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Auf keinen Rucksack haben wir uns dieses Jahr mehr gefreut: Der Tasmanian Tiger (TT) Modular Pack 30. Im Dezember 2016 haben wir ihn das erste Mal in der Hand gehalten und seit dem auf Herz und Nieren getestet. Hier ist unser Bericht.

Das Prinzip der Arc’teryx LEAF Khard Rucksäcke war zwar nicht neu, aber in der Kombination Velcro Rucksack und Panel Loader für den schnellen organisierten Zugriff doch schon sehr innovativ.  Der TT Modular Pack 30 hat das gleiche Prinzip genutzt und man sieht auch deutlich, dass der Khard 30 als Anregung genutzt wurde.

Form und Größe der beiden Rucksäcke sind fast identisch. Es handelt sich beim Modular Pack 30 aber nicht um eine einfache Kopie – lediglich die erwähnten Eigenschaften wurden genutzt und in einen vielseitigeren Pack verbaut.

Aber wir wollen kein Vergleichsreview mit dem Arc’teryx LEAF Khard machen, sondern den Modular Pack 30 vorstellen.

Wie der Name schon erwähnt, handelt es sich um einen 30 Liter Rucksack. Die Dimensionen des Packs betragen 46cm Höhe x 30cm Breite x 18cm Tiefe. Das Gewicht liegt leer bei 1,65 KG. Gefertigt ist er – wie das Meiste bei TT – aus 700d Cordura: für mehr Haltbarkeit als 500d und weniger Gewicht als 1000d Cordura.Front und Seiten des Modular 30 sind sehr schlicht gehalten. Das ungeübte Auge könnte diesen Rucksack als zivilen Rucksack klassifizieren – speziell bei den Modular Pack 30 Modellen in Schwarz oder Oliv. Das ist dem unauffälligem Lasercut MOLLE zu verdanken, das dem Rucksack eine glatte Oberfläche verleiht. Auf der Frontseite hat man 4×7 Reihen + 2×1 Reihe für Zubehörtaschen zur Verfügung. An den Seiten sind es jeweils 4×6 Reihen.Aber das ist noch nicht alles, was die Außenseite zu bieten hat. Schaut der Betrachter genauer hin, entdeckt man eine flache Tasche unter dem Front-Lasercut, die sich auf der linken Seite öffnen lässt. Sie erstreckt sich über die ganze Fläche der Schlitze und hat eine Zwischenwand, damit kein Dreck durch Schlitze nach innen gelangt. Das gilt übrigens auch für die Ablauföse (mittig unten zu sehen), die nur Flüssigkeit aus den Schlitzen ableitet und nicht aus der Vordertasche. Zum Schutz des Inhalts sind die Vorder- und Rückwand der Tasche gummiert.Hier auch als perfektes Anwendungsbeispiel für die seitlichen Schlaufen: Ten Speed Magazintaschen von Blue Force Gear. Diese liegen extrem flach an, wenn nicht befüllt, und können neben Magazinen auch 0,5 Liter Wasserflaschen oder ähnliche Gegenstände aufnehmen.Sicherlich sind Euch auch schon die Schlaufen rechts und links auf der Vorderseite aufgefallen. Acht an der Zahl, dienen sie als Vorbereitung für Bungee-Cord, um z.B. eine Jacke zu fixieren.Hier haben wir Bungee-Cord verbaut und dabei die Ablauföse als Startpunkt gewählt. So hat man noch ein klein wenig mehr Fläche, um Gegenstände zu fixieren. Nachteil bei der Verwendung von Bungee-Cord auf der Frontseite: Die flache Tasche ist nicht wirklich gut nutzbar, da das Gummiband darüber läuft. Hier wäre ein Zugang von oben oder unten sicherlich geschickter gewesen. Alternativ kann man mit Mini Haken oder ähnlichem arbeiten und somit einfach das Band auf der linken Seite aushängen.

Fehlen darf vorne natürlich auch nicht das obligatorische Patchfeld aus Flauschklett, dass Patches aufnehmen kann.

Zurück zu den Seiten. Hier gibt es noch zwei bzw. drei weitere Details zu sehen. Das eine ist die Trinkschlauchöffnung (u. li.), die auf beiden Seiten am oberen Ende des Packs verfügbar ist.Das andere ist ein unscheinbarer Kordelzug mit Stopper (o. Mi.), der knapp über den Lasercut-Schlitzen zu sehen ist. Das ist mal was richtig Geniales: ein innen verlaufender Kompressionsriemen. Damit ist der Gearanwender das lästige Gurtband auf der Seitenwand los und kann trotzdem den Rucksack wunderbar komprimieren.

