„Karabiner K98 (entmilitarisiert und entnazifiziert)“. Fund Nummer 318 muss als Gegenstand eine interessante Geschichte hinter sich haben. Oder die Finder haben eigenartige Vorstellungen, was mit einem Gewehr Marke K98 passieren muss, dass es nicht auffällt. Aber sie waren sicher aufgeregt, denn das war der mediale Gesamttenor zur „Säuberung“ (Ursula) in deutschen Kasernen nach der Verhaftung eines rechtsextremen Offiziers, der sich als Asylant eingetragen hatte und angeblich Anschläge verüben wollte. Die Behörden ermitteln … Und die Bundeswehr säubert.

407 Einträge hat die Liste der Kasernenfunde – einiges gehört nicht in eine Kaserne, an manchen Stellen ließt sich die Aufstellung wie eine schlechte Flohmarktliste. Wenn man Lehr- und Vereinssammlungen abzieht, die die Geschichte von Einheiten dokumentieren, findet man immer wieder Dinge, die sonderbar bis amüsant sind: eine Fettpresse wird beschlagnahmt, weil sie gleich von Wehrmacht und Bundeswehr sein kann. Eine Napoleon-Darstellung aus einer Kaserne, die vorher in französischem Besitz war. Ein MG 08/15 aus dem Ersten Weltkrieg, alte Säbel. Modellbausätze von Revell („ohne Hakenkreuz“, wird akribisch vermerkt), die man in jedem Spielzeugladen kriegt. Das Buch „Das Piano“ über eine Rettung aus dem Warschauer Getto.

„Bundeswehrhelm alter Art“, steht da in der gefährlichen Liste. Wir wollen gar nicht wissen wie der ausschaut … Zusammen mit der Fettpresse macht er ein bisschen das Elend der Aktion deutlich. Manches wird verschwinden, anderes zurückgegeben (wir hoffen für die Modellbauer), anderes als normal befunden. Wer sich die Zeit nehmen will, HIER ist die Liste der großen Gefährdungen beim BundeswehrVerband einsehbar.