Von Ferro Concepts (FC) kommt gerade ein Plate Carrier (PC) auf den Markt, der sich dadurch auszeichnet, dass er extrem leicht und besonders modular ist. Sein abgekürzter Name beschreibt ganz simpel von wem das Ding ist und was es sein soll, also ein FCPC. Wir haben exklusiv als Erste weltweit diesen Plattenträger für Euch angeschaut und getestet. Oben seht ihr die Einzelteile, wie wir sie von Ferro Concepts bekommen haben. (Alle Bilder zum Vergrößern anklickbar.)

Die Hinter- und die Vorderseite des FCPC aufgebreitet: das Hinterteil (li., ARP genannt – Assault Rear Panel) hat MOLLE-Schlaufen und einen Zuggriff, für den Notfall wenn der Träger geschleift werden soll. Das ARP ist übrigens nur eine Varinate der hinteren Plattentasche, es gibt sie auch in einer Slick-Ausführung (SRP – Slick Rear Panel) ohne MOLLE, dafür mit einem kleinen Klettfeld in IR-Flaggengröße. Die Vorderseite (re.) nennt sich FCPC-AFP (Assault Front Panel) und hat viel Klett um den Cumberbund zu befestigen. Hier ist es die Slick-Variante, die vor uns liegt. Ob und welche Magazinflappe befestigt wird, entscheidet nämlich der Träger selbst. Oben hat das Panel noch ein kleines Admin-Fach, rechts und links jeweils einen Loop für Antenne oder Trinkschlauch, ganz oben die Schlaufen zur Befestigung der Trageriemen.

Das Innenleben glänz mit Mesh-Gewebe, das eingearbeitet wurde, damit mehr Luft zum Träger kommt. Verwendet wurde Cordura 500D für Multicam oder Coyote, der FCPC in Desert Digital kommt in 1000D Cordura daher. Von den Platten her, die er aufnimmt, ist der FCPC ein Allesfresser: ESAPI oder Swimmer Cut Plates passen hinein. Modularität bedeutet für Ferro Concepts auch, dass diese Teile zum Beispiel in die Plattenträger anderer Hersteller integriert werden können, zum Beispiel ein 6094K-Vorderteil von London Bridge Trading mit einem FCPC-ARP Rücken. Überhaupt ist hier alles auf Austauschbarkeit ausgelegt.

Hier sind die Bestandteile des Befestigungsmaterials für Front und Back Panel zu sehen. Die zwei Riemen kommen mit, wenn man das AFP kauft. Sie werden bei der Rückenplatte eingeschlauft und je nach nötiger Länge geklettet. Bei der Vorderplatte werden mit G-Haken befestigt. Darunter sind die optionalen Schulterpolster für den FCPC zu sehen. Die Shoulder Pads verfügen über je einen Kabeltunnel und sind für 2“ Riemen ausgelegt, passen also ebenfalls zu anderen Herstellern.

Die MOLLE Kangaroo Flap (MKF) ist nur eine und vermutlich die konventionellste von einigen noch kommenden Flappen, die für den FCPC vorgesehen sind. Sie wird mit Velcro oben im AFP eingeklettet, ansonsten funktioniert sie sehr klassisch wie auch die Flappe eines 6094. Für sie gibt es allerdings verschiedene Kangaroo Pouches, die sie aufnimmt: eines für drei M4 Magazine, eines für 2 M4 Magazine, eines für vier MP7 Magazine, eines für ein Funkgerät. Weitere Modelle sind unterwegs, unter anