Wenn man über wichtige, aus der „Unsichtbarkeit“ agierende Männer redet, fällt der Masse „Kardinal Richelieu“ und mir sofort „Fouché“ ein. Wenn man sich die deutsche Sicherheitswelt anschaut kommt man aber auch nicht an „Helmut Brückmann“ vorbei. Ohne ein Zauberer zu sein, weiß ich, dass bei vielen nun große Fragezeichen aufleuchten. Aber Helmut Brückmann ist der Mann der nun seit vielen Jahren schon – 24 um genau zu sein – die Fachkonferenz PERSONENSCHUTZ organisiert. Es gibt kaum eine Veranstaltung in Deutschland, die sich mit diesem Event messen kann. Aber das ist noch lange nicht alles… Für Spartanat ein ausreichender Grund, am Rande der 24. Fachkonferenz PERSONENSCHUTZ  – HIER der Bericht zu Veranstaltung – in Leipzig ein kurzes Interview zu führen.

SPARTANAT: Herr Brückmann, recht herzlichen Dank für die Zeit, die Sie sich für die Leser von SPARTANAT nehmen!

Helmut Brückmann: So viel Zeit habe ich immer für jemanden, der sich für meine Arbeit interessiert.

SPARTANAT: Herr Brückmann, wie kommt ein Verleger in die Sicherheitsbranche?

Helmut Brückmann: Die Frage müsste umgekehrt lauten: Wie kommt ein Sicherheitsmann in die Verlagsbranche? Ich war 38 Jahre Polizeibeamter, bevor ich wegen eines schweren Unfalls den Dienst quitieren musste. Dann habe ich mein Hobby, das Artikelschreiben, zum Beruf gemacht und einen Verlag gegründet.

SPARTANAT: Die Veranstaltung findet seit 24 Jahren statt. Was hat man damit erreicht? 

Helmut Brückmann: Durch diese Veranstaltungen haben meine Mitstreiter und ich versucht, Kolleginnen und Kollegen, die sich beruflich mit Sicherheitsproblem befassen, eine Platform zu gewähren. Unsere Zielgruppe sind nicht die sog. Bodyguards, sondern alle, die sich in Führungspositionen mit Sicherheitsaufgaben befassen; deshalb befinden sich regelmäßig auch Polizeibeamte in hohen Dienstpositionen unter den Konferenzteilnehmern.

SPARTANAT: Wie haben sich in diesen fast schon Vierteljahrundert die dominanten Bedrohungsszenarien verändert? 

Helmut Brückmann: Mit der sog. Rote Armeefraktion (RAF) vor mehr als 40 Jahren kam der Terrorismus auch nach Deutschland. Der Staat hat sich zu dieser Zeit behauptet. Die verurteilten Täter der RAF von damals sind schon längst wieder frei. Doch die Bedrohungslage hat sich durch den terroristischen Islamismus für die Bevölkerung fortgesetzt, in ganz Europa. Auch wenn der IS bald kein eigenes Territorium mehr hat, aus dem er operiert, so wird er doch seinen Kampf gegen die Ungläubigen fortsetzen, wie uns die Anschläge, auch die verhinderten, der vergangenen Monate zeigen. Allerdings gibt es im vergleich zur RAF-Zeit einen großen Unterschied: Die RAF richtete sich gegen „die Herrschenden“, also Politiker, Unternehmer, Banker, während sich der islamistische Terrorismus gegen die Ungläubigen, also die Bevölkerung schlechthin, richtet; man denke nur an Terroraktionen auf Weihnachtsmärkten.

SPARTANAT: Personenschutz ist ein diskretes Gewerbe. Wird es in Zukunft mehr florieren? Was sind ihre Aussichten auf die Herausforderungen der Zukunft?

Helmut Brückmann: Früher als pure „Angabe“ belächelt, ist der Personenschutz mittlerweile zu einer festen Größe in unserem Sicherheitssystem geworden. Das wird er wohl bleiben, denn es ist zurzeit nicht absehbar, dass sich die Sicherheitslage bald verbessert.

HELMUT BRÜCKMANN war Erster Polizeihauptkommissar in Hessen, als er mit 48 Jahren infolge eines schweren Verkehrsunfalls dienstunfähig wurde und den Polizeidienst quitieren musste. Er gab mehrere Fachzeitschriften für die Polizei heraus und führte erfolgreich eine Reihe von Seminaren zu den Themen IT-Sicherheit, Kliniksicherheit, Hotelsicherheit, Flughafensicherheit, Personenschutz durch. Seit fünf Jahren publiziert er unter www.Veko-online.de. 

HIER der Report von der 24. Fachkonferenz PERSONENSCHUTZ

Autor: Ulf Wanderer [www.ulf-wanderer.at] (CEO – PROTECT AND PREVENT) ) [www.protect-and-prevent.at]

Fotos: mit freundlicher Genehmigung Helmut Brückmann/Veko-online