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Manchmal muss es eben mehr sein. Das gilt auch für Munition. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten, betrachtet man die AR Plattform: Mehr reguläre Magazine einpacken oder ein Trommelmagazin verwenden. Die Auswahl ist groß, gerade auf der anderen Seite des Ozeans – aber auch bei uns hat es ein paar Modelle angeschwemmt. Wir zeigen Euch heute das Magpul PMAG D60 und einen koreanischen Klon des Beta C Magazins.Erstmal vorab: Es wurde in der Vergangenheit viel probiert, um die Kapazität eines Sturmgewehrs zu vergrößern. Zur Option stehen neben den Trommelmagazinen auch Magazinkupplungen, die zwei oder mehrere Magazine aneinanderkoppeln, Überlängenmagazine, das RediMag und sicher noch einige andere Lösungen.Alle haben neben dem Vorteil der erhöhten Kapazität bzw. des schnelleren Nachladens natürlich auch Nachteile – so bringen die genannten Lösungen durch die Bank weg alle mehr Gewicht und Größe an die Waffe, was definitiv ein zu betrachtender Faktor ist. Vor allem bei den Schnellwechselsystemen muss man sich mit viel Training auf den veränderten Ladevorgang einstellen und weicht vom KISS (Keep it simple and stupid – Halte es einfach und dumm) ab. Das kann zusätzliche Störungen oder Verzögerungen mit sich bringen, die in einem Nachladeszenario komplett unerwünscht sind. Auch die Verstauung solcher Magazine bzw. gekoppelter Magazine muss in Betracht gezogen werden, wenn zusätzliche Magazine mitgeführt werden sollen.

Das Beta C Mag im Original gibt es schon relativ lange und es hat unter den Trommelmagazinen eine sehr hohe Kapazität von 100 Schuss – was nach unseren Recherchen nur noch von Armatac mit dem SAWMAG überboten wird – das kommt mit 150 Schuss.Mehr als 100 Schuss unter einem Sturmgewehr wie dem AR15 ist aber auch eigentlich schon nicht mehr zumutbar, da das Gewicht und Handling der Waffe massiv verschlechtert wird.

Wir haben uns für den weit verbreiteten Klon des Beta C Mags von KCI entschieden, da das Original doppelt so teuer ist und wir im Vergleich zum Magpul D60 Magazin ungefähr in einer Preisklasse bleiben wollten.

Der koreanische Ableger gleicht optisch seinem Vorbild in jeder Hinsicht und kommt mit identischem Zubehör. Der Verpackungsinhalt besteht aus dem C-Magazin, einem Cover für die Zuführung, einer Ladehilfe, Bedienungsanleitung, Graphit und einer Transporttasche.Wozu man das Graphit braucht wird schnell klar, sobald man das Magazin in den Händen hält: es dient zur Schmierung und beugt Ladehemmungen vor.

Sowohl das Original als auch der Klon werden gerade wegen der Störanfälligkeit gehasst, aber meist entstehen Störungen nur durch mangelnde Wartung bzw. genau dem fehlenden Graphit.

Ordentlich eingeschmiert kam es bei uns zu keiner Zuführungsstörung, allerdings hat man ohne Handschuhe schnell die Hände eines Bleistiftkünstlers, der gerade sein Meisterwerk in einem 36 Stunden Marathon erschaffen hat.

Die Ladehilfe ist gegenüber dem PMAG D60 zwingend notwendig, da 100 Schuss in das Magazin gedrückt werden müssen, was schon nach wenigen Patronen nicht mehr mit der Hand alleine zu machen ist.

Das Magazin besteht fast vollständig aus Metall, dadurch hat man ein Leergewicht von 1040 Gramm.

Durch die Konstruktion in „C-Form“ wird die Munition in zwei Trommeln aufgeteilt, die eingesetzt rechts und links neben der Waffe stehen. Nach unten hin hat man ungefähr die Länge eines 20 Schuss Magazins. Die Unterseite ist flach und eignet sich damit perfekt um aufgelegt schießen zu können, was bei dem erhöhten Gewicht ein Vorteil ist.

