Was, wenn der Rucksack mehr sein soll als nur ein Rucksack? Wenn das Gewehr und die Ausrüstung mitgehen sollen? Dann gibt es eine Lösung dafür, die meistens mit dem Namen Eberlestock verbunden ist. Hier wollen wir für euch einen kleinen Vergleich zwischen dem Eberlestock G3 Phantom (re.) und einem „no-name“ Nachbau (li.) ziehen.

Eberlestock vs Klon_2Von der äußeren Erscheinung und wenn man die ganzen kleinen Details „wohlwollend“ übersieht, ähneln sich beide Rucksäcke – hier die Hinterseiten, li. der Klon, rechts das Original – doch zu sehr, als dass man auf eine „zufällige“ Form des Nachbaus schließen könnte.

Eberlestock vs Klon_3Wo jedoch der Nachbau ein Rucksack mit integrierter Gewehrtragevorrichtung ist, ist der Eberlestock eher ein Dragbag mit aufgesetztem Daypack. Beim Eberlestock lassen sich die Teile trennen, beim Nachbau sind sie fest vernäht. Oben im Bild seht ihr den originalen Eberlestock am Mann und seinen großen Vorteil: Waffe und alles andere am Rücken, die Hände frei.

Eberlestock vs Klon_7Die vereinfachte Bauweise zusammen mit den verwendeten Materialen (600er Nylon beim Nachbau, 1.000er Cordura beim echten Eberlestock) sorgt auch für einen deutlich spürbaren Gewichtsunterschied – von 1.800g beim Klon zu 4.800g bei Eberlestock.

Eberlestock vs Klon_8Beide sind außen mit MOLLE bestückt (im Gegensatz zum Orginal hat der Nachbau auf der Unterseite kein MOLLE, was das Anbringen von z.B. Isomatte/Schlafsack doch limitiert) und nehmen im Waffenfach problemlos Langwaffen bis 130cm auf. Beim Orginal kann man zur Not das untere Ende per Reißverschluss öffnen und dort den Lauf heraushängen lassen, damit lassen sich dann auch größere Waffen transportieren. Ein L96 oder M16 verschwinden im Rucksack fast ohne, dass man die obere Abdeckung verlängern muss.

Apropos Abdeckung: Beim Orginal wird diese über vier verdeckte Fastex-Schnallen festgeclippt, beim Nachbau über Klett in 2 Positionen eingeklettet. Letzteres sorgt wieder für weniger Gewicht und weniger Gurtband das herumbaumelt.

Eberlestock vs Klon_6Zum Hauptfach: beides sind klassische „Frontlader“, das Fach lässt sich rundherum per Reißverschluss öffnen. Auf der Innenseite der Abdeckung findet sich wieder MOLLE, dort kann man Knicklichter einstecken oder kleine Taschen befestigen. Beim Nachbau ist das Hauptfach einfach nur ein großes, nacktes  Fach, beim Phantom G3 hingegen finden sich Unterteilungen, kleine Taschen, eine Netzabdeckung für z.B. Kartenmaterial etc. Hier kann man seine Ausrüstung schön Verstauen.

Wenn es im Hauptfach zu eng wird, bieten beide noch seitliche Taschen mit Kompressionsriemen, hier gehen problemlos je zwei 1,5l PET Flaschen rein. Diese werden beim Eberlestock per Schnalle verschlossen, beim no-Name sorgen Klett und Gummiband für den Verschluss.

Beim Orginal befinden sich noch schlauchförmige Taschen unter den Seitentaschen, hier ist es vom Hersteller vorgesehen Trinkblasen unter zu bringen, daher bestitzen sie auch Schlauchführungen und Haken für das Einhängen der Blasen.

Unterhalb der Seitentaschen, welche bei beiden Modellen per Komprssionsriemen zugezurrt werden können, befinden sich noch zwei kleine Taschen.

Das Tragesystem ist bei beiden nicht grade High-end. Beim Nachbau jedoch aus billigem Polstermaterial, welches sich schnell durchträgt.

Eberlestock vs Klon_5Beim Eberlestock ist das Tragesystem abnehmbar, so kann man wahlweise die Waffentasche alleine oder das Hauptfach alleine tragen; beim Nachbau ist alles fest vernäht. Beide Hüftgurte sind wieder mit MOLLE besetzt, hier bieten sich Funkgeräte-Taschen oder Erste-Hilfe-Taschen an.

Zu erwähnen wäre noch, dass das Orginal eine integrierte Regenhülle besitzt, diese sucht man beim Nachbau vergeblich.

FAZIT: Für den Transport von Stativen, Skieren, Wanderstöcken, Angeln oder auch Waffen eignen sich beide. Aufgrund der Verarbeitungsqualität und Materialwahl darf man beim Nachbau jedoch keine Wunder erwarten, dafür ist der Preis auch nur etwa 1/10 des Orginals. Von der Qualität her bleibt das alte Sprichwort gültig: Man kriegt, was man zahlt.

Den originalen Eberlestock Phantom gibt es bei HQG ab 389 Euro aufwärts. Den asiatischen Klon ohne Namen gibt es zum Beispiel hier um 39,95 Euro.