnung der Meshpolster gut belüftet.

Hinter dem Hüftpolster verbergen sich die Aluminiumstangen. Mit Klett kann das Polster nach unten klappen und so das Gestänge freilegen.

Soll der Rucksack ohne Beckengurt eingesetzt werden, schiebt man den Gurt weg, öffnet die Gurte, die ihn halten und kann nun das Gestänge in die dafür vorgesehenen Einschübe packen.

Der Beckengurt selbst hat an jeder Hüftflosse zwei Reihen MOLLE mit jeweils fünf Schlaufen.

Geschlossen wird er über einen großen Fastex Verschluss. Verstellbar ist der Gurt, indem man die Gurte nach hinten zieht und das überschüssige Material unter einer elastischen Schlaufe verstauen kann.

Die Schultergurte sind mit Meshpolstern, D-Ringen und Brustgurt ausgestattet. Zur Lastenregulierung findet man Load-Lifter-Straps auf der Oberseite.

Der Brustgurt bietet in unserem Fall bei einem Brustumfang von 105-109cm kaum noch Platz nach oben hin – mit einem Plattenträger könnte man ihn nicht mehr schließen – hier würden wir uns etwas mehr Material wünschen.

Die Waffenscheide verfügt über einen abnehmbaren Deckel, der mit drei verschiedenen Methoden gesichert wird.

Wir haben Fastexverschlüsse, Bungeecord und jede Menge Klett um den Deckel mit der Scheide zu verbinden.

Die Scheide selbst fasst ein komplettes AR15 mit 16,75″ Lauflänge, wenn der Fuß der Scheide regulär ausgeklappt ist. Man kann so die Waffen nicht entnehmen, wenn der Rucksack getragen wird.

Den Fuß kann man aber einfach in den Rucksack stecken und hat damit eine kürzere Scheide.

Jetzt steckt das AR15 mit ZF bis zum Abzugsbügel in der Scheide – auch den Deckel kann man in dieser Konfiguration noch benutzen.

Die Entnahme der Waffe ist mit eingeklapptem Fuß problemlos vom Träger machbar.

Das Waffentragesystem ist mit Klett und G-Hooks am Rucksack befestigt. Löst man beide, kann die Scheide herausgezogen werden. Zusammen mit dem Beckengurt und den Schulterträgern des Modular Sniper Packs lässt sich ein separat nutzbares Waffentragesystem bauen.

Die Scheide verfügt über neun Reihen MOLLE mit jeweils sechs Schlaufen, der Fuß ist gummiert und hat eine Ablauföse. Die Innenseite ist leicht gepolstert, um das gute Stück zu schützen.

Gerade auch zum jagdlichen Einsatz macht das Waffentragesystem eine gute Figur und lässt sich im Hochsitz gut bedienen …

… was natürlich auch für den Rest des Rucksacks gilt.

Damit der nun entstandene Leerraum im Rucksack nicht stört bzw. der Rucksack nicht hin und her rutscht, kann das Fach für das Waffentragesystem zusammengezippt werden. Schön hierbei ist, dass zwei Reißverschlüsse verwendet werden und das ganze System somit zwar an den Seiten komprimiert werden und unten offen gelassen werden kann, das hat Eberlestock z.B. nicht – hier muss der Zipper im komplett herumgeführt werden.

Hier zu sehen der Rucksack ohne Deckelteil (dazu gleich im Anschluss mehr) und Waffenscheide – jetzt ist die Ähnlichkeit zum Modular Pack 30 schon eher zu sehen.

Der Modular Sniper Pack 45 verfügt über eine separate Deckeleinheit. Diese kann komplett entfernt oder hinzugefügt werden, somit hat man noch einmal etwas mehr Volumen zur Verfügung – oder eben nicht.

Befestigt wird das Top-Teil mit Leiterschnallen und Fastexverschlüssen. Toll ist, dass die frontseitige Befestigung mit entfernt werden kann. Dazu löst man einfach die G-Hooks und schon hat man kein überschüssiges Gurtmaterial herumhängen.

Das Top-Teil hat auf der Außenseite drei Reihen MOLLE mit sechs Schlaufen. Das Hauptfach ist nackt bis auf einen Schlüsselhaken und faßt eine Regenjacke oder Poncho.

Die Innenseite hat ein weiteres Fach, das TT-typisch als Erste-Hilfe-Fach gekennzeichnet ist.

Mit Hilfe der abnehmbaren Gurte und der ebenfalls abnehmbaren Kompressionsriemen kann der Deckel als Tragetasche genutzt werden.

Im Gegensatz zum Modular Pack 30 hat der Sniper Pack 45 anstatt Lasercut-MOLLE an den Seiten und auf der Front vier festvernähte Modulartaschen. Hier im Bild zu sehen die länglichen Seitentaschen, die sich mit einer Zugschnur beidseitig komprimieren lassen. Dazu kommen sieben Reihe MOLLE mit jeweils vier Schlaufen.