Das Einsetzen des Magazins erwies sich bei dem von uns verwendeten AR15 als problematisch, da das Magazin sehr schwergängig einrastete und auch nicht frei herausfiel. Wir hatten beide Magazine nur als Leihstellung für die Tests und konnten so leider keine Modifikation daran vornehmen – mit ein wenig Schleifpapier sollten die Passungenauigkeiten kein Problem mehr darstellen.Zur Reinigung und Wartung kann man das Beta C Mag zerlegen.

Das koreanische Modell gibt es nur mit einem massiven Körper ohne Anzeige des Ladestands. Das Original bietet darüber hinaus auch eine Version mit vollständig durchsichtiger Rückseitenabdeckung.Das Magpul D60 ist zum größten Teil aus Polymer gefertigt, wie man es auch von den regulären PMAGs kennt. Es fasst 60 Schuss und lässt sich mit einem integrierten Spannhebel laden. Das geht relativ unproblematisch bis zum letzten Schuss, aber auch hier kann man eine Ladehilfe verwenden, wenn es schneller gehen soll.

Im Lieferumfang findet man außer einer Anleitung, Dustcover und einem Magpul Aufkleber nichts – also keine Tasche oder ähnliches.

Die Patronen werden bei Magpul in nur einer Trommel bereitgestellt, die gerade unter der Waffe sitzt. Die Gesamtlänge des D60 ist konstruktionsbedingt nur knapp länger als ein reguläres 30 Schuss Magazin. Dadurch wird das Handling kaum verschlechtert und das Gewicht eines gefüllten PMAGs liegt nur  289 Gramm über zwei gefüllten 30 Schuss PMAGS der dritten Generation.Das Leergewicht beträgt 579 Gramm.

Zur Überprüfung des Ladezustands ist auf der Rückseite am oberen Teil der Trommel ein kleines Sichtfenster, dass den kompletten Füllstand mit der Zahl 60 und den „fast leer“ Stand mit der Zahl 10 anzeigt.Im unteren Bereich findet man den typischen Markier/Beschriftungsbereich, der auch auf den Gen3 PMAGs eingeprägt ist.Zur Reinigung und Störungsbeseitigung lässt sich auch das PMAG D60 komplett zerlegen.Das Handling und die Zuführung mit dem D60 funktionieren genauso wie mit einem normalen Magazin – es lässt sich problemlos einstecken und per Mag-Release auswerfen – die Zuführung der Patronen verlief in unseren Tests immer störungslos.Magazine im Vergleich komplett gefüllt:

  • PMAG GEN3 – 30 Schuss – 511 Gramm
  • PMAG D60 – 60 Schuss – 1311 Gramm
  • KCI Beta C Mag – 100 Schuss – 2276 Gramm

FAZIT: Beide Magazine haben ihre Daseinsberechtigung:

Das Beta C Magazin eignet sich hervorragend für stationäres Schießen, wenn viel Feuerkraft und Unterstützungsfeuer benötigt wird. Für eine dynamische Nutzung sind C-Magazine im Allgemeinen eher nicht geeignet, da sie einfach zu schwer sind um damit effektiv und schnell zu agieren. In der Defensivposition oder aber bei leichten Maschinengewehren ist das C-Mag zu Hause.

Das PMAG D60 schafft den Spagat zwischen erhöhter Magazinkapazität und führigem Handling, ohne die Nachteile die ein Redimag oder Magazinkuppler mit sich bringen. Dynamisch würden wir allerdings auf Grund der Größe auch nur ein D60 in der Waffe mitführen und zum Nachladen reguläre Magazine verwenden (im Einsatz eines AR15). Hier sind die Surefire 60 Schuss Magazine die etwas bessere Wahl, da sie eine klassische Magazinform haben.

Das KCI aber auch das Original bekommt man bei HeDeTac auf Anfrage. Selbstverständlich findet man dort auch reguläre Magazine diverser Hersteller.

Das PMAG D60 gibt es bei Horner Arms für 180€, wo man auch die Magpul Kuppler, das Surefire 60 Schuss Magazin und normale Magazine erwerben kann.