REVIEW: Glorify G3 Alpha AIR

Wer kennt das nicht? Erst wird für Unsummen eine neue Sonnenbrille gekauft, bei der man dann noch Abstriche macht, da es den gewünschten Brillenrahmen nicht für die eigene Kopfform gibt, und dann ein paar Wochen später steigt man drauf. Oder wahlweise lässt ein Kamerad seine Ausrüstung unachtsam auf die abgelegte Brille fallen. Kaputt. Nichts mehr zu machen. Der Bügel, der herausspringen sollte, sprang nicht, stattdessen brach das Gelenk – oder gleich das ganze Brillenglas. Übrig bleibt ein Häufchen teurer Plastikschrott. Das wird euch mit Gloryfy nicht passieren … Im ersten Moment hätte man die Gloryfy nicht mit einer taktischen Brille identifiziert. Was für ein Irrtum. Dank des „Tyroler“ Brillenherstellers Gloryfy kann man solche ähnliche Unannehmlichkeiten wie Zerbrechen im Einsatz wirksam vermindern.

Durch ihren bekannt bewährten, patentierten und höchst flexiblen Kunststoffrahmen aus G-Flex® wird es sehr schwer seine Brille zu zerbrechen. Schaut auch die nächsten Bilder an, wir haben die Brille gefoltert. Viele große Brillenhersteller haben die letzten Jahre versucht derlei Rahmeneigenschaften zu kopieren. Erfolglos. Die Österreicher bleiben vorne. Auch da, wo andere Firmen aufhören und attestieren am Ende der Machbarkeit angelangt zu sein – den Gläsern – preschen die Zillertaler ein weiteres mal vor. Mit Ihren „I-Flex®“ genannten Brillenmaterial ist ihnen ein Kunststoff gelungen, der beinahe gleich flexibel ist, wie der Rahmen. Als wäre das nicht genug: das Besondere daran ist, dass die Biegsamkeit verzerrungsfrei ist. Bedeutet: selbst wenn das Glas gebogen und gedrückt wird, die Sicht hindurch bleibt scharf. Was aber macht die Alpha Air nun so speziell? Nun, erst einmal wäre das der G2/G3 Rahmen. Er sorgt dafür, dass sich die Brille jeder Gesichtskontur anpasst. Egal ob lang und schmal oder kurz und breit – das Material und die Form (Basiskurve 9) machen es möglich. Des Weiteren sind die Brillenbügel breit genug ausgeformt um auch seitlichen Sonneneinfall vom Auge abzuhalten. Ein Detail, welches viele gerne übersehen, was allerdings am Berg durchwegs kritisch zu beurteilen ist, lässt sich doch nur so effektiv Schneeblindheit verhindern. Des Weiteren ist der Rahmen an den weitesten Stellen immer noch so eng am Gesicht, dass keinerlei Hülsen von Einsatzkalibern zum Auge dringen können. Allein dies macht sie schon zum Liebling am Schießstand und im Gefechtsdienst.

Die „Air“ Funktion: Sie besteht im Grunde aus Aussparungen des Brillenglases und den dazugehörigen im vorderen Teil der Fassung. Dadurch wird die Luftzirkulation hinter dem Glas um ein vielfaches erhöht, was sich gerade bei anstrengenden Tätigkeiten (Gefechtsdienst, Bergsteigen, Tourengehen) bemerkbar macht.Hinzu kommt, dass die einströmende Luft nicht direkt zum Auge bläst, sondern vom Rahmen über die Glasinnenseite geleitet wird. Somit befindet sich auch bei ärgstem Winde kein Zug am Auge. Weder beim Motorradfahren, noch Fallschirmspringen, noch bei eisigen Stürmen am Berg. Das Auge bleibt trocken und tränt nicht.Der Effekt der kleinen Löcher: Sie läuft langsamer an, sie läuft weniger an und sie klart schneller auf (ohne „wischen“). Hundertprozentigen „Anlaufschutz“, fog proof etc.. gibt es nicht.

Hier im Bild auch der Bereich, der den Kontakt macht zwischen Brille und Gesicht. Der Sattel sitzt gut und angenehm. Jedermanns Zinken kann man allerdings kaum mit allem befriedigen, der Nasenteil ist nicht verstellbar. Alles recht und schön, aber den Maulwürfen unter uns wird dies wohl wenig nutzen, oder? Nun, nicht ganz. Die Sparfüchse können sich – um zumindest die Vorteile des Rahmens nutzen zu können – bei ihrem Optiker günstige Gläser einfassen lassen. Die betuchteren können sich von der Firma Gloryfy biegbare Gläser aus besagtem „I-Flex®“ in ihrer Sehstärkenkorrektur machen lassen! Und das nicht nur in einer form, bzw. Farbe, sondern in zweiundzwanzig!FAZIT: Biegsam, haltbar und auch mit optischen Lösungen. Allein diese Mischung und diese Möglichkeiten machen die Tiroler Gloryfy zur Gefechts- Sport- und EDC-Brille erster Wahl. Der Braunton der Liste hier schafft auch gute Kontraste beim Beobachten. Gleichzeitig ist die Gloryfy eine Brille nicht sozial auffällig taktisch ausschaut: das heiß, man kann sie auch zivil und beim Sport gut tragen. Aber im Einsatz hält sie auch taktisch, was sie verspricht. Empfehlenswert.