Mit dem Equator von MEINDL kommt ein neuartiger Patrouillenstiefel auf den Markt, der einzigartig ist. Ausgestattet mit einer neuen Klasse von Gore-Tex Schuhlaminat – dem Extended Comfort Footwear Laminat – besticht er durch hohe Funktionalität und erstklassige Leistung. Wir haben uns von Firmenchef Lukas Meindl selbst erklären lassen, was diesen neuen Schuh zu etwas Besonderem macht, aus welcher Idee er entstanden ist und was die Zusammenarbeit von MEINDL und GORE ausmacht.SPARTANAT: Es ist heiß im Sommer, die Firma MEINDL hat gerade dafür den Equator Stiefel herausgebracht. Aber warum soll man in dieser Jahreszeit überhaupt einen Stiefel mit Laminat tragen?

Lukas Meindl: Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass der Träger ein paar Schuhe kauft und sich in eine Region begibt, die ihn heiß und mit vielen anderen Herausforderungen erwartet. Gore-Tex ist ja nicht nur das Laminat, das vor Feuchtigkeit schützt. GORE bietet bei weitem mehr. Der Equator hat konstruktionsbedingt einen Klimakomfort erreicht, der weitaus besser ist, als würden wir ein normales Abstandsgewirke – also eine 2D-Mesh – verarbeiten. Das wäre der erste, entscheidende Punkt. Dazu kommen noch mehrere andere, die zeigen, was Gore-Tex bei solch einem Schuh leisten kann.

Wichtig ist zum Beispiel das Thema Rücktrocknung. Durch das neue Laminat und den Konstruktionsaufbau nimmt der Equator extrem wenig Wasser auf und trocknet ganz schnell zurück. So sammeln sich schnell einige Vorteile dieses Schuhes: einerseits ist er wasserdicht, hat eine schnelle Rücktrocknung und einen gewaltigen Klimakomfort, aber er glänzt auch durch hohe Stabilität, schützt den Fuß und ist obendrein sanddicht.

Ich gehöre ansonsten durchaus zu jenen Menschen, die an sich in Frage stellen, ob man in der Wüste einen Gore-Tex Schuh braucht. Wenn der Anwender einen herkömmlichen, Gore-Tex Schuh hat, ist diese Frage vermutlich berechtigt. Wenn man aber einen hat wie diesen hier, muss eindeutig festgestellt werden: der Equator ist jedem anderen Schuh überlegen. Dieser Stiefel bietet Sicherheit. Er bietet für alles, was auf den Träger zukommen kann, Schutz.

Ein normal gefütterter Schuh etwa hat folgendes Problem: der Sand geht durch die Außenhaut in die Zwischenschicht. Das führt in Folge zur Blasenbildung. Mit dem Equator passiert das nicht, weil nichts hineingeht. Alles bleibt draußen. Daher bin ich überzeugt, dass sich dieses System bewähren wird. Was allerdings wichtig ist: wir sind hier nicht mehr in der Lage, einen steifen, festen Schuh zu konstruieren. Das war auch nicht die Idee, weil dann würden wir mit dem ganzen Aufbau zu dick werden. Der Equator ist kein Bergschuh, sondern ein Patrouillenschuh.SPARTANAT: Wenn der Konsument einen Stiefel sieht, denkt er eigentlich nur an den Schuhhersteller, in dem Fall MEINDL. Die Entstehung solch eines Stiefels ist aber eine komplexe und intensive Zusammenarbeit von Hersteller und GORE. Wie läuft – am Beispiel Equator – so eine Partnerschaft ab? Wie lange wird an solch einem Schuh entwickelt?

Lukas Meindl: Der Equator hat insgesamt eine sehr lange Vorlaufzeit gehabt, über zwei Jahre. Zuerst gibt es eine Idee. Die große Idee hierbei war, einen weitaus besseren Klimakomfort und Schutz in so einem Schuh zu erreichen. Dann entwickelt Gore ein entsprechendes Material. Danach sind wir als Meindl gefordert.

MEINDL hat ja für GORE ein enger Entwicklungspartner, eine Art Center of Excellence, mit der Möglichkeit, in einer besonderen Produktion, Entwicklungsprojekte durchzuführen. Unter anderem war der Equator eines der großen Projekte. Nach der Idee und den Prototypenerstellung kommt jene Phase, wo das alles fertig wird. Dieses System Equator ist jetzt produktionsreif.

Wo sind die Raffinessen bei diesem Schuh? Die Kunst war, alle Materialien so eng zusammen zu bringen, auch im Schaftbereich, dass keine Luft mehr dazwischen ist. Es galt eine Art Direktlaminierung zu schaffen, obwohl die Materialien zusammengenäht sind. Das ist uns gelungen. Am Ende soll alles noch wasserdicht sein. Hier kommt in dieser Entwicklungspartnerschaft dann GORE wieder zum Zug, weil GORE großartig ausgestattet ist und den neuen Schuh in seinem Labor dann umfangreich getestet hat.SPARTANAT: Wir hatten ja bereits einen Equator Prototypen zum Testen. Beim produktionsreifen Modell kommt jetzt eine ganz andere Sohle zum Zug. Warum hat man sich für diese entschieden?

