Denn der Scrambler (engl. Störgerät) von Schießausbilder Paul Howe wird viele von euch vermutlich  so unter Druck setzen dass auch ihr fürs erste eine Sendepause und Zeit zum durchatmen benötigt. Während Herr Howe und sein Kollege im Video von Panteo Productions nicht nur eindrucksvoll vorführen wie der ca. zehnminütige Drill in der Praxis aussieht, sondern auch den genauen Aufbau erklären, wollen wir uns einfach mal mit dem Sinn hinter dieser Übung beschäftigen, denn genau hier kann man schon den einen oder anderen entsetzten Aufschrei voraussehen.

Nun, zuallererst ist der „Scrambler“ ein Drill und kein Szenario. Das heißt, dass diese Übung unter „Laborbedingungen“ stattfindet und die fundamentalen Fähigkeiten im Umgang mit der Waffe schulen soll und hier das taktische Verhalten des Einzelschützen so gut wie keine Rolle spielt.

Als nächstes schauen wir uns doch einfach die Distanzen an. Es wird mit Sicherheit Leser geben die anmerken dass die Distanzen zu hoch gewählt sind, sicherlich gibt es Statistiken über Feuergefechte und das vermehrte Auftreten eben dieser auf kurze Distanz, jedoch spielen hier oft auch Einsätze der Polizei eine Rolle, deren Schusswaffengebrauch sich logischerweise oft aus nächster Nähe ereignet. Doch dieser Drill ist vor allem für das Militär gedacht. Im Auslandseinsatz sieht die Realität, besonders für Soldaten die nicht zu den Spezialkräften gehören, oft anders als in Statistiken aus. Kolonnen werden aus dem Hinterhalt und aus großer Entfernung beschossen, der Feind nutzt Deckung. Vermehrt ist, aufgrund der vernachlässigten Schießausbildung auf große Entfernungen, ein erheblicher Munitionsansatz erforderlich um erfolgreich zu Wirken. Somit sollte der Betrachter, der vor allem die Nahbereichsdrills mit exorbitantem Munitionsansatz nach amerikanischem Vorbild gewohnt ist, hier einfach mal umdenken. „Back to the roots“, wie es so schön heißt.

Der „Scrambler“ konzentriert sich hauptsächlich auf die Basics im Umgang mit Schusswaffen, „dynamische“ Magazinwechsel und andere „kriegsentscheidende“ Fähigkeiten sucht man hier vergebens. Doch ein funktionierendes Schießgestell, einwandfreie Atemtechnik und fehlerfreies Abzugsverhalten sind doch auch etwas, wenn auch nicht so spektakulär. Natürlich ist dieser Drill nur ein Grundgestell dass man seinen Wünschen entsprechend variieren kann.

Was sind Eure Meinungen zum Scrambler Drill und wie würdet ihr ihn verändern oder variieren.