Die Nummer Drei (im Titelbild knapp hinter dem Trinkschlauch zu sehen) gibt es nur auf der linken Seite am oberen und unteren Rand. Die Rede ist von einem flachen Stück Gummimaterial, das mit zwei Löchern versehen ist. Gedacht sind die beiden Gummiplatten zur Fixierung von Trekkingstöcken oder ähnlich langen Gerätschaften.

Dreht man den Rucksack auf die Rückenseite, erwartet einen dort das, was Tasmanian Tiger bzw. das Mutterschiff Tatonka am besten können: Die Tragesysteme. Egal welchen Rucksack wir bisher in der Hand hatten, es gab keinen, der sich schlecht oder nachteilig hat tragen lassen. So auch beim Modular Pack 30. Das Rückenposter ähnelt stark dem TT TAC Pack 22 – HIER im Review. Man hat also zwei dicke Meshpolster rechts und links mit einer Vertiefung in der Mitte, die die Luftzirkulation begünstigt.Als zusätzlicher Bonus ist die komplette Fläche hinter dem Meshpolster aus Stauraum nutzbar für flache Gegenstände. Man könnte also eine Trinkblase dort einhängen (eine Lasche dafür wäre vorhanden) oder aber, man nutzt die Fläche für eine Isomatte – wie hier zu sehen – die Therm-a-Rest Neoair Xtherm – HIER im Review.Abgerundet wird das Tragesystem mit einem zweiteilig abnehmbaren Beckengurt. Dieser hat zusätzliche RV-Taschen für kleinere Gegenstände. Verschlossen wird er mit einer großen Fastex-Schnalle mit Zugrichtung des Gurtes nach hinten. Zur Fixierung des überschüssigen Gurtmaterials sind elastische Schlaufen vorhanden.Die Schultergurte sind mit Mesh gepolstert. Ein Brustgurt fehlt genauso wenig wie D-Ringe und elastisches Band zum Fixieren. Die Gurte lassen sich mit Fastex-Verschlüssen schnell lösen, um den Rucksack abwerfen zu können. Die Schnallen sind unter elastischen Schlaufen verborgen, die mit Gurtband an Ort und Stelle gehalten werden. Diese können dann auch zur Aufbewahrung des restlichen Gurtes genutzt werden.Als weiteres Feature hat man dem Pack Lastenverteilungsgurte verpasst, die bequem beim Tragen bedient werden können.Genug von der Außenseite, weiter geht es mit dem Deckelfach. Dieses lässt sich mit zwei Reißverschlüssen vom Körper weg öffnen. Die Zipper haben ein Stück Paracord als Zipperpull. Darin verbirgt sich neben ausreichend Platz für eine Regenjacke ein kleiner Organizer.Er besteht aus zwei flachen Einschüben, der linke mit einer zusätzlichen Kletttasche oben auf, der rechte aus Meshmaterial. Um Gegenstände zu sichern, findet man in jeder Ecke der Körperseite je einen D-Ring.

Das Hauptfach lässt sich ebenfalls mit zwei Reißverschlüssen bedienen, diese sind allerdings ein gutes Stück größer als die des Deckelfachs. Wir haben hier die Zipperpulls aus Paracord durch ITW Zipper Pulls ersetzt.Auf dem Bild sieht man auch gut einen dritten Reißverschluss, der als Durchlass für lange Gegenstände wie Antennen oder Waffen gedacht ist. Natürlich gibt es auch eine Tragelasche, um den Rucksack anzuheben. Die geöffneten Fastex-Verschlüsse sind von den Lastenverteilungsgurten.

In den unteren Bildern zu sehen der Modular Pack 30, der ein AR15 mit 16,75″ Lauf und die inkludierten Waffenhalterungen enthält (dazu später mehr)Zurück zum Hauptfach. Durch den Zweiwege-RV kann man den Pack auch gut nur auf einer Seite öffnen, um an den Inhalt zu kommen.Zippt man beide Reißverschlüsse, kann der Modular Pack 30 komplett geöffnet und somit Zugriff auf den gesamten Inhalt erlangt werden.Die Rückwand, ein Teil der Frontflappe und die Seiten sind mit Flauschklett ausgestattet. Aber nicht nur Flausch: Hier wird das von TT sogenannte MOLLE-Klett verwendet. Das gibt nicht nur die Möglichkeit, Kletttaschen zu nutzen, sondern auch MOLLE Taschen. Zudem eignen sich die Schlitze auch um z.B. Kabelbinder aufzunehmen. Auf den Bildern zu sehen sind optionale Taschen an den Seitenwänden und die zwei im Lieferumfang enthaltenen Taschen.