Lukas Meindl: Als wir mit diesem Schuh angefangen haben, stand die jetzige Sohle noch nicht zur Verfügung. Sie ist erst im Laufe des Projekts entwickelt worden. Warum wir uns für diese, neue Sohle entschieden haben? Weil sie leichter, sportlicher und dynamischer ist als jene, die wir anfangs im Prototypenstatus getestet haben. Es ist ja die Forderung der Anwender, dass sie einen flexiblen, leichten und trotzdem stabilen Schuh wollen. Mit dieser Sohle sind wir näher an dem, was der Kunde will. Am Material an sich hat sich nichts geändert. Das Design ist neu und die Komposition des Sohlenmaterials ist leichter und flexibler geworden. Die Gummilaufsohle für einen guten Grip ist geblieben.

SPARTANAT: Der Schuh kommt in drei verschiedenen Farben: Schwarz, Coyote Brown und helles Khaki. Warum diese Auswahl?

Lukas Meindl: Die Farbwahl ist an den Anwendern orientiert. Zuerst waren diese Schuhe in Beige oder Kakhi geplant, weil wir immer an heiße Regionen gedacht haben. Aber darauf lässt es sich nicht reduzieren: Heute zum Beispiel haben wir 32 Grad, es ist schwül und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Das bedeutet, dass wir selbst bei uns in der Region das Problem haben, schnell einen zu heißen Fuß zu bekommen. Heute Morgen um 7.30 war zuerst Sonnenschein, dann kamen Wolken auf und es hat zu regnen angefangen. Bei uns ist das Wetter unbeständig wie nie zuvor. Wir wollten deshalb auch einen Schuh in der Farbe schwarz habe, die mehr Anwendungen findet, als jene, die für Wüstenregionen gedacht ist. Das schwarze Modell spricht Sicherheitskräfte an. Für Militär und Polizei brauchen wir Schwarz. Der Unterschied bei den Modellen: bei den Schwarzen wird glattes Rindleder verwendet, bei den Brauntönen ein raues Velourleder, ansonsten ist der Materialmix immer gleich.

SPARTANAT: Warum wurden der deutsche ASMC und der österreichische Military Partner als exklusive Vertriebspartner ausgewählt?

Lukas Meindl: Military Partner aus Österreich hat einen sehr guten Zugang zum Markt. Er ist ein Fachhändler, der sich gut auskennt und einen entsprechenden Service anbietet. Wir als Meindl arbeiten schon lange mit ihm zusammen. Und das gleiche gilt für den ASMC in Deutschland. Das heißt aber nicht, dass wir uns auf Dauer auf nur einen Partner pro Land beschränken. Im Moment wird der Equator zwar sehr gut angenommen, aber er ist noch nicht bekannt. Selbstverständlich ist es wichtig, dass der Equator seine Kunden findet. Wir produzieren genau jene Mengen, die wir am Markt brauchen, wir schütten ihn aber nicht zu. So wie der Equator jetzt ist, bin ich mir sicher, dass er funktionieren wird, denn allein schon die Tests mit ihm waren sehr überzeugend.

 

LUKAS MEINDL

Seit über 35 Jahren arbeitet GORE mit der Firma MEINDL zusammen. Lukas Meindl, der heute die Firma leitet, ist 1990 aktiv in den deutschen Familienbetrieb eingetreten, der seit über 300 Jahren Schuhe produziert. Über die lange Beziehung von MEINDL und GORE gibt es HIER eine sehr gute Geschichte, die die Zusammenarbeit mit und die Geschichte von MEINDL porträtiert. 

 

DIE TRAGENDE ROLLE

GORE nutzt zunehmend Tragetests, um neue Schuhkonzepte – gemeinsam mit seinen Schuhpartnern – in den Markt einzuführen. Das neue Konzept für GORE-TEX Wüstenstiefel mit Extended Comfort Laminattechnologie wurde so über SPARTANAT vorgestellt (HIER der LINK zum Artikel). Gleichzeitig laufen aktuell international Tragetests beim polnischen Magazin FRAG OUT, wo der Equator als leichter Patrouillenstiefel mitläuft. Aber auch  heimische Sicherheitskräfte und andere, die in heißen Regionen arbeiten, laufen bereits mit Modellen des neuen Schuhs. Über SPARTANAT wurden kürzlich 50 Soldaten rekrutiert, die in einem großangelegten Test den Meindl Equator weltweit im Einsatz haben. Anfang Oktober werden wir darüber berichten. Und auch auf der diesjährigen IWA 2016 in Nürnberg wurde das neue Wüstenstiefelkonzept erfolgreich präsentiert. GORE unterstützt so die Entwicklung eines neuen Schuhs und hilft mit, ihn in den Markt zu bringen.

Präsentiert wird das neue Patrol GORE-TEX® Extended Comfort Footwear auf der IWA 2017 in Nürnberg vom 3.- 6. März.

GORE im Internet: www.gore-workwear.de

MEINDL im Internet: www.meindl.de

GORE auf der IWA 2017: Halle 9, Stand 320

MEINDL auf der IWA 2017: Halle 4, Stand 111