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Heute zeigen wir Euch einen weiteren Rucksack aus dem Hause Tasmanian Tiger. Der Pathfinder MK2 hat sich schnell zum absoluten Liebling gemausert, da er mit seinen 75 Litern perfekt für mehrtägige Touren geeignet ist und das auch mit Bravour bei uns getan hat.Der MK2 ist, wie alle neuen Rucksäcke von Tasmanian Tiger, aus 700d Cordura gefertigt. Das erhöht die Langlebigkeit gegenüber 500d Cordura und ist nicht ganz so schwer und steif wie 1000d Cordura. Nähte, Material, Reißverschlüsse und sonstige Gadgets sind hochwertig verarbeitet – keine Sekunde kommt das Gefühl auf, dass etwas schnell kaputt gehen könnte.

Im Gegensatz zu dem größeren Range Pack MK2 (hier im Review) wurde der Pathfinder und auch den anderen Mehrtagesrucksäcken das V2 Tragesystem spendiert. Dieses ist auf Grund des hohen Ansatzpunktes an der Rückenplatte sehr variabel einstellbar und kann auch ohne Beckengurt getragen werden. Das kommt im militärischen Bereich immer dann zum Einsatz, wenn Plattenträger oder ähnliche Ausrüstung verwendet werden, die das Tragen eines Beckengurtes erschweren. Mehr Infos zum V2 gibt es auf der TT Seite.Die Maße des Pathfinders sind fast indentisch zum Range Pack MK2: Die Höhe und Breite sind mit 84cm x 35cm gleich, nur in der Tiefe ist der Pathfinder mit 22cm etwa 5m schlanker als sein großer Bruder. Durch das Wegfallen der Außentaschen, das etwas leichtere Tragesystem und der veringerten Tiefe bringt der Pathfinder 3,2 KG auf die Waage, was ihn obendrein 1,2 KG leichter macht, als den Range Pack. Das leichtere Eigengewicht und die schlankere Form ergeben dann natürlich auch keine 115 Liter mehr, sondern „nur“ noch 75 Liter. Für die Meisten unter uns die ideale Größe bei Mehrtageseinsätzen. Irgendwer hat mal gesagt: Gib einem Marine einen 60 Liter Rucksack und er packt ihn voll. Gib ihm einen 120 Liter Rucksack und der wird ebenfalls vollgepackt. Da ist was Wahres dran, wir haben diese Erfahrung auch schon gemacht und festgestellt: je kleiner die Packs werden, desto weniger unötiges Zeug nimmt man auch mit. Wenn doch noch zusätzlicher Raum benötigt wird (z.B. Winterausrüstung), kann man ohne großen Aufwand an den Seiten weitere Taschen anbringen.

Das Tragesystem V2 liegt sehr komfortabel am Rücken und lässt ein ermüdungsfreies Tragen auch auf längeren Strecken zu. Die Schulterträger sind in der Höhe analog zum X1 System einstellbar: Hier muss man den Klett in der Mitte lösen und kann dann die Gurte in dafür vorgesehene Schlitze nach oben und unten verstellen.Bei 1,80 Körpergröße ist noch genügend Luft nach oben und unten, um ein breites Spektrum an Rückenlängen abzudecken. Schultergurte und Beckengurt nebst Flossen sind mit dickem Mesh gepolstert, dass auch nach mehreren Einsätzen nicht die Form verliert.Bis auf die Anordnung der Alustreben sieht es auch fast genauso wie das X1 aus und trägt sich hervorragend. Die Polsteranordnung ermöglicht gute Luftzirkulation am Rücken, ohne die Last zu weit vom Körper wegzubringen. Natürlich darf an einem militärischen Rucksack am Beckengurt kein MOLLE fehlen: Hier sind 4 Schlaufen x 2 Reihen für die Anbringung von Taschen vorgesehen. Eine Verstellung des Gurtes ist selbstverständlich auch Vorhanden.Wer sich die Vorderseite des Pfadfinders ansieht wird feststellen, dass das elastische Zipperfach aus der TT Pack Serie Modell gestanden hat.Dieses Fach liegt flach an und kann mit Hilfe eines Reißverschlusses und dahinterliegendem, elastischem Material erweitert werden. Dann eignet es sich perfekt für einen Helm, voluminöse Kleidung oder Ähnliches.Der Unterschied zum Frontfach der TAC Packs ist eine geschnürte Befestigung an den Außenseiten. Damit kann man das Fach etwas vergrößern und erweitern. Die Schnürung wird

