Amerika feiert seine Kriegshelden. Und wenn Amerika es nicht tut, dann feiern sie sich gleich selber. Das Buch „Lone Survivor“, verfasst von  Marcus Luttrell unter der Federführung von Patrick Robinson, hat als Bestseller schon für Furore gesorgt und erlebt gerade einen fulminanten Start als Kinofilm in Amerika. Mark Wahlberg spielt dabei Marcus Luttrell von SEAL Team 10, der 2005 mit drei weiteren Navy SEALs im Nordosten Afghanistans auf einen Taliban-Führer angesetzt wird. Ähnlich wie die britische SAS-Patrouille „Bravo Two Zero“ im Irak kompromittieren Zivilisten die Mission der vier Amerikaner schon in einem frühen Stadium. Da sich das SEAL Team nicht entscheiden kann diese zu liquidieren, wird es wenig später in ein blutiges Rückzugsgefecht mit zahlenmässig weit überlegenen und kampferprobten Talibans verwickelt. Drei der vier SEALs sterben in diesem genauso heftigen wie für sie aussichtslosen Feuerkampf, nur Luttrell überlebt schwer verwundet. Auch ein US-Hubschrauber vollbesetzt mit Special Forces Angehörigen, der von dem sterbenden Kommandanten noch zur Rettung herbeigerufen wird, wird dabei abgeschossen. Durch die Vermittlung loyaler Paschtunen, glückhafte Umstände und dem Engagement einer Ranger-Einheit gelingt es letztlich den „Lone Survivor“ wird zurückzuholen.

Das Buch setzt ganz zu Beginn an und schildert sehr detailliert und stets mit einer starken Portion an Pathos die ursprüngliche Motivation Luttrells für die Navy, BUD/S-Training und seine weiterführende Ausbildung. Der Tenor der Unvergleichlichkeit der SEALs, Amerikas und vor allem der Texaner zieht sich dabei als roter Faden durch das Buch. Und die für Mitteleuropäer teils sehr krude und oft etwas grenzwertige Rechtfertigung der amerikanischen Außenpolitik unter Georg W. Bush kennen kundige Leser auch von anderen Special Operation Forces-Titel dieser Zeit. Ob die Schilderungen des finalen Feuergefechts nun realistisch, oder vom Co-Autor (der die Endfassung des Buches nicht mehr abgestimmt hat) doch allzu „publikumswirksam“ heroisiert wurden, wird nur Marcus Luttrell selber beurteilen können. Fakt ist: Petty Officer Luttrell bekam für die Tapferkeit, die er im Rahmen dieses Einsatzes gezeigt hat, das „Navy Cross“ vom Präsidenten persönlich verliehen.

In Summe ist der „Lone Survivor“ ein packend geschriebenes, auch im Original sehr gut lesbares Buch, das einen umfassenden und zeitgemäßen Einblick in Wesensart, Ausbildung und Operation der US Navy SEALs gibt.

Lone Survivor: The Incredible True Story of Navy SEALs Under Siege“ von Marcus Luttrell und Patrick Robinson, 2014, 400 Seiten kostet als Taschenbuch 9,94 Euro. Das Buch gibt es bei Amazon für den Kindle Lone Survivor
um Euro 5,49.

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