bGm7aj_Y1YU

Haben wir schon mal erwähnt, dass wir Windjacken lieben? Sie sind leicht, klein zu packen und halten neben dem Wind auch den Regen (im begrenzten Umfang) ab. Außerdem sind sie fast immer ohne Isolierung und damit da ganze Jahr einsetzbar – im Sommer über dem Shirt und im Winter über einer Fleece Jacke. Heute zeigen wir Euch den First Spear Windcheater.

First Spear ist ja eigentlich spezialisiert auf Aufrüstung in Form von Combat Gear und Rucksacken. Man findet aber inzwischen auch einige Kleidungsstücke auf deren Internetseite. Die ersten Produkte dieser Kategorie wurden in Kooperation mit dem norwegischen Unternehmen NFM Group entwickelt und angeboten. Der Windcheater ist eine vollständige Eigenentwicklung von First Spear und wurde in der ersten Generation in Fernost gefertigt. Dann wurde die Herstellung der Jacke in die USA verlegt. Unsere Jacke ist eine USA Fertigung.

Der Windcheater besteht aus 100% Nylon Cordura, das „Ambush“ genannt wird. Zu dem Material gibt es leider keine Informationen auf der Cordura Homepage, allerdings findet man zumindest auf Cabelas einen kleinen Absatz dazu.

First Spear beschreibt das Ambush Cordura als genauso robust und abriebresistent wie normales Cordura, aber mit besseren atmungsaktiven Eigenschaften. Das können wir bestätigen, die Jacke ist definitiv atmungsaktiv, ohne ihre winddichten Eigenschaften zu verlieren. Neben dem Cordura wird Hypalon für die Bündchenversteller und als Garage für die Zipper verwendet, die von YKK stammen.

Die beiden Taschen für die Hände sind auf der Innenseite mit Meshmaterial ausgekleidet, um Gewicht zu sparen und z.B. Handschuhe am Körper trocknen zu können. Sonstige Hardware kommt von ITW Nexus, wie sich das gehört.

Der Schnitt des Windcheaters ist schwierig zu beschreiben. First Spear sagt, dass man bei der Auswahl der Größe seine T-Shirt Größe wählen soll. Wir konnten auf der IWA vorab einen Windcheater in der Größe Large (was eigentlich die besagte Größe ist) testen, und mussten feststellen, dass das stimmt – allerdings ist dann auch nicht mehr viel Luft für Fleece Jacken oder ähnliches darunter.

Aus diesem Grund haben wir uns für die nächste Größe entschieden. In XLarge kommt der Windcheater etwas „sackig“ daher, speziell, wenn man keine weiteren Kleidungsschichten darunter trägt. Das fällt allerdings auch nur im Torso und Rückenbereich unten auf, die Ärmel passen sehr gut.

Der Ärmelabschluss ist mit Bündchenverstellern aus Hypalon versehen, die das First Spear Logo aufgedruckt haben. Damit auch der Allerwerteste etwas vom Schutz abbekommt, ist der Abschluss auf der Hinterseite nach unten gezogen und leicht gerundet.Hier kann auch mit einem elastischen Band zugezogen werden, damit von unten kein Wind hereinkommt. Dabei wird die überschüssige Bungeecord von einer Lasche nach oben geführt und ist so nicht im Weg.

Zu den beiden Meshtaschen für die Hände kommen noch Oberarmtaschen auf jeder Seite. Das ist für eine Windjacke im militärischen Bereich eher ungewöhnlich und deshalb auch sehr begrüßenswert, zumal die Taschen eine ordentliche Größe haben.

In den unteren Ecken findet man jeweils eine vernähte Ablauföse, die allerdings ziemlich zweckfrei ist, da sie viel zu eng genäht wurde. Naja, das brauchen wir sowieso nicht bei einer mäßig dichten Windjacke und deshalb stört´s auch nicht. Geschlossen werden diese Taschen – wie auch die Taschen für die Hände – mit einem Reißverschluss, der einen schönen langen Zipperpull hat. Ist dieser geschlossen, schläft das Schiffchen in der Hypalongarage.Auf den Taschen gibt es auch ein Patchfeld aus Velour-Flauschklett, das kaum aufträgt. Hier wurde als besonderes Feature das First Spear Logo als Negativ im Klett integriert, so schaut das Feld auch ohne einen Patch cool aus.

Damit man bei körperlicher Aktivität nicht zu sehr schwitzt kann man unter den Armen mit einem Reißverschluss lüften. Das geht mit zwei Schiebern sogar in beide Richtungen, also ganz wie man es mag – vom Körper weg oder zum Körper hin.

 

Lüften kann man natürlich auch über den Frontreißverschluss, der beim Windcheater komplett durchgängig zu öffnen ist – wir haben also keine Schlupfjacke. Dieser Reißverschluss geht direkt in den Kragen der Kapuze über und ist am oberen Ende durch eine Materialüberlappung verdeckt.

Die Kapuze selbst ist riesengroß und fasst auch einen MICH Helm, wenn es sein muss. Die Größe kann man an zwei Stellen regulieren: im Kragen mit zwei Bungeecords und einer zusätzlichen am Hinterkopf.Oben auf ist noch ein kleines ovales Klettfeld für IFF Patches angebracht und ein kleiner Visor auf der Vorderseite vollendet die Funktion der Kapuze.

Ansonsten haben wir noch ein kleines Fähnchen mit dem First Spear Logo auf der linken Brust und ein großes gesticktes Logo zwischen den Schulterblättern. Ein wenig viel Markenhascherei wenn Ihr uns fragt, reichen doch die Logos auf den Verstellern und dem Klett völlig aus.

Die Verarbeitung unserer Jacke ist in Ordnung, aber auch weit entfernt von erstklassig. Man findet schon hier und da kleine Nähfehler und die Reißverschlüsse sind auch nicht abgenäht in den Taschen. Alles Kleinigkeiten, aber in dieser Preisklasse sollte doch noch ein klein wenig mehr Sorgfalt bei der Verarbeitung am Start sein. Bisher ist zumindest noch keine Naht aufgegangen, auch nicht nach mehrmaligem Waschen.

Im Felde und Alltag trägt sich der Windcheater gut, gerade in diesem wechselhaften Sommer, der oftmals warm, aber windig und nass ist. Wind hält die Jacke perfekt ab, auch einen leichten Regenschauer weiß sie zu trotzen, aber wenn es richtig losplätschert ist trotz DWR Beschichtung und Nachimprägnierung relativ schnell Ende der Trockenzeit. Dass ist aber eigentlich auch klar bei einer Windjacke und dafür trocknet sie extrem schnell wieder.

FAZIT: Nicht ganz so gut verarbeitet, wie man das von First Spear eigentlich gewohnt ist, aber durchaus noch im Rahmen – mit viel Style und Liebe zum Detail – das kennzeichnet den First Spear Windcheater. Wir mögen vor allem den Ausstattungsreichtum in Form von Achselbelüftung, Oberarmtaschen und Klettflächen, die leider bei einigen Windjacken fehlen.

Den First Spear Windcheater bekommt man im hier abgebildeten Coyote Brown oder Grau bei TACWRK Berlin auf Anfrage. Preislich liegt die Jacke bei ca. 265€.