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Eberlestock ist mit der Gunslinger und Halftrack Serie bekannt geworden. Den Gunslinger sieht man auch häufig auf Bildern des US Marine Corps bei den Snipern. Das erste Modell trägt den Namen Gunslinger GS05 und ist nach wie vor erhältlich. Den Gunslinger 2 gibt es inzwischen nur noch in der Generation 2 auf der offiziellen Homepage, aber wir wollten Euch explizit den Gunslinger aus der ersten Generation vorstellen.

Drei Rucksäcke mit fast demselben Namen – wo ist da der Unterschied? Erstmal haben alle das gleiche Volumen von 44 Litern und denselben Grundaufbau: Ein Rucksack mit einer fest integrierten Waffenscheide.

Das UR-Modell GS05 ist ein reiner Toploader und hat nur seitlich im vorderen Bereich einen drei Viertel Reißverschluss, der Zugriff auf das nicht weiter unterteilte Hauptfach gibt. Mehr wollen wir zu diesem Pack auch nicht sagen, schließlich geht es um den Gunslinger 2.

Wir stellen Euch den Rucksack aus der ersten Generation vor, da dieser noch NICHT über das neue Intex 2 Tragegestell verfügt, was den Rucksack knapp 1,2 Kilogramm leichter macht – und deshalb auch eventuell interessanter, doch dazu später mehr.

Außer der Polsterung und dem Tragegestell hat sich unseres Wissens nichts verändert, wir haben gerade nur dieses Modell zur Hand – falls also jemand noch eine Änderung kennt, werden wir das ergänzen.

Der Gen I Gunslinger 2 besteht aus einer fest integrierten Waffentragetasche, die die Rückwand des Hauptrucksacks bildet. Sie ist breit und lang genug, um Scharfschützengewehre wie das SR-25 oder auch Repetiergewehre mit Optik aufzunehmen. Auch ein AR-15 hat darin Platz, dieses kann sogar mit einem 30 Schuss Magazin und Rotpunktvisier verstaut werden. Dabei kann man bei kürzeren Waffen wählen, wie weit sie aus dem Rucksack herausragen soll, indem man den Fuß der Scheide ausklappt oder im Zwischenraum verstaut.

Das geschieht mit einem Fastexverschluss, der unbeabsichtigtes Ausklappen verhindert. Ein AR15 mit 16,75“ Länge und vollständig eingefahrenem Stock verschwindet bei voller Taschenlänge komplett….

….und steht im Kompaktmodus ab dem Magazin heraus.

Damit hat man einen sehr schnellen Zugriff auf die Waffe und kann diese ziehen, ohne den Rucksack abnehmen zu müssen. Für diskretes Tragen wird die Waffentasche unten geöffnet, und das Gewehr verschwindet fast zur Gänze. Ist der Lauf länger, kann auf der Rückseite der Tragevorrichtung ein Reißverschluss geöffnet werden, um den Lauf ungeschützt herausstehen zulassen.

Für den Schutz von oben sorgt ein Cover, dass bei herausstehenden Waffen den oberen Teil verdeckt.

Dieses Cover wird mit Fastexverschlüssen gesichert und endet leider in der eigentlichen Tasche, was Regen und Staub nicht davon abhält, einzudringen. Ohne Cover kann man die Waffe oben mit zwei Fastexverschlüssen sichern, falls gewünscht.

Ohne Langwaffe unterwegs, kann der nicht genutzte Teil mit den umlaufenden Kompressionsriemen an das Hauptfach gepresst werden.

Das Tragesystem ist in der Generation I recht simpel gestaltet und besteht im Grunde nur aus den Rückenpolstern, den Tragegurten, einem abnehmbaren Hüftgurt und einem Brustgurt. Ein stabiles Framesheet oder Alustreben sucht man vergeblich – das ist auch der Grund, warum der Rucksack in der Generation 2 neu aufgelegt wurde.

Die Tragegurte sind anatomisch geformt und verfügen über eine leichte Polsterung, außerdem lassen sie sich bis zu einem gewissen Grad in der Höhe verstellen.

Der Rucksack sitzt mit dem Beckengurt allerdings recht hoch, auch wenn man die höchste Gurteinstellung wählt. Dies ist dem ursprünglichen Einsatzzweck geschuldet: Rucksack über Plattenträger und eventuell noch Battlebelt darunter.

Der Hüftgurt ist mit Klett unter einem Hüftpad befestigt und lässt sich recht schnell entfernen. Zur Befestigung von Ausrüstung stehen hier zwei Reihen MOLLE mit 4 Schlaufen zur Verfügung. Geschlossen und festgezurrt wird der Gurt mit einer großen Fastexschließe, Bewegung beim Zuziehen nach hinten.

Der eigentliche Rucksack ist nun im Vergleich zum Vorgänger von oben UND von vorne zu öffnen, was die Organisation von Ausrüstung massiv erleichtert.

Zudem wurde dem Hauptfach eine Reihe von elastischen Fächern spendiert, die an der Rückwand und im unteren Bereich untergebracht sind.

Die Fächer an der Rückwand -zwei an der Zahl- sind wohl für Trinkblasen gedacht, haben aber durch die Abtrennung in der Mitte eine recht komische Größe. Man bekommt 1 Liter und 2 Liter Blasen hinein, wobei dann die 1 Liter Blase so kurz ist, dass Stauraum in der Tasche nicht genutzt wird und die 2 Liter Blase fast schon zu weit nach oben heraussteht. Eine drei Liter Blase haben wir nicht getestet, diese wird aber höchstwahrscheinlich nicht passen, wenn es bei der 2 Liter Blase schon solche Probleme gibt.