mit einem Kordelstopper zusammengezogen und zusätzlich an oberen Ende mit einem Haken am Rucksack gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert.Über dem Expansionsfach findet sich ein stabiler Tragegriff, der mit einem  gummierten Mittelteil bestückt ist. Ebenfalls nicht fehlen darf das gestickte TT Logo und ein darunterliegendes Klettfeld für Patches.Der Deckel hat auf der Oberseite vier D-Ringe zur Befestigung von zusätzlicher Ausrüstung. Das Deckelfach lässt sich zu Dreivierteln öffnen.Im Inneren findet man das inkludierte Regencover des Packs, dass mit einem Haken im Fach gesichert werden kann und in einem kleinen Beutel verstaut ist.Die körperzugewandte Seite des Deckels hat Durchlässe für Kabel oder Trinkschläuche.Dazwischen liegt ein weiteres Klettfeld für die Identifikation. Das Deckelteil lässt sich mit Kompressionsriemen nach unten stauchen, um den Inhalt des Hauptfachs zu komprimieren.Die Kompressionsriemen auf der Vorderseite des Packs haben zur Befestigung von Treckingstöcken oder Eispickeln Gummischlaufen auf dem Gurtband.Öffnet man den Deckel mit den beiden Fastexverschlüssen, erhält man Zugriff auf das Hauptfach und entblößt das Deckelinnenfach. Dies ist Tasmanian Tiger typisch mit einem grünen Kreuz versehen und bietet Platz für Erste-Hilfe-Ausrüstung.Von ganz oben nach ganz unten: Hier befindet sich das Schlafsackfach, mit großem Platzangebot sowie sauber verdecktem Reißverschluss. Die Abdeckung ist mit elastischem Gummi ausgestattet, damit sie immer fest über dem RV liegt.Zusätzlich ist das Fach mit zwei Kompressionsriemen gesichert, die mit Fastexverschlüssen bedient werden. Das überschüssige Gurtmaterial kann sauber mit Klett aufgerollt werden. Es dient darüber hinaus zur Anbringung von Ausrüstung unter dem Pack. Die Gurte verlaufen nämlich bis zum Beckengurt, damit diese dann als Rödelgurte für z.B. Isomatten benutzt werden können. Das Schlafsackfach ist vom Hauptfach abgetrennt, kann aber über einen weiteren Reißverschluss geöffnet werden, damit das Hauptfach erweitert wird.Rechts und links neben den Kompressionsriemen finden sich die Gegenstücke zu den Gummischlaufen, die Stöcke oder Pickel halten. Diese Schlaufen werden dann dazu verwendet, den Fuß des Stocks oder sonstigem Werkzeug aufzunehmen.

Die Seiten des Rucksacks sind identisch aufgebaut. Im unteren Bereich gibt es jeweils eine große Flaschentasche, die Nalgene, Canteens oder ähnliche Flaschen schluckt.Direkt darüber liegt der erste Seitenkompressionsgurt und ein MOLLE-Feld mit 4 Schlaufen x 6 Reihen. Den Abschluss macht der zwei  Kompressionsriemen, die übrigens beide eine elastische Schlaufe zur Gurtaufnahme haben und mit Fastex schnell gelöst werden können.

An der Rückenseite in Höhe des oberen Kompressionsriemens sind die eigentlichen Trinkschlauchdurchlässe rechts und links zu finden.Der Pathfinder lässt sich auch noch nach oben oder unten ausbauen bzw. verkleinern: Dafür sind für die Lastenkontrollriemen noch vier zusätzliche Halterungen verbaut, die im Normalzustand unter dem Deckel und den Schultertragegurten verborgen sind. Zwischen den Lastenkontrollschlaufen gibt es einen weiteren Tragegriff, der auch unter dem Deckel verschwinden kann und somit nicht im Weg ist.Das Hauptfach ist entweder durch das Schlafsackfach oder über Öffnen des Deckels zugänglich. Gesichert und komprimiert wird von oben nicht nur durch den Deckel, sondern bereits innen durch einen Schneefang, der am unteren und oberen Rand mit Schnur und Kordelstopper eng oder weit gestellt werden kann.Darüber verläuft mittig noch ein Gurtband mit Fastex, dass der Kompression den letzten Schliff gibt.

Sind alle Schnüre und das Gurtband gelöst, hat man ein 75 Liter Loch zu füllen. Wie so oft bei Rucksäcken dieser Größe ist das Hauptfach nicht weiter unterteilt, sieht man von der elastischen Tasche ab, die am Rücken für die Aufnahme einer Trinkblase gedacht ist.Eine Aufhängung dafür findet sich exakt in der Mitte und wird rechts und links von zwei Flappen mit Druckknopf flankiert. Hier kann man die Alustreben herausnehmen und bei Bedarf anpassen.Wir haben nun einige Touren mit dem Pathfinder hinter uns und sind mit der Gesamtleistung äußerst zufrieden. 75 Liter Volumen sind für kürzere Trips schon fast zu viel. Im Winter ist man dankbar für den Platz, da zusätzliche Klamotten und ein dicker Schlafsack notwendig sind.FAZIT: Schlicht, schlank, elegant. Das sind die ersten Worte zum Fazit, die den Tasmanian Tiger Pathfinder beschreiben. Dazu kommt noch eine gewohnt gute Verarbeitung und ein phänomenales Tragegefühl für Lasten im 15-25 Kilo Bereich. Vermissen wir etwas an diesem Rucksack? Eventuell noch ein seitlicher Eingriff ins Hauptfach, aber sonst ist eigentlich an alles gedacht worden. Pathfinder? Großer HabenWillFaktor.

Den Pathfinder MK2 bekommt man bei allen Händlern, die Tasmanian Tiger führen in den Farben Coyote Brown (hier zu sehen) und Oliv für 350 Euro.

TASMANIAN TIGER im Internet: www.tasmaniantiger.info