Man kommt im Baumarkt nicht um die schwarz-orangen Teile herum. Die „kleine“ Fiskars X7 wird als Camping- und Wanderaxt im Sortiment der Finnen verkauft. Doch was kann sie wirklich? Ein Praxistest.

Eine Besonderheit bei Fiskars ist sicher die unlösbare Verbindung zwischen Kopf und Stiel. Bevor diese Verbindung bricht, bricht eher der Stiel selbst. Ein klarer Vorteil gegenüber Äxten mit Holzstiel, da dieser nach einigen Jahren Gebrauch immer lockerer sitzt, was irgendwann auch zu einem Risiko wird. Der Stiel ist bis zum Axtkopf durchgehend hohl. Er besteht aus Kunststoff mit Fiberglasverbindungen. Im Griffbereich kommt noch ein weiteres, weicheres Plastik hinzu. Das trägt ungemein zum Komfort bei, da diese Kombination nahezu alles an Schlägen verschluckt.  Der Stiel ist ebenso witterungsbeständig, bruch- und schlagfest. Der Griff hat am Ende wieder eine Verbreiterung, welche das Abrutschen am Griff verhindert. Auch ein Loch für einen Paracord Lanyard etc. ist dabei.

Der größte Vorteil des hohlen Stiels ist natürlich das Gewicht. Bei einem Gesamtgewicht von 640 g werden hier gerade mal 170 g für den Stiel verwendet. Das heißt, es kann im Vergleich zu gleich schweren Holzäxten, viel mehr Material und Gewicht beim Axtkopf verwendet werden. Was wieder in einer besseren Schlagleistung endet. Mit einer Länge von 36 cm ist X7 rucksacktauglich.

Der Kopf wurde aus Kohlstoffstahl mit einer Härte von 58 HRC geschmiedet. Auf der vorderen Seite befindet sich die normale Schneide, auf der hinteren ein Hammerkopf. Er ist antihaft beschichtet, ein Festsetzen im Holz gibt es nicht mehr.

Zum Lieferumfang gehört ein Klingenschutz aus Plastik, welcher auch einen Tragegriff hat. Hier wäre eine schöne Corduratasche schon ansehnlicher und praktischer gewesen, da man diese auch besser an einem Rucksack befestigen könnte

Einen Baum von 10 cm Durchmesser hat man (wenn man ein bisschen Technik beherrscht) in ca. 2 Minuten durchgeschlagen, ohne danach eine Pause zu brauchen.

Beim Entasten geht die Klinge der Axt durch die kleinen Äste wie durch Butter. Absolut ohne Anstrengung und Mühe hat man den Baum nach wenigen Minuten schön glatt. Auch beim Feuerholzhacken positive Eindrücke. Natürlich kann man mit ihr nicht so durchschwingen  wie mit einer 80 cm Axt, dennoch reicht die Grifflänge im Notfall auch für zwei Hände. Wer ein ruhiges Händchen hat, dem wird ein Arm reichen.

Getestet haben wir auch die Vielseitigkeit. Fleisch, Fisch und Käse schneidet die Axt perfekt. Brot zerbröselte, da die Klinge am Ende einfach zu dick wird. Ein Loch in einen zugefrorenen See zu schlagen, kostet uns nur ein Lachen. So einfach hätten wir uns das nicht vorgestellt.

FAZIT: Eine absolut geniale Outdooraxt, die durch geringes Gewicht, große Haltbarkeit, dauerhafte Schärfe und cooles Design auf sich aufmerksam macht. Der hohe Preis (46 Euro) sollte einen nicht abschrecken, da man die Axt ein paar Jahrzehnte haben wird. Ein Tipp: Wer das Orange nicht mag, es gibt die gleiche Axt auch von Gerber in reinem Schwarz. Gerber wurde von Fiskars 1987 aufgekauft, da überschneiden sich dann ein paar Dinge.

Die FISKARS X7 gibt es um 44,99 beim ASMC zu kaufen. Oder beim nächsten Baumarkt.