Man muss schon ein bisschen verrückt sein … Travis Rolph (Bild oben, links) ist es sicher: Statt nach mehreren Jahren Dienst in der US Army – davon ein Großteil bei den Green Berets – die Füße hochzulegen und seinen wohlverdienten Ruhestand zu genießen, gründet er noch im Laufe seiner Karriere das Taktische Nylon Label und die Beratungsfirma Mayflower R&C. Doch auch die umfangreichen Tätigkeiten als Designer und Geschäftsführer ließen ihm keine Ruhe, und so begann Travis für den Grand-to-Grand Ultra, einen 273 km (!!) Ultramarathon zu trainieren – und zog ihn letztes Jahr sauber durch. Doch wie es so bei Menschen mit weit gesteckten Zielen ist, begann Travis wenige Tage danach bereits mit der Planung des nächsten Grand-to-Grand und natürlich auch mit der Optimierung seiner Ausrüstung. Doch überlassen wir einfach Travis das Wort:

Wenn man sich auf einen Marathon begibt, bei dem man quasi aus dem Rucksack lebt, führt jedes Gramm zu weniger Geschwindigkeit und mehr Erschöpfung, Planung der Ausrüstung ist also genauso wichtig wie Training. Daher muss die Planung in folgende drei Bereiche aufgeteilt werden: mentale, physische and logistische Vorbereitung. Dieses After Action Review möchte ich dem letzten Drittel widmen, der Logistik. Ferner teile ich die Logistik in weitere Teilbereiche auf: Ernährung, Hydration, Hygiene und Komfort. Diese Bereiche gelten sowohl für aktive Laufzeit als auch Ruhe- und Pause-Perioden.

Traphis_Lauf_2ERNÄHRUNG:

Die Streckenplaner errechneten ein Minimum von 14.000 Kcal beziehungsweise 2.000 Kcal pro Lauftag. Meine Ernährung für 7 Tage kam auf eine Gesamtsumme von 15,460 Kcal mit einem Gesamtgewicht von 4,3 Kg.

  • Frühstück: Haferflocken, Blaubeeren, Pekannüsse, Chia Saat und Butterpulver gefolgt von einem Ucan Kohlenhydrat-Shake direkt vor dem Start.
  • Vom Start bis zum CP1 fügte ich einer meiner Wasserflaschen einen Cera Sport Elektrolyt-Mix hinzu.
  • CP 1 bis CP 2 ein Beutel Rocktane Gel von GU.
  • CP 2 bis CP 3 ein Beutel Hammer Perpetuem in einer meiner Wasserflaschen.
  • CP 3 bis CP 4 1x Pocket Fuel (Haselnuss mit Kakao).
  • CP 4 bis zum Ziel überbrückte ich laut Plan mit Wasser.
  • An jedem Checkpoint nahm ich zwei Elektrolyttabletten zu mir.

Fünf bis zehn Minuten nach jeder Etappe trank ich einen Hammer Recoverite Shake. Nach den nötigen Hygienemaßnahmen und einiger Zeit der Erholung widmete ich mich dem Abendessen. Das Abendessen bestand aus dehydrierten Outdoor-Mahlzeiten verschiedener Hersteller. Da ich kein Risiko im Bezug auf Verdauungsprobleme eingehen wollte, war der Großteil dieser Mahlzeiten gluten- und lactosefrei. Gegen den auf die Dauer etwas faden Geschmack ging ich mit scharfer Sauce und anderen Gewürzen vor.

Traphis_Lauf_3Die Ausnahme zu diesem Plan bildete Etappe 3, die lange Etappe. Diese zog sich über insgesamt 87 Kilometer und war in acht Checkpoints aufgeteilt. Mein Ernährungsplan blieb zwar praktisch derselbe, wurde allerdings durch zwei Snackpausen bei Checkpoint 5 (kleine Mahlzeit bestehend aus einer Packung Thunfisch und einem Bison Bar) und Checkpoint 6 (Outdoor-Mahlzeit) ergänzt. Ich nahm außerdem einige GU-Weingummis für zusätzliche Elektrolyte zu mir. 

Traphis_Lauf_6Ich hatte insgesamt nur zwei Komplikationen mit diesem Ernährungsplan: Nach der langen Etappe schmeckte mir mein Frühstück nicht mehr. Ich musste mich der Kalorien wegen förmlich zwingen zu frühstücken. Am Morgen vor Etappe 5 schaffte ich auch das nicht mehr und verzichtete aufs Frühstück. Der Hammer Perpetuem Drink sorgte zudem bei mir für Magenprobleme, sodass ich auch auf diesen verzichtete. Zusätzlich werde ich in Zukunft pro Tag eine Instantsuppe zu mir nehmen.

