Blech oder Plastik? Diese Frage stellt man sich wenn es darum geht, neue Magazine für den Knallstock anzuschaffen. Seit Magpul das Polymer Magazin herausgebracht hat, sieht man so ziemlich jede Waffe mit einem – zumindest jene, für welche solche Verfügbar sind. Neben Magpul haben auch einige andere Hersteller eigene Polymermags herausgebracht und so ist die Qual der Wahl groß. Wir haben nun schon seit einiger Zeit die Lancer Advanced Warfighter Magazines im Einsatz und können (fast) nur gutes darüber berichten.

Die Vorteile eines Plastikmagazins liegen auf der Hand: Kostengünstige Produktion, geringes Gewicht, verschieden Farbmöglichkeiten, Formstabilität und Sichtfenster. Aber alles hat eine Kehrseite, und so ist ein bekanntes Problem der Munitionsbehälter das Ausleihern im oberen Bereich bei der Patronenzuführung. Durch die Materialermüdung weitet sich der offene Teil und das Ergebnis sind Störungen beim Auswerfen des Magazins.

Lancer hat mit den Advanced Warfighter Magazin (kurz AWM) die Frage eliminiert, ob man Blech oder Plastik wählt, in dem Sie einfach beides kombinierten. Dabei wird der Magazinkörper aus Polymer beibehalten und mit Blech im oberen Bereich verstärkt.

Damit ist ein Verformen der Zuführung ausgeschlossen und die anderen Vorteile von Polymermagazinen bleiben erhalten.

Die AWMs kommen in einer sehr großen Auswahl an Versionen. Zuerst wird unterteilt zwischen den Kalibern 5.56/223 und 7.62/308. Danach kann man bei der Kapazität zwischen 5 – 25 Patronen bei den 308er Magazinen wählen, die 223er gibt es von 5 bis 30 Schuss.

Um der Gesetzes- bzw. Verbandskonformität zu genügen, gibt es außerdem bei den 223er Versionen ein 10 Schuss Magazin im Körper eines 30 Schuss Magazines (fix verbaut) und für die 10 Schuss Magazine einen (zusätzlich erwerbbaren) Limiter auf 5 Schuss.

Alle Magazine haben eine geriffelte Oberfläche für extrem guten Griff. Sie sind sehr leicht zerlegbar und stehen in Sachen Stabilität den Magpul Magazinen in nichts nach.

Farblich hat man die Wahl zwischen Schwarz und Flat Dark Earth als blickdichte Varianten und Smoke, Klar sowie Flat Dark Earth Smoke als transparente Version bei den 308er Magazinen. In der 223er Version kommen an soliden Farben noch Oliv und Foliage Green dazu.

Die transparenten Magazine geben genaue Information über den Ladestand der Patronen, da der komplette Body durchsichtig ist und nicht nur ein kleines Sichtfenster verbaut ist, wie bei anderen Herstellern üblich. Zudem sind an der Außenseite noch Markierungen in 5er Schritten bzw. 10er Schritten je nach Größe eingeprägt.

In der Praxis bewähren sich die Magazine durchaus. Die Zuführung sowie das Auswerfen läuft flüssig in den in Europa gängigen Halbautomaten von Heckler und Koch, Oberland Arms und Sig. Auch einige andere Lower amerikanischen Fabrikates konnten wir testen und keine Mängel feststellen.

Besonders gut gefällt auch der Zubringer, der ein Verkanten von Patronen im Magazin unmöglich macht und es wurde auch auf eine „Nase“ verzichtet, die wegbrechen kann.

FAZIT: Für einen etwas höheren Preis als bei der Konkurrenz bekommt man die Lancer Advanced Warfighter Magazines, aber das macht sich auf Dauer auch bezahlt: Lieber ein paar Euro mehr bezahlt und dafür ein Magazin für die Ewigkeit, als jährlich die Magazine zu wechseln, weil sie ausgeleihert sind und nicht mehr von selbst aus der Waffe fallen. Die Lancer Magazine sind wirklich von unten bis oben durchdacht und machen alles mit, was man sich von einem Magazin erwartet.

Erhältlich sind sie in Deutschland bei Horner Arms auf Anfrage (im Shop sind nur einige wenige gelistet). Eine kurze E-Mail genügt und schon hat man die Verfügbarkeit und Versionen in Erfahrung gebracht. Preislich liegen die AWMs zwischen ca. 24 € und 50€ – je nach Kaliber und Größe.