Die Welt verändert sich. Die Frage ist, ob wir das früh genug verstehen, so dass es für uns noch einen Unterschied macht. Hinter den Vorhängen hat etwa längst die Debatte angefangen, wie weit die Volksrepublik China bei einer kontroversiellen Praxis geht, die  man „Gendoping“ nennt. Jack Murphy von SOFREP meint in diesem Artikel, dass wir uns dazu Gedanken müssen:

Gendoping besteht aus einer Reihe von Techniken zur genetischen Manipulation und Veränderung. Man hat in der Vergangenheit von „Gentherapie“ gehört, einer Manipulation der Gene um kranken Menschen zu helfen. Ob man das Ganze jetzt Gentherapie oder Gendoping nennt wenn es bei einer kranken oder einer gesunden Person angewendet wird, ist belanglos. Der Unterscheid liegt ganz einfach in einer unterscheidlichen moralischen Bewertung der beiden Anwendungen. Was ist der Nutzen von Gendoping? Hier gibt es viele Möglichkeiten …

Operator1Stärker

Myostatin zum Beispiel ist ein Protein, das das Muskelwachstum reguliert. Verwendet man Myostatinblocker, könnte eine Person übermenschliche Kräfte bekommen. An Kühen und Hunde mit einem genetischen Fehler, der die Produktion von Myostatin verhindert, wurden entsprechende Studien unternommen. Diese Tiere werden „übermuskulär“ genannt, weil sie so abnormal riesige Muskeln besitzen.  Nicht wenige aus dem Special Operations Bereich würde die Möglichkeit auf diese Weise eine Art „Übermensch“ zu werden nicht ausschlagen.

Schneller

Aktuelle Studien zeigen, dass das ACTN3 Gen auch ein gutes Ziel für Doping sein könnten – Läufer haben es häufiger als normale Menschen. Es wird das ‘speed gene’ genannt und finden sich in annähernd jedem Olympischen Sprinter, der je gestest wurde. Das macht es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem jener Gene, die man manipulieren muss, um einen Soldaten oder Athleten schneller zu machen.

Operator2Ausdauer

Jahre nach seinen Goldmedaillen wurde beim zweifachen finnischen Olympiasieger im Skifahren, Eero Mäntyranta (o.), eine seltene genetische Mutation festgestellt.  Es stellte sich heraus, dass seine Familie extrem auf Erythropoietin anspricht, was bedeutet, dass Eeros Körper einen abnormalen hohen Anteil an sauerstoffbindenden roten Blutzellen ins sich hatte.  Es gibt eben Menschen, die mit einer abnormalen und gleichzeitig normalen Predisposition für den Spitzensport geboren werden. Wie bei den übermuskulösen Kühen und Hunden können auch diese Gene manipuliert und in normalen Menschen aktiviert werden. So würden sie eine fast übermenschliche Ausdauer erlangen.

Die Zukunft ist da.  Ob wir sie annehmen oder ablehnen ist eine andere Frage.

Bei der Londoner Olympiade (2012) sorgte die 16 Jahre alte chinesische Schwimmerin Ye Shiwen (Bild unten) für Kontroversen. Aus dem Nichts kommend gelang es ihr die Goldmedaille im 400 Meter Schwimmen zu gewinnen und den Weltrekord zu brechen. John Leonard, der amerikanische Direktor der World Swimming Coaches Association, beschrieb ihren Auftritt als „unglaublich“ und meinte, dass die Behörden prüfen sollten, „ob in Richtung geneutische Manipulation irgendetwas Unerlaubtes vorgenommen worden wäre …”“(Duke University)

Operator3Während amerikanische Gesetze, Reglementierungen und unsere Ethik uns weitestgehend von Experimenten mit Gendoping abhalten, sind andere Länder nicht so übervorsichtig.  Manche glauben, dass China das das größte menschliche Eugenikexperiment durchführt, dass die ganze Nation erfasst und von der Ein-Kind-Politik bis hin zum Doping von Athleten und Soldaten reicht.

Die größte Gefahr wäre, dass wir in den Startlöchern für ein biologisches Wettrüsten stehen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Wettrüsten uns in eine Richtung entwickeln, die wir nicht erwartet haben und auch nie wollten. Oder auch nur nicht als erste nicht wollten, oder aber in die wir gehen weil wir Angst haben, dass wir in der Entwicklung zurückfallen könnten. Atomwaffen wären ein Beispiel für so eine Entwicklung.  Ein nicht ganz so offensichtliches Beispiel ist die Fernwahrnehmung, eine vermeintliche „Technik“ von der manche glauben, dass sie einer Person die psychische Erkundung von einem Ziel erlaubt, das tausende Kilometer entfernt ist.  Das US Militär wollte nie mit etwas in Verbindung gebracht werden, das so esoterisch ist, aber der US Kongress beauftragte die Army sich damit auseinanderzusetzen nachdem bekannt wurde, wie schwer die Sowjets von „Pytronics“ oder angewandter Psychoenergetik begeistert waren.

Das Gendoping ist da wesentlich realer. Es ist die Revolution der Evolution. Die beginnende Ära der Super-Operators. Möge der Beste gewinnen.

JACK MURPHY  ist Managing Editor bei SOFREP.COM. Er war Ranger und Angehöriger der 5th Special Forces Group. Seit er 2010 die Armee verlassen hat, studiert er an der Columbia University Politikwissenschaft.