„Nobel geht die Welt zugrunde“, sagt der gelernte Österreicher und das passt irgendwie zum Plattenträger von HUSAR System aus Polen, dem Noble Plate Carrier in der Generation II. Was macht dieses Schutzbekleidungsstück so nobel, wollten wir von SPARTANAT wissen. Und haben uns deswegen durch die Features dieses Carriers gearbeitet, der von Größe und Leistungsfähigkeit einem Crye Precison JPC 2.0 vergleichbar ist – aber mit deutlich anderen Features.

Striptrease! Der Noble PC Gen. II hat ein Abwurfsystem. Und zwar eines, das absolut vollwertig ist, wir werden es unten zeigen. Die Reißleine endet jedenfalls in einem Polster, der orange markiert sein kann, und entweder auf der rechten oder der linken Seite der Schulter zu montieren ist.

Wie alle Plattenträger hat der Noble Gen. II eine Grundkonstruktion, die vorgegeben ist durch zwei Platten, die vorne und hinten am Körper getragen werden. Ansonsten jedoch ist bei diesem PC alles konfigurierbar. Wir haben hier die „vollwertigste“ Version. Oben bei der vorderen Plattentasche gibt es ein Admin-Fach, das leicht zugänglich ist, darin auch drei Halter aus flexiblem Band. Man sieht auch schön die zwei G-Hooks zu den Schulterriemen, die den Carrier schnell zerlegbar machen.

Am Bauch gibt es eine Magazinlade. Aber an den senkrecht genähten Streifen darüber ist auch zu sehen, dass man mit Clips ebenfalls einen Chest Rig integrieren könnte.

Die Magazinlade ist aufwendig konstruiert und genäht. Schock Cord hält die Magazine am Platz, die Greifer zum Abziehen sind aus Hypalon, einer der Grundstoffe, mit denen HUSAR gerne arbeitet. Das Shock Cord ist am Taschenausgang übrigens nicht geknotet, sondern es sind kleine Schließen, die es fixieren. Ob die immer da bleiben werden, wo sie jetzt sind …

Am unteren Ende des Magazinfachs sieht man wieder Hypalon mit den markanten Ecken, einerseits zum besseren Abziehen der Lade, andererseits – Stichwort: Modularität – kann der Träger die Magazinlade so in einen Chest Rig von HUSAR integrieren.

Und wenn man sie gar nicht mag, zieht der Besitzer die Lade einfach ab. Hier sieht man schön, dass sie so geschnitten ist, dass sie eine Tiefe hat, die Magazine haben hier gut Platz, müssen nicht intensiv eingeschoben werden.

Hinten hat sie Velcro, wie es sich gehört. Und der Betrachter erkennt oben eine Leiste, die macht die Integrierbarkeit.

Was beim Öffnen des Plattenträgers so fix eingebaut ausschaut, erweist sich letztendlich als stabile Velcroverbindung. Und so kann getrennt werden, was zusammen gehört …

Hier sehen wir hochgeklappt das Gegenstück, an dem alles hält. Und wer das vollwertige Magazinfach nicht mag, es gibt auch einen einfachen Magazinhalter aus elastischem Material, der ebenso einfach vorne auf den Carrier befestigt wird.

Plattentasche von hinten, auch hier das „höchste“ Modell, voll mit MOLLE ausgestattet. Braucht man das immer? Es gibt die Plattentasche ebenfalls als Slick, völlig glatt. Der Carrier kann an der Schulter getrennt und die Rückseite schnell und unkomliziert gegen eine andere ausgetauscht werden. Spannend dabei: der SAPI mit seiner Hülle aus Cordura bliebt die Basis, ausgetauscht wird die Oberfläsche aus Curdura, die mit dem Hypalon-Rahmen mit Stretch verbunden ist.

Wir gehen nochmals zur Schulter zurück, die hier in ihrer ganzen Herrlichkeit zu sehen ist. Für Menschen, die lesen können und es genau wissen wollen, steht da „outside“, damit die Ausrichtung stimmt.