Zur Aufhängung der Blasen gibt es zwei Haken, die in der Nähe des Schlauchdurchgangs angebracht sind.

Die elastischen Taschen im unteren Bereich sind umlaufend angebracht und ergänzen das Hauptfach mit zwei Taschen an der Rückwand und zwei Taschen rechts und links an den Seitenwänden. Hier kann man perfekt Kleinteile und Ausrüstung unterbringen, die nicht sofort benötigt werden. Die Taschen sind ungefähr so groß wie eine gespreizte Hand und lassen sich durch den elastischen Abschluss um ca. 6cm weit dehnen.

Wem diese Art der Organisation noch nicht reicht, der hat unter Zuhilfenahme von MOLLE-Schlaufen die Möglichkeit, weitere Taschen einzuschlaufen oder Ausrüstung daran zu sichern.

Dafür stehen an jeder Seite 4 x 4 Schlaufen und an der Frontflappe ganze 8 Reihen x 4 Schlaufen zur Verfügung.

Wenn der Rucksack nicht von vorne geöffnet werden soll, muss man nur die vertikalen Kompressionsriemen am Deckel öffnen und hat damit Zugriff auf den Schneefang, der das Hauptfach mit einem Zurrband verschließt. Um die Frontöffnung zu bedienen, müssen neben den vertikalen Kompressionsriemen auch die horizontalen Riemen geöffnet werden. Das geschieht schnell und einfach mit großen Fastexverschlüssen.

Außen ist der Rucksack gleichermaßen mit MOLLE versehen – die Seiten haben mittig 6 Reihen x 4 Schlaufen und die Frontflappe zusätzliche 5 Reihen x 4 Schlaufen. Deckel und Boden kommen mi 4 x 4 Schlaufen.

Am unteren Ende des Packs befindet sich auf jeder Seite eine Trinkflaschentasche, die mit einer Kordel nebst Stopper zugezurrt werden kann.

Für flache Gegenstände ist an der Frontflappe noch ein tiefes Fach unter dem Klettfeld für Patches eingenäht.

Der Deckel ist das Büro des Gunslingers. Das Fach lässt sich zu drei Vierteln öffnen und gibt dadurch einen Organizerbereich frei, der aus einem flachen, offenen Schubfach, einem darüber liegenden Schubfach mit Reißverschluss, zwei Magazintaschen und drei Stiftfächern besteht.

Zusätzlich ist dort noch eine Aufhängung zur Sicherung von Schlüsseln oder ähnlichem. Außen auf der Vorderseite gibt es noch ein kleines Fach mit weicher Polsterung für sensible Gegenstände. Dieses Fach ist mit einem wasserdichten Reißverschluss zu bedienen.

Was den Gunslinger 2 gegenüber seinen Brüdern so interessant macht, ist die Größe gepaart mit der festen Waffentragetasche. Ein 44 Liter Rucksack mit dieser Ausstattung und Organisation ist perfekt für kurze Trips oder Einsätze, wo die Mitnahme eines Gewehres im Rucksack benötigt wird.

Durch die festvernähte Tasche und dem fehlenden Tragegestell ist der Rucksack auch für Eberlestock Verhältnisse recht leicht und bringt 2,5 Kilogramm auf die Waage – nicht viel, bedenkt man die aufwendige Ausstattung und den Einsatz von 1000d Cordura.

Der Gunslinger 2 ist sehr speziell. Gerade in der ersten Generation und ohne Tragegestell ist er als normaler Rucksack fast nicht zu gebrauchen, zumindest, wenn schwere Lasten getragen werden sollen.

Bei einem Gewehr im Futteral sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Das Gewehr übernimmt die Stabilität eines Tragegestells und lässt so auch ein Tragen von etwas schwereren Lasten zu – das hat aber einen Preis: Damit das Gewicht gut getragen werden kann müssen die Kompressionsriemen straff angezogen werden, was einen schnellen Zugriff auf die Waffe schwieriger macht.

FAZIT:

Gerade für Jäger oder kurze Einsätze zur Shooting Range aber auch natürlich auf dem Schlachtfeld bei Kurzeinsätzen bietet sich der Eberlestock geradezu an. Perfekte Organisation der Ausrüstung, die Möglichkeit neben der Waffe für den Selbstschutz auch noch das Scharfschützengewehr sicher zu transportieren oder einfach im Revier nicht mit dem Gewehr in der Hand zum Ansitz laufen zu müssen, machen den Gunslinger zu einem wertigen Ausrüstungsgegenstand.

Wer einen Rucksack für diese Zwecke sucht und nicht große Lasten durch die Gegend bewegen will ist mit dem Generation I Gunslinger 2 bestens bedient – zu Mal man ihn auf dem Gebrauchtmarkt, Kleinanzeigen oder Ebay oftmals für einen guten Preis bekommen kann.

Diejenigen unter Euch mit höherem Anspruch und schwererer Zuladung sollten allerdings auf das Generation 2 Modell ausweichen, was allerdings teurer kommt und mit 1,2 KG mehr auf das Gesamtgewicht schlägt.

Den Eberlestock Gunslinger 2 in der Generation kostet knapp 360 Euro und ist in den Farben Coyote Brown, Schwarz, Dry Earth, Unicam und Multicam bei vielen Händlern erhältlich. Die Generation 1 findet man meist gebraucht in Coyote Brown.