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Der Fliegerhorst Faßberg war auch dieses Jahr wieder am „Tag der Bundeswehr“ Treffpunkt für Fans der bunten Fahr- und Fluggeräte der Bundeswehr. Auf dem niedersächsischen Standort zeigte unter Anderem das Kommando Spezialkräfte mit größerem Aufgebot sein Können. In einer imponierenden Vorführung überzeugten die spezialisierten Kräfte am Samstag ab 15 Uhr die große Zuschauermenge und demonstrierten das komplexe Zusammenspiel von Soldaten und Technik. Erstmalig war die Einsatz-Kombination von NH 90, H 145 M und CH 53 auf so engem Raum zu sehen.Unsere Stammfotografen von der Spotter-Seite „www.spotter.photo“ waren auch dieses Jahr wieder vor Ort und lieferten eine beeindruckende Bilderstrecke ab. So nah kommt man den Soldaten dieser Spezialeinheit nur selten.Neben der statischen Ausstellung von Fahr- und Fluggeräten und den zahlreichen dynamischen Vorführungen der Bandbreite an Einsatzfahrzeugen der Bundeswehr war die Lehrvorführung „ Geiselbefreiung“ durch Soldaten der 2. Kompanie des Kommando Spezialkräfte aus Calw einer der Höhepunkte der Veranstaltung.

Übungslage: Im Krisenland XYZ wurde eine deutsche Staatsbürgerin von Kräften einer Milizeinheit entführt und an einen anfangs unbekannten Ort gebracht. Nach der Aufklärung dieses Standortes durch Nachrichtendienste, erhielt das KSK den Auftrag die Geisel zu befreien.Übungs-Ort: Der Häuserkomplex (dargestellt durch aufgetürmte Container) in dem die Geisel festgehalten wurde, stand für die tausende Zuschauer in ca. 300 Meter Entfernung, gut einsehbar auf einer freien Fläche. Grobablauf: Durch (tatsächlichen) starken Wind in der Absetzhöhe wurde der HALO – Absprung (high altitude – low opening) des ersten Kommandotrupps aus einem CH 53 GS Hubschrauber kurzfristig gestoppt und die Soldaten als Plan B mit der Maschine direkt am Einsatzort abgesetzt. Gesichert wurden sie durch im Vorfeld eingesickerte Scharfschützen. Die Sturm-Gruppe arbeitete sich zügig und mit nur kurzem Schusswechsel durch die Räume. Einzelne Türen mussten mit Trennschleifern und kleinen Sprengladungen geöffnet werden. Ein flüchtender Milizionär wurde vom mitgeführten K9-Hund gestellt und zu Boden geworfen. Mit steilem Anflugwinkel landete in unmittelbarer Nähe ein taktisches Transportflugzeug mittlerer Größe vom Typ C160 Transall und spukte eine Reihe von schnellen, feuerstarken Einsatzfahrzeugen aus. Aufgeschreckt durch die ungewöhnlichen Vorgänge am „Geiselhaus“, gingen die Milizen nun in kleine Gruppen und aus Fahrzeugen heraus gegen das Kommando vor. Vom den beiden SERVAL-Fahrzeugen des KSK schlug ihnen sofort starkes Feuer aus den Maschinengewehren in den Kalibern 12,7mm und 7,62mm entgegen. Die angreifenden Fahrzeuge wurden letztendlich mit der auf dem ATV mitgeführten Panzerfaust RGW 90 gestoppt. Ein Trupp KSK-Soldaten umringte die Geisel und geleitete diese zum wartenden H 145 M Hubschrauber. Für die Aufnahme des Verwundeten Soldaten landete ein NH90 mit entsprechender Notfallausstattung um bereits auf dem Rückflug die Erstversorgung vorzunehmen. Die Vorführung löste großen Beifall bei den Zuschauern aus. Allein der Fliegerhorst Faßberg konnte an diesem Tag über 30.000 Besucher verbuchen.Als Gruppenfahrzeug und Mutterschiff ist aktuell noch das Aufklärungs- und Gefechtsfahrzeug (AGF) SERVAL von Mercedes im Einsatz, aber es wird schon laut über eine Neubeschaffung nachgedacht. Der fehlende Minenschutz hat sich in Afghanistan als zu großer Mangel gezeigt.Das hochgeländegängige ATV Yamaha Kodiak 400 fungiert dem Fernmelder und Sanitäter als „Packesel“ (bis 150kg Zuladung möglich). Es namm hier die umfangreiche Funkausstattung, Panzerabwehrmittel, sowie Verwundetentragen und Bergetücher auf. Die primäre Aufgabe des leichten Mehrzweckhubschrauber H 145 M von Airbus Helicopters (früher Eurocopter) ist die schnelle Anlandung der Kommando-Soldaten, kann aber auch mit einer beachtlichen Waffenzuladung massives Deckungsfeuer geben.NH90 in der Forward Air MedEvac (Medical Evacuation) Konfiguration. Hierbei verbleibt die zweite Maschine als Sicherungskomponente (mit MG3 und/oder M3M) in der Luft.Obwohl die Bundeswehr für die Heerestruppen eigentlich nur Motorräder (Enduros) vom Typ KTM 640 LC 4 und BMW G 650 GS im Bestand hat, fuhren die KSK-Soldaten auf der Übung mit Yamaha WR 450 F Krädern.

Bilder und Text: Marc Friedrich, Andreas Kaats

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