Das ist die einfachste Variante mit Riemen. Das ganz wunderbare Tarnmuster, das wir hier sehen, ist PenCott BadLands. Eigentlich für aride Gegenden gedacht, macht es sich europäischen Herbst auch ganz exzellent.

Das macht die Schulter vollwertig und bequemer. Sie ist so gepolstert. Auch hier wird mit Hypalon gearbeitet. Und Kabeltunnel bringen Ordnung in alles, was über die Schulter laufen muss.

Oben gibt es obendrein einen soliden Carry Handle, mit dem Mann sich durch die Gegend ziehen lassen kann, wenn es leider notwendig ist.

Innen schaut die Plattentasche so aus. Stabile Grundlage ist Hypalon, durch die Sichtfenster sieht man auf die Platte (HUSAR liefert mit Schaumstoff drinnen, praktisch für Menschen, die keine Platte brauchen). Extrem spannend sind die Mesh Kissen, die am Rand mit Velcro befestigt sind.

Die kann man auch abziehen und waschen oder gegen – spannende Idee – Gelkissen austauschen, die es in Zukunft mal geben soll.

Beim Cumberbund haben wir hier einen aus MOLLE Band, der viel Luft zum Körper lässt. Es wäre – Modularität! – nicht HUSAR, wenn es nicht auch noch einen anderen gäbe, nämlich aus Stretch mit drei Fächern um Zeug aufzunehmen.

Hier sieht der Betrachter schön, dass die Stabilität beim Cumberbund vom Hypalon kommt, welches das Hintergrundmaterial bildet.

Hintere Plattentasche aufgeklappt. Auch hier gilt wieder: man kann, aber man muss nicht. Man kann auf das Abwurfsystem verzichten, hier ist es montiert. Die roten Kabel sind die Auslöser, das Ganze eine aufwändige, aber logische Konstruktion.

Über ein Klettstück laufen das Abwurfsystem und auch das Shock Cord mit dem der Träger die Weiteneinstellung vom Cumberbund macht.

„Was fallen will, soll man auch noch stoßen“, sagt der Philosoph Friedrich Nietzsche. Das ist beim Noble PC nicht nötig. An die Schulter greifen (li.) und fest ziehen (Mi.) reicht, dann lösen sich Schulter und Cumberbundteile und alles fällt zu Boden. Der Träger ist von Noble Plate Carrier Gen. II befreit. Natürlich nur wenn er es will, das kann im Notfall schnell und effizient notwendig sein.

Da liegt das gute Stück am Boden. Viel Vergnügen beim neuerlichen Zusammensetzen. Ist an sich nicht so schwer, zwei- bis dreimal machen, dann hat man es „intus“.

Falls ihr jetzt durstig geworden seid: Hier noch ein besonders tolles Feature. Auf der Rückseite, in der Plattentasche über dem Abwurfsystem, ist eine eigenes Fach für eine Trinkblase. Den Schlauch kann der Träger durch den Carrier zur Schulter legen. Damit ist das MOLLE am Rücken für andere Sachen aufgehoben.

FAZIT: Der HUSAR Noble Plate Carrier ist ein wunderbares Stück Gear. Der polnische Hersteller arbeitet verspielt am Konzept, gibt aber dem Anwender die Möglichkeit zu entscheiden, welche Konfiguration er bevorzugt. Die Detaillösungen sind durchdacht und findig. Der Carrier hat insgesamt ein stylisches Design, aber die Funktionalität steht immer im Vordergrund. Bei der Anschaffung macher Plattenträger muss man „Schulden machen wie ein Stabsoffizier“ (um ein anderes Sprichwort zu bemühen), beim Noble Gen. II kriegt man einen super Carrier zu einem tollen Preis. Das freut nicht nur Husaren …

Den HUSAR Noble Plate Carrier Gen. II gibt es in Pencott Greenzone, Pencott Badlands, Multicam®, Muticam Tropic, Coyote Brown, Czarny, Ranger Green direkt bei HUSAR um 250 Euro.

Nach dem neuerlichen Zusammenbau: Husar ohne Pferd, Abgang in die Herbstlandschaft.