2.0 – da war mal wieder wer sehr kreativ … Aber warum auch nicht: der Jumpable Plate Carrier (JPC) von Crye Precision ist ein großer Klassiker. Nun heißt es zwar, dass man Gutes nicht verbessern soll, aber das spricht nichts dagegen, dass man es nicht weiterentwickeln soll. Und genau das hat Crye Precision getan. Aus dem JPC ist so ein 2.0 geworden – ein Carrier, der eigentlich in die AVS Linie von integriert wurde. Warum wir das so sehen, erklären wir euch in dieser SPARTANAT Review.

Wenn ihr euch den JPC 2.0, der in Deutschland bei TACWRK zu haben ist, überwerft, werdet ihr gleich erkennen, dass alles anders geworden ist. „Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, muss sich alles ändern“, meinte der berühmte Giuseppe Tomasi di Lampedusa – und hat damit wahrscheinlich recht: Crye Precision verlängert den Verkaufserfolg JPC, indem er ihn erweitert. Dazu muss der Carrier aber erst einmal reduziert werden. Er kommt ohne Magazintasche am Bauch, dafür mit einem neuen Schnellöffensystem, das – oh Wunder – ganz einfach ist.

Die Multicamstreifen auf dem vielen Bauchvelcro sind nichts anderes als Riemen, die in Griffen am vorderne Ende des Cumberbunds münden, die außerhalb der erst später alles abdeckenden Flappe zu liegen kommen. Im Klartext: um euch am Bauch freizulegen, müsst ihr nicht zuerst die Flappe hoch und dann „ratsch“, sondern man zieht einfach den Cumberbund unten heraus.

Da liegt am Boden, was euch neue Chancen gibt, aber auch neue Kosten verursacht. Das ist die Hinterseite einer Magazinflappe aus dem AVS System. Davon gibt es mehrere – mit MOLLE, mit Taschen. Die kann der Besitzer einfach einkletten mit den kleinen Streifen. Das erst macht den JPC 2.0 auch als Magazinträger vollständig.

Flappe von vorne. In dem Fall ist es die MOLLE Ausführung, die dann erst zusätzlich mit Taschen bestückt werden kann. Gut und praktisch und Crye, der natürlich nicht alles selbst erfindet, zieht hier gleich mit komplett modularen Systemen, die der Träger vollständig an seine Bedürfnisse anpassen kann.

Dabei muss es nicht immer die Flappe sein, sondern der Anwender kann den JPC 2.0 auch mit einem Chest Rig kombinieren, der  aufgeklettet und nach hinten am Cumberbund abgespannt wird. 2.0 hat einfach mehr Möglichkeiten.

Hinten am Rücken hat sich weniger getan. Der Cumberbund wird noch immer ganz einfach mit Shock Cord befestigt. Aber wird sehen seitlich einen Reißverschluss. Auch das ist eine Anpassung an bestehende Crye Systeme.

Nämlich an die Möglichkeit, diverse Panele mit Clips festzumachen und anzuzippen. Das ist superschnell und praktisch, weil man keine Rucksackriemen über die Schultern hat, dabei aber die Rückenpanele schnell austauschen kann.

Das ist kein Loch in unserem Leben, sondern die Trinkblasenöffnung im Rückenpanel. Das hat man damit auch erledigt.

Wir haben hier das MOLLE Zip-on Panel in XL auf einem Medium JPC 2.0 gezippt. Und auch das geht. MOLLE gibt die Möglichkeit, es weiter mit Taschen zu konfigurieren. Es gibt aber auch ein fixes Pouch Zip-on Panel oder ein Pack Zip-on Panel. Und wir brauchen auch nicht streiten, die Rückenseite sitzt hier am Bild zu tief … (mea culpa, mea maxima culpa).

Und dann gibt es da noch die Variante für die Komplettentblätterung. Am Hypalon-Ausschnitt auf der Schulter vorne sieht man einen kleinen Riegel …

… den nehmen und ziehen und ziehen und ziehen …

… und herunten ist das gute Stück. Man zieht natürlich auf beiden Schultern gleichzeitig, dann klappt die Platte hinten weg. Und vorne fährt alles ab, weil ihr ja vorher schon den Cumberbund mit dem eigentlich gleich funktionierenden Schnellöffensystem aufgemacht habt. Damit ihr nicht vor Neid weinen müsst, wenn der „alte“ JPC euer eigen ist: es gibt das E-Doff Kit, das ganz ähnlich ist – aber nur für eine Seite – und damit kann der normale JPC für den großen Abwurf nachgerüstet werden.

 

Last but not least: Wer auf den den AirLite Cumberbund (nur aus Riemen) verzichten will, weil er den JPC 2.0 einfach nur als Plattenträger werwenden will, der hat auch noch die Riemen dabei, um ihn seitlich geschlossen zu halten. Nett, aber in der Anwendung noch nie gesehen, weil der AirLite Cumberbund eh so ein süßes Nichts ist.

FAZIT: Der JPC hat erfolgreich gezeigt, wie klein ein Plattenträger sein kann, ohne einen Funktionsverlust zu erleiden. Mit dem 2.0 integriert Crye Precision den JPC in sein restliches Programm. Das ist super, hat aber auch einen Preis, wird er doch um ein Drittel teurer. Ohne Flappe, mit zwei Reißverschlüssen und mit Abwurfsystem ist der JPC 2.0 deutlich weniger günstig als sein Vorgänger und kleiner Bruder. Dafür hat man mehr Optionen, bei sinnvollen Lösungen.

Den Crye Precision JPC 2.0 und alles Zubehör dazu gibt es in Deutschland bei TACWRK. Der JPC 2.0 kostet da 595 Euro. Die „normalen“ JPCs kosten 429 Euro.

CRYE PRECISION im Internet: www.cryeprecision.com