Morgen, am 28. Juni, wird im Heeresgeschichtlichen Museum Wien der neue Bereich Erster Weltkrieg feierlich eröffnet. Wir waren heute bereits dort und haben uns für Euch angesehen, was in der eineinhalb Jahre zum Umbau gesperrten Museumslandschaft entstanden ist. Das Zentralstück der Schau ist die 38cm Skoda Belagerungshaubitze, die Ferdinand Porsche in vier Elementen transportierbar gemacht hatte. Sie ragt durch die nun zweistöckige Weltkriegsschau.
Doch fangen wir am Anfang an: Diese Kanonen lösten den Ersten Weltkrieg aus. Am 28. Juni vor 100 Jahren fielen die Schüsse von Sarajevo. Das HGM zeigt die echten Waffen der Attentäter aus dem Jahre 1914 …
… und hat auch den originalen Wagen des Opfers und seine verblutete Uniform. Museumsdirektor Christian Ortner – HIER im SPARTANAT Interview – und Verteidigungsminister Gerald Klug führten vorab durch den Weltkriegsbereich.
Der Weltkrieg war eine Zeit der Uniformen. Rund 70 verschiedene Figurinen zeigen, was getragen wurde. Immer weniger bunt, immer mehr Erdfarben. Hier k.u.k. Uniformen vom Kriegsbeginn. Feldgrau wird Modefarbe.
Ein Maxim Maschinengewehr in der Schau. Automatische Waffen und Kanonen haben den industriellen Krieg geprägt.
Werkstücke präsentieren die Entstehung zweier typischer österreichischer Faustfeuerwaffen der Zeit.
Eine der wesentlichen Neuerungen war die Entstehung des Luftkrieges. Im HGM schwebt der Prototyp eines Albatros BII Doppeldeckers.
Am Boden geht es immer härter und primitiver zu: hier die Uniform eines Angehörigen der Sturmtruppen mit Handgranatsäcken am Leib. Keulen, Schlagringe, Messer erleben eine Hochzeit, Gasmasken und Zusatzpanzerungen werden getragen.
Auch in der Kunst kann das Heeresgeschichtliche mit den Originalen aufwarten: Egger Lienz berühmtes Gemälde zeigt vorrückende Sturmtruppen, davor eine echte beschossene Panzerkuppel.
Der Krieg und sein Kitsch sind ebenfalls dokumentiert. Mobilisierungsversuche für die eigene Bevölkerung, …
… die freilich das Elend des Krieges abseits der Front auch zu Gesicht bekommt: Kriegsinvalide, Prothesen und Leid sind im neuen Weltkriegsbereich des HGM genauso zu sehen.
Insgesamt eine vielfältige Ausstellung, die den Ersten Weltkrieg über zwei Etagen zeigt. Das Heeresgeschichtliche hat sich dabei für eine Darstellung ohne modernistische Effekte entschieden, die ruhig und informativ das Geschehen dokumentiert und dabei immer wieder thematische Schwerpunkte setzt. Sehr sehenswert!
Neueröffnung Erster Weltkrieg im HGM.
DAS HGM WIEN IM INTERNET: www.hgm.at