Zwei Jacken, die gut nebeneinander aussehen. Kein Wunder, die Zwillinge stammen aus dem Hause CLAW GEAR. Sehen sie wirklich nur gut aus oder halten sie auch was sie versprechen? Wir haben die Harpagus und Harpia Softshells getestet und berichten euch, wie sie sich geschlagen haben.
Wir haben uns dazu entschlossen beide Jacken gemeinsam vorzustellen, da sie von der Taschenaufteilung nahezu ident und vom Material her sehr ähnlich sind. Auf die Unterschiede werden wir im Review genauer eingehen, nun mal zu den verwendeten Materialien:
Die Harpagus besteht aus einem leicht dehnbaren Softshellgewebe mit Ripstopeigenschaften. Dieses Gewebe soll laut Hersteller bis 10.000mm Wassersäule dicht sein. Ist es auch, aber nicht unendlich lange, sie ist ja auch keine Regenjacke. Aber wer damit in einen kurzen Schauer gerät wird trocken bleiben. Im Inneren ist sie mit einem Gridfleece gefüttert, das sehr gut warm hält.
Die Softshellmembrane der Harpia ist dauerhaft wasserabweisend und mit einer wasserundurchläßigen Membrane ausgestattet – und das obwohl die Oberfläche strukturell eher an eine Kücherolle erinnert. Im Inneren ist sie mit einer Art dünnem Fleece versehen, das den Tragekomfort erhöht. Der merklichste Unterschied zwischen den beiden Softshells ist wohl das Fehlen der Kapuze an der Harpia.
Nun zu den Taschen, die bei beiden sehr gleich ausfallen. Zum Einen haben wir da die nicht mehr wegzudenkenden gezippten Oberarmtaschen mit ausgesetzem Klett, zum Anderen zwei große Brusttaschen mit Zweiwege-Reißverschluss. An den Stulpen gibt es eine Weitenverstellung mittels Klett. Bei der Harpagus ist diese mittels Gummi gearbeitet, bei der Harpia aus dem Jackengewebe.
Unter den Armen findet man ausreichend große Belüftungsöffnungen mit einem Zweiwege-Reißverschluß. Mann kann also von unten nach oben und umgekehrt belüften.
Bei der Harpagus findet sich an der linken Innenseite eine gezippte Brusttasche mit Kabeldurchgang. Bei der Harpia geht der Kabeldurchgang direkt in die linke Brusttasche. Am Kragen ist bei beiden eine kleine Schlaufe eingenäht um daran die Kopfhörerkabel durchzuführen, damit alles seine Ordnung hat. Am Saum ist die Weitenverstellung mittels Gummikordelzug gut zu erkennen. Die Krageninnenseite ist bei beiden mit einem sehr angenehmen Fleece versehen.
Die Kapuze der Harpagus kann mittels Kordelzügen richtig schön eng an den Kopf angelegt werden. Und am Ende des Reißverschlusses findet sich ein Kinnschutz aus Fleece, damit nichts am Kinn scheuert, sofern man sich nicht zu „Gesichtskevlar“ Trägern zählt.
Der Tragekomfort mit Rucksack ist bei beiden sehr bequem, keine drückenden oder gar scheuernden Nähte an der Schultern. Mit einem Platecarrier bzw einer Weste tragen sich die Jacken auch sehr gut, aber es entfallen die Brusttaschen.
Die Passform ist bei beiden eher anliegend, aber doch mit ausreichend Bewegungsfreiheit. Die Größen fallen Europäisch aus (Harpagus im Test hatte die Größe S, die Harpia M). Ein kleines Manko müssen wir am Ende aber noch aufzählen: der Hauptreißverschluss. Der sträubt sich manchmal gegen das schließen. Abhilfe schafft hier beide Zipper ganz nach unten zu schieben, einhaken und beim Verschließen den zweiten Schieben erfassen und nach unten ziehen.
FAZIT: Die Jacken sehen nicht nur gut aus, sondern erfüllen auch ihren Zweck exzellent, sowohl im Wald als auch in der Stadt. Die Qualität der Jacken ist, wie von CLAW GEAR gewohnt, sehr gut. Die etwas stärker gefütterte Harpagus mit Kapuze eignet sich sehr gut als Übergangs- und Winterjacke. Die Harpia kann mit dem richtigen Unterzieher eigentlich zu allen Jahreszeiten verwendet werden. Bei der Verwendung von Weste/PC oder Rucksack und dazu viel Bewegung war unser Favorit bis jetzt die Harpia. Wenn der Winter kommt, kann sich das aber ändern. Und immer daran denken: „Winter is coming.“
Erhältlich direkt bei Claw Gear, die Harpagus für 139,90€ in Schwarz, Coyote, Ral 7013 und Solid Rock (Grau) und die Harpia ab 149,90€ exkl. Versand in Schwarz, Coyote, Ral 7013 und original Multicam (+100€)