Es werde Licht … Dann kann man alles sehen, aber vor allem, man wird auch gesehen. Gabe Suarez (oben im Bild) setzt sich in diesem aktuellen Artikel aus seinem Blog mit der Verwendung von Nachtsicht, Trijicon RMRs, Laser und Tritium Sights in der modernen Selbstverteidigung ein:

1. Wenn man wirklich in der Nacht effektiv sein willst, dann braucht man ein Nachtsichtgerät … keine helle Taschenlampe. Genau wie bei ballistischer Schutzausrüstung, je besser die Nachtsichttechnologie wird, desto eher haben auch die Gegner solche. Und das Faktum, dass diese Möglichkeit zur Verfügung steht, sollte dazu führen, dass wir unsere Taktik für Nachtgefechte überdenken.

Man kann Nachtsichtgeräte (NSGs) schon recht einfach und günstig bekommen, also sollte man davon ausgehen, dass jeder unterstützt ist (also NSGs verwendet). Jede Gen 1 Nachtsicht reicht für CQB im Haus vollkommen aus. Aber wie (fast) überall gibt es Qualitäts- und Preisunterschiede. Ein 4.000 Euro Gen. 3 MUM/Mini-14 ist nicht mit einem russischen surplus Gen 1 Gerät vergleichbar. Es ist, als würde man einen Audi R8 mit einem Trabi vergleichen. Man kann mit beidem in die Arbeit fahren, aber das Fahrgefühl ist ein anderes und auch die Zeit, die man dafür benötigt.

Aber trotz allem, würde ich in einem Haus agieren, würde ich eher das russische Gen 1 NSG und meine Glock mit RMR nehmen als die beste Surefire Taschenlampe. Was ich aber damit nicht ausdrücken will ist, dass alle gleiche Möglichkeiten haben. Es ist immer noch so, dass der mit der besseren Technologie einen Vorteil hat. Aber die Kurve ist flacher geworden. Mit anderen Worten: man sollte nicht davon ausgehen, dass man Dunkelheit wie einen schützenden Mantel um sich legt, und man unsichtbar wird. Heutzutage muss man davon ausgehen, dass auch die Gegner unterstützt agieren, weshalb man auch in der Nacht die selben Grundsätze von Deckung und Tarnung einsetzen sollte als am Tag.

2. Die einstellbaren Trijicon RMRs (RM06 und RM07) arbeiten super mit einem Mini-14 zusammen, und ganz wichtig, strahlen keinen Laser aus, der von Gegner mit NSGs einfach gesehen werden kann. Leider kann man selbiges nicht von den nicht manuell verstellbaren RMRs, Docter Sights oder Delta Points sagen.

Zum einstellbaren RMR: man kann alles sehen, wenn man durch die Optik blickt, aber ohne eine Signatur nach vorne abzugeben. Die Frage ist: wie hell sollte man ihn einstellen? Die höchste Helligkeit des Trijicon RM06 (mit 3,5 MOA Punkt) ist zu hell für NSGs. Anstatt eines kleinen Punktes sieht man einen grünen Fußball im Sichtfeld. Aber wenn man das RMR ganz hinunterdreht, ist es hell genug um mit einem Mini-14 benutzt zu werden, allerdings nicht mehr nutzbar bei Tageslicht. Ich glaube nicht, dass Trijicon es so entwickelt hat, aber es funktioniert.

3. Tritium kann man über weite Distanzen entdecken, wenn jemand aufpasst und danach sucht … und den richtigen Winkel hat. Wenn man auch in der Nacht effektiv sein will, dann sollte man nicht darüber nachdenken, was ein Zivilist braucht, sondern davon ausgehen, dass der Gegner das macht, was man selbst auch macht. Eine helle Taschenlampe oder helle „einfach erkennbare“ Trisiumvisiere können tödlich enden, wenn man gegen einem kompetenten Gegner antritt. Damit will ich nicht sagen, dass man die Finger von Tritium lassen muss, da es in vielen Situationen sehr nützlich ist, aber man muss sich der Schwächen bewusst sein.

Wenn man eine Pistole mit Tritiumvisier einsetzt, kann es nützlich sein in der Bewegung die Handhaltung anzupassen, dass der Daumen der Waffenhand auf der Kimme ruht und der der anderen Hand auf dem Korn. So deckt man die leuchtenden Punkte ab und hindert den Gegner, in einer Mondlosen und bewölkten Nacht eine Lichtquelle zu sehen.

4. Sichtbarkeit von Licht und Laser für dritte: Unter Tags kann man ein Red Dot mit einem Laser vergleichen. Man kann bei einer Pistole den RMR zum Zeilen verwenden, und bei einer anderen einen Laser.

Aber was ist vom Ziel aus sichtbar? Der Laser. Wer zieht eine sichtbare Linie bei hoher Luftfeuchtigkeit, Rauch oder Nebel? Der Laser. Ein RMR macht das nicht, aber der Schütze hat den selben visuellen Effekt.

Ähnlich ist es mit IR Laser. Jeder der ein NSG hat, kann den IR Laser erkennen, aber nicht den Punkt auf einem RMR. Man kann die Pistole direkt vor dem eigenen NSG positionieren (aber bitte so, dass der Schlitten nicht in das Gerät fährt!), was für kurze Distanzen bis ca. 8 Meter sehr gut funktioniert. Für längere Distanzen oder Präzisionsschüsse braucht man einen IR Laser, weil im Gegensatz zum Auge kann ein NSG nicht den Fokus so schnell verändern, dass es auf weite Entfernungen klappt.

Ein Bekannter aus der 5ten Special Forces Group meinte: „Zum Thema RMRs … ich habe die letzten Jahre RMRs auf meinen Pistolen gehabt, und sie häufig auch unterstützt eingesetzt. Das RM07 ist das beste Teil für die Aufgabe, wesentlich besser als Laser. Am Anfang habe ich ein RM04 (mit Tritium und Fiber-Optik, anm.) verwendet, was mit NVGs gut geklappt hat, aber in der Wüstensonne war es unter Tags einfach viel zu hell.“

HIER geht es zum Artikel „Auf den (Rot)punkt gebracht“ von Gabe Suarez

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