Im Lieferumfang enthalten? Richtig, Der Modular Pack kommt schon mit einem Satz Taschen und zwei Waffenhalterungen.

Mit dem Rucksack erhält man zwei Taschen mit Meshfront und eine reguläre Tasche. Alle drei Taschen haben die selbe Größe von 26cm Länge x 16cm Breite x 10cm Höhe. Sie sind mit einem Hakenklettrücken ausgestattet, um am Rucksackflausch fixiert werden zu können. Zum Öffnen der Taschen sind zwei Reißverschlüsse vorgesehen. Ein weiteres Feature: Auf der Front wurde ein weißer Streifen Klett vernäht, den man beschriften kann, um den Inhalt schnell zu identifizieren.

Die Rückwand des Packs wurde außerdem mit einer Flappe am oberen Rand versehen. Öffnet man diese, kommen ein Stück Schaumstoff zur Versteifung und ein Plastikframesheet mit verformbarer Alustrebe für die Stabilität.Den Schaumstoff kann man aber auch weglassen und eine Trinkblase stattdessen einsetzen. Diese kann dann an der dafür vorgesehenen Klettlasche oder einen kleinen Schlaufe befestigt werden.

Die Frontflappe des Rucksacks hat, wie schon erwähnt, ebenfalls einen großen Klettbereich. Darüber findet man noch eine Meshtasche für kleinere Gegenstände.Suma summarum ermöglicht der Modular Pack 30 ein wahrlich modulare Nutzung. Egal was man hineinpackt, der Rucksack erfüllt die Rolle mit perfekter Organisation. Waffenrucksack, Medic Pack, Range Bag – die Spezialisierungen sind nur limitiert durch die Vorstellungskraft des Anwenders. Wir haben ihn uns als Bug out Bag konfiguriert. Hier ein Beispielbild was der kleine Rucksack soll alles fassen kann:Besonders toll aber ist, dass man dank der Modular Taschen den Pack in kürzester Zeit leer geräumt hat. So hat man nicht einen tollen Rucksack fertig gepackt in der Ecke stehen, der nie oder nur im Notfall benutzt wird, sondern kann ihn jederzeit überall verwenden. Die Modular Taschen packt man dann einfach an eine Klettwand und setzt sie nur im Bedarfsfall ein.Auf dem Rücken macht der Tasmanian Tiger Modular Pack 30 eine gute Figur. Er träg sich ausgesprochen bequem dank des Tragesystems und dem Beckengurt. Egal ob in urbanen Gebieten oder unwegsamen Gelände bzw. Dickicht: Die schlanke und schnittige Form erleichtert das Vorankommen.

Verbesserungsvorschläge, um aus dem 95 Prozent perfekten Rucksack 100 Prozent zu machen:

– Ein Bungee-Cord Set mit Haken für die Front, damit man an die Tasche kommt oder den Reißverschluss nach oben bzw. unten versetzen.

– Toll wären elastische Einschübe unter den Lasercut-Bereichen an den Seiten, die im 30 Grad Winkel nach vorne offen sind. Damit könnte man noch bequem Trinkflaschen unterbringen, die dann auch beim Tragen zugänglich sind.

– MOLLE Schlaufen auf der Unterseite des Packs, zur Befestigung von Isomatten oder ähnlichen Gegenständen.

FAZIT: Der Tasmanian Tiger Modular Pack 30 ist der Knaller. So schlicht er auch aussieht – er explodiert förmlich mit Features und Ideenreichtum. Es sind die kleinen Dinge, die den Pack besonders machen: Innen laufende Kompressionsriemen, Klett-MOLLE, Vorbereitungen für Bungee-Cord – das alles lässt der Phantasie freien Lauf, sich einen einmaligen Rucksack zu konfigurieren. Die Größe ist perfekt, um nicht zu viel einzupacken und für das verdeckte Tragen einer Langwaffe würden wir uns noch über ein Modular Pack 60 freuen 🙂

Besonders toll finden wir auch, dass man für den Preis auch noch einen Satz Taschen bereits enthalten hat, das soll erstmal jemand nachmachen.

Den Tasmanian Tiger Modular Pack 30 (Link) bekommt man bei allen Händlern, die Tasmanian Tiger anbieten, für absolut gerechtfertigte 200€ in den Farben Schwarz, Oliv und Coyote Brown (hier im Review).

TASMANIAN TIGER im Internet: www.tasmaniantiger.info

Die BFG Ten Speed Magazin Taschen bekommt Ihr bei HEDE tactical parts. Herzlichen Dank für die schnelle Lieferung!