Seitentaschen, Hauptfach und Waffentaschenbereich haben übrigens abschließbare Zipper.

Auch die Innenseite ist perfekt ausgestattet: Zur Organisation der Ausrüstung hat man drei Meshtaschen und noch einmal drei Reihen MOLLE mit vier Schlaufen.

Dazu kommt noch ein D-Ring und Shockcord, mit der sich Ausrüstung fixieren lässt.

Die Frontseite wird von zwei aufgesetzten Modulartaschen dominiert. Die obere Tasche hat einen Streifen Klett für Patches. Darunter liegen zwei Reihen MOLLE mit jeweils fünf Schlaufen. Über der Tasche befindet sich ein Tragegriff.

Innen wurden zwei Reihen elastisches Band mit vier Abteilungen vernäht. Das eignet sich besonders gut für Magazine, wie im Bild zu sehen. Die aufklappbare Seite beinhaltet eine Meshtasche.

Die untere Modulartasche ist etwas kleiner und hat auf der Außenseite drei Reihen MOLLE mit jeweils fünf Schlaufen. Innen gibt’s wieder elastisches Band mit vier gleichgroßen Abteilungen über zwei Reihen.

Das Hauptfach des Sniper Packs ähnelt stark dem Modular Pack 30. Außen gibt es zwar kein Lasercut-MOLLE, dafür aber neben den bereits vorgestellten Außentaschen noch neun horizontale Schlaufen rechts und links, sowie MOLLE auf der Oberseite: drei Reihen x sieben Schlaufen zählt man hier.

Am Deckelrand befindet sich eine Zuglasche, mit der man den Rucksack bequem komplett aufziehen kann. Natürlich kann man auch nur eine Seite öffnen oder nur den oberen Bereich – ganz wie es einem gefällt.

Im Hauptfach findet sich Platz für einen Sommerschlafsack, zwei Modulartaschen (Hier zu sehen MFH Mehrzwecktasche 1) und noch Raum für weitere Ausrüstung.

An den Seitenwänden befindet sich Tasmanian Tigers MOLLE-Klett, also Flauschklett mit Slots für MOLLE Taschen. Der Bereich geht nicht bis ganz nach unten, es bleibt ca. eine Handfläche Platz ohne Klett. Insgesamt hat man neun Schlaufen x zwei Reihen – der Bereich ist 25,5cm x 14cm, wobei davon vier Zentimeter ohne MOLLE Schlaufen kommen.

Die Rückwand ist ebenfalls mit MOLLE-Klett benäht, hier zählt man 19 Schlaufen x vier Reihen über die gesamte Rückwand bis zum Boden. In Zentimetern sind das 25cm x 53m, wovon 5cm in der Mitte ohne Schlaufenbestückung ist.

Ein Trinkblasenfach gibt es nicht, wohl aber eine Klettlasche und eine kleine zusätzliche Lasche, um die Trinkblase aufzuhängen …

… sowie Öffnungen auf beiden Seiten des Rucksacks.

In knapp vier Monaten Nutzungszeit haben wir  – so oft es ging – den Rucksack genutzt und ausprobiert. Verarbeitung und Qualität sind, wie immer bei Tasmanian Tiger, anstandslos gut. Der Tragekomfort ließ (bis auf die Druckstelle zwischen den Schulterblättern) ebenfalls keine Wünsche offen. Der Modular Sniper Pack 45 wurde sowohl mit Waffentragesystem, als auch ohne getragen. Das Waffentragesystem selbst machte vor allem beim jagdlichen Einsatz eine hervorragende Figur.

FAZIT: Als Jagd- und/oder Scharfschützenrucksack ist der Tasmanian Tiger Modular Sniper Pack 45 fast perfekt. Abzüge in der B-Note gibt es von uns für das leichte Drücken zwischen den Schulterblättern und den etwas zu kurz geratenen Brustgurt. Ansonsten hätten wir uns noch eine Version gewünscht, die ohne die Seiten- und Fronttaschen kommt, dafür aber mit Lasercut MOLLE und einer Waffenscheide, deren Deckel sich horizontal mit einem Reißverschluss schließen lässt. Damit hätte man einen zugriffsicheren Transport gewährleistet, was für Sportschützen den perfekten Rucksack darstellen würde.

Erhältlich ist der TT Modular Sniper Pack 45 für 450€ bei allen Händlern, die Tasmanian Tiger führen. Es gibt ihn im hier vorgestellten Coyote Brown, in Khaki, Oliv und Schwarz.

TASMANIAN TIGER im Internet: www.tasmaniantiger.info

TASMANIAN TIGER seht Ihr auf der Enforce Tac vom 7.-8. März 2018 in Halle 10.1, Stand 504 und auf der IWA vom 9.-12. März in Halle 9, Stand 333