Traphis_Lauf_4LAUFAUSRÜSTUNG:

Arc’teryx Sarix T-Shirt: leicht und luftig, schnell trocknend

Arc’teryx Adan Shorts: leicht und schnell trocknend, sehr bequem.

Injinji toe Socken: (5 Paar) Die Trennung der Zehen minimierte die Reibung. Während des gesamten Laufes zog ich mir eine Blase zu.

Under Armor Heat Gear Shorts: für scheuerfreies Laufgefühl. Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich eine zweite mitnehmen (Anmerkung d.Red.: Ja, Travis hatte Zeit zum Waschen).

Salomon S Lab 3 Shoes: leichte und minimal besohlte Schuhe. Abgesehen davon, dass ich oft die Steine unter meinen Füßen spürte, gab es keine Probleme.

Garmin 910xt GPS/Watch: Ich mag es meinen Kilometerstand und die Kilometer vor mir zu kennen.

OR Softshell Gaiters: Schützten mich zuverlässig vor Sand in den Schuhen

AUSRÜSTUNG FÜR DIE RUHEPERIODEN:

Arc’teryx Cerium LT Down Jacket: (8.6 oz.), perfektes Wärme-/Gewichtverhältniss

Arc’teryx Phase Liner Gloves:  Dieses Jahr brauchte ich sie nicht. Auf sie verzichten werde ich aber in keinem Fall.

Arc’teryx Motus Long Sleeve Top: mein Baselayer während der Ruhepausen. Leicht und warm
Arc’teryx Beanie: Ich habe ihn jeden Abend getragen.

Skins Compression Tights: Sie wirken unterstützend zur Muskelerholung.

SCHLAFAUSRÜSTUNG:

Z Packs 30 Degree Sleeping Bag:(396g) Dieser Schlafsack spart Gewicht, indem er auf eine Kapuze verzichtet. Da ich eher weniger beim Schlafen friere, reichte mein Arcteryx Beanie vollkommen aus.

Klymit Inertia X-Lite Sleeping Pad: (172g) nicht das komfortabelste System, aber sehr leicht.

Traphis_Lauf_5TRAGE- UND ZUSATZAUSRÜSTUNG:

Mayflower RC Racing RuckDie zweite Inkarnation meines eigenen Designs. Es hat perfekt für mich funktioniert. In der nächsten Version wird es aber einige Änderungen geben, die es einfacher machen an nötige Ausrüstung zu kommen, außerdem werde ich noch ein paar Befestigungsoptionen hinzufügen. Die Brusttasche möchte ich etwas ergonomischer gestalten.

S&S Precision V-Lite: Ich habe das V-Lite am Rucksack befestigt; S&S produziert nur Qualitätsware!

Trail Toes Blister Kit: Beugt Blasen effektiv vor.

Notfall Schlafsack: Wurde von mir vakuumiert, um so noch mehr Platz zu sparen.

Princeton Tech Kopflampen: Ich habe zwei davon mit mir geführt, inklusive Ersatzbatterien. Keine Probleme.

Raid Light Water Bottles: x2; 750ml Keine Probleme, aber langsam aber sicher entwickeln sie einen Plastikgeschmack.

Benchmade Model 530 Folding Knife: das leichteste Benchmade Messer auf dem Markt, mit persönlicher Gravur für mich.

New Trent Charger keine Probleme, aber etwas schwer.

Zusätzliches Equipment: Göffel, Kulturbeutel, Notfallset, Kompass, Trillerpfeife, Sunblock, Sunblock Lippenbalsam; auch hier keine Probleme

Das Gesamtgewicht der getragenen Ausrüstung:

  • 8,34 Kilogramm mit vollen Wasserflaschen
  • 7,3 Kilogramm ohne das Wasser

Danke an alle meine Sponsoren, die mich für den Erfolg ausgestattet haben:

Mayflower Research and Consulting, Arc’teryx Equipment, Arc’teryx LEAF Equipment, Salomon, Uber Group and Benchmade Knives, Clarksville Runners Hub.

-Travis ROLPH

Das Video hier gibt einen guten Eindruck, was das Grand to Grand ist:

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 Grand to Grand im Internet: www.g2gultra.com