Dass man auch außerhalb der USA Zubehör für das AR-System designen kann zeigt die Deutsche Firma HERA Arms. Seit kurzem haben sie ein Magazin auf dem Markt, mit dem sie die Vorherrschaft der P- und G-Mags unter Beschuss bringen wollen. BigBen von Pulverdampf hat die Magazine mit ca. 1000 Schuss .223 getestet:

In den ca. 1000 Schuss gab es keine einzige Störung, die auf die Magazine zurückgeführt werden konnte. Verschossen wurden sowohl Stahl- als auch Messinghülsen aus OA15, Hera 15th und Schmeisser AR-15. Die Magazine passen problemlos in alle gängigen AR15 Magazintaschen und -halter und lassen sich mit 30 Schuss laden. Selbst mit 30 Schuss im Magazin lässt es sich problemlos an ein AR-15 mit geschlossenem Verschluss anstecken, man sollte aber sicherheitshalber fest genug andrücken damit es auch einrastet. Mit ein wenig Übung spürt und hört man das Einrasten sowieso. Ein Druck auf den Magazinknopf ließ die Magazine – egal ob geladen oder leer – zuverlässig und selbstständig aus dem Magazinschacht gleiten, Schwerkraft sei dank!

Als gelungen betrachten wir auch die Verwendung von unterschiedlichen Oberflächenstrukturen – Magazinbereiche die z.B. aus einer Tasche gleiten sollen sind glatt, andere Bereiche an denen man das Magazin greift sind hingegen angerauht. Der Bodenbereich kam mir etwas „eckig“ und „kantig“ vor, ist aber vermutlich nur eine Gewohnheitssache. Das Material selbst scheint ein recht harter Kunststoff zu sein, die Magazine fühlen sich auf jeden Fall sehr solide an, auch wenn manche finden, dass der Kunststoff von Magpul PMAGs sich ein wenig „angenehmer“ anfühlt, das ist natürlich eine sehr subjektive Sache.

Die Feder der HERA Magazine ist für relativ hart – d.h. ab dem 20. Magazin wird es ohne Ladehilfe ein wenig mühsam. Dafür scheint aber durch die starke Feder ausreichend Funktionssicherheit gewährleistet zu sein und Staub und Dreck im Magazin werden einfach aus dem Weg gedrückt. Wir haben zwar nicht direkt Sand in die Magazine gefüllt, aber 2 Magazine wurden mehrmals über einen staubigen Boden getreten…was aber keinerlei Problem mit dem Magazin verursachte und nur einen leichten „used“ Look hinterlassen hat.

Nun zum einzigen „Problem“ das wir beim Testen produziert haben und in folgender Empfehlung resultiert: lasst H3 Magazine nicht vollgeladen mit den Magazinlippen nach unten gerichtet von über 1 Meter Höhe auf harten Betonboden knallen! Warum? Weil die Dinger dann unter Umständen doch kaputt gehen können! Zumindest haben wir so in 2 Versuchen (den ersten Fall hat das Magazin unbeschadet überstanden) einen Bruch von einer Magazinlippe ausgehend und über die Seite runterlaufend produziert.
Dazu seien aber 2 Dinge gesagt: Zum Einen ist das so ziemlich der härteste Test für jedes AR15 Magazin und ich weiss nicht ob es überhaupt AR15 Magazine gibt die das aushalten.
Zum Anderen lässt sich das Magazin aber immer noch verwenden sofern man genug Patronen reinstopft und die letzte Patrone auf der Seite ohne Riss ist – die beschädigte Seite „spuckt“ sonst ihre letzte Patrone aus. Wir haben mit dem „kaputten“ Magazin problemlos nochmal ca. 50 Schuss verschiessen können und ich denke es würde auch weiter funktionieren, wohl fühlt man sich mit so einem beschädigten Magazin aber nicht, weshalb es wohl in der Ersatzteilkiste landen wird.

FAZIT: Besonders die Version mit dem Sichtfenster (H3T …ich nehme an das „T“ steht für „transparent“) hat es uns persönlich angetan, da sie der Waffe in Summe einen moderneren Look verpasst als USGI Magazine oder auch Magpul PMAGs. Die Position des Sichtfensters ist ergonomisch sehr günstig gewählt, da sie im Schuss durch peripheres Sehen einen Blick auf den Magazinstand erlaubt. Ein kleines Manko ist, dass der Magazinstand nicht genau feststellbar ist, da es keine Nummerierung oder ähnliches gibt, d.h. man wieß als Schütze nur dass das Mag voll ist…und wenn man keine Patronen mehr im Sichtfenster sieht, dass man weniger als 17 Patronen im Tank hat. Die Bauweise ist für meine Ansprüche auf jeden Fall solide und zuverlässig genug und steht z.B. den OA Magazinen in nichts nach und die HERA sehen einfach – insbesondere in einem 15th (aber auch in meinem OA) – verdammt sexy aus.

Die H3 Variante unterscheidet sich von der H3T Variante einzig und allein dadurch, dass sie statt dem Sichtfenster einfach durchgehend schwarzen Kunststoff verwendet. Somit ist auch kein grober Munitionsstand ablesbar, für die meisten sportlichen Einsatzzwecke ist das aber nicht wirklich relevant, wirkt sich aber in einem etwas günstigeren Preis aus.

Von HERA Arms selbst wird für das H3T mit Sichtfenster ein Preis von 24,90 Euro und für das H3 ohne Fenster ein Preis von 20,00 Euro empfohlen, vielleicht kriegt man die Teile aber auch bei dem einen oder anderen Händler um 1-2 Euro günstiger oder teurer.

HERA ARMS im Internet: hera-europe.com

Nochmals vielen Dank für die Review an BigBen von Pulverdampf!