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Ein oft unterschätztes Anbauteil am Gewehr ist am vorderen Ende des Laufes zu finden. Das kurze Teil mit Löchern oder Schlitzen- was ist es und was tut es? Hier unterscheidet man in Mündungsfeuerdämpfer, Mündungsbremsen und Kompensatoren, wobei es auch kombinierte Teile gibt. Das Militär verwendet in der Regel Mündungsfeuerdämpfer, oder auch flash hider genannt, die schon im zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Hintergrund war und ist das „Verstecken“ des verräterischen Mündungsblitzes, mit dem schnell der Gegner lokalisiert werden kann. Der Klassiker unter den flash hidern ist der M16 Birdcage, den man auch heute noch häufig antrifft.Mit den kürzeren Waffen kamen dann die Mündungsbremsen und Kompensatoren: Beide dienen der Verbesserung des Schussverhaltens. Während die Bremse den Rückschlag nach hinten mindert und bei großkalibrigen Waffen zum Einsatz kommt ist der Kompensator dazu gedacht, der Bewegung des Laufes nach oben entgegenzuwirken. Der Markt ist unüberschaubar und jede Firma bietet den „Besten“ an, deshalb wollen wir hier auch keine Vergleiche ziehen, Euch aber auf ein kleines Unternehmen aus einem kleinen Land aufmerksam machen.

Um genau zu sein: Der Schweiz. Hier kommt der von uns getestete Kompensator nämlich her. Das Unternehmen, dass ihn herstellt nennt sich SETS Group AG und bietet neben den Kompensatoren für diverse Kaliber (dazu später mehr) auch Buffer Tubes, Carbonvorderschäfte und Waffentuning an.

Einen blumigen Namen hat er nicht, hier wird einfach der Firmenname vor das Wort Kompensator gesetzt und damit hat es sich. Was an Einfallsreichtum bei der Namensgebung fehlt, wird durch eine durchdachte Konstruktion wettgemacht. Der SETS  Kompensator ist am Computer per CAD entstanden, wobei ein Zusatzmodul für die Berechnung eingesetzt wurde, was eine bessere Leistung von ca. 20% als der restliche Markt verspricht, so der Hersteller.

Der Kompensator besteht aus zwei Kammern, durch die die Kugel gelangen muss. Dabei werden die austretenden Gase seitwärts gelenkt, um den Schuss zu stabilisieren und den Lauf nach dem Schuss wieder nach unten zu lenken, bzw. gar nicht erst großartig nach oben ausbrechen zu lassen.

Man bekommt den Kompensator für folgenden Kaliber:

.223
Gewinde: ½“ 28 / M14x1 / M15x1

.308
Gewinde: 5/8“ 24 / M15x1 / M18x1

.338
Gewinde: M18x1 / M20x1

6,5 Creedmoor
Gewinde: 5/8“ 24

Ebenfalls bekommt man 7,62×39, 7,62×54, .300 WM und .300 AAC in den Standard Gewinden ½“ 28 / 5/8“ 24 / M141 und M1x1 sowie andere Gewinde auf Anfrage.

Die Verarbeitung des Kompensators ist erstklassig, alles sauber und fein wie es sich gehört. Also nehmen wir das Teil und schrauben es an unsere AR15 Plattform. Unser Testkompensator kam im Kaliber .223 und wir waren sehr gespannt, was uns erwartete – hatte Matthias Horner von Horner Arms (http://www.hornerarms.de/) doch in den höchsten Tönen von den Kompensatoren geschwärmt.

Auf dem Schießstand wird schnell klar: Da wurde nicht zu viel versprochen. Der SETS Kompensator macht einen äußerst guten Job und verwandelt das Schießverhalten einer AR15 in .223 in eine gefühlte 22iger. Schnelle Folgeschüsse sind mit diesem Kompensator kein Problem, da der Lauf nahezu auf konstanter Linie bleibt und somit nicht großartig ein neues Zielbild aufgenommen werden muss. Wir haben im Video in einer Aufnahme absichtlich stockensteif und gerade dagestanden, um die wirkenden Kräfte zu demonstrieren – man sieht, dass sich da fast nichts bewegt.

Die austretenden Gase zur Seite werden allerdings den Mitschützen auf der Bahn nicht sehr gut gefallen: Der SETS bläst ordentlich nach rechts und links ab – das sollte man bedenken.

FAZIT: Der SETS Kompensator hat uns so gut gefallen, dass wir ihn gleich behalten haben. Gerade bei schnellen Schussfolgen entfaltet er seine volle Wirkung und zeigt was er kann.

Erhältlich ist der Kompensator von SETS bei Horner Arms in Deutschland ab 185€ für .223 und 205€ für die dickeren Bohnen.

Wir bedanken uns bei Horner Arms und dem Schießsportcentrum Heusenstamm  für die Bereitstellung der Anlage.

IWA 3-6. März 2017 – Halle 7A 512 und 508

die IWA im Internet www.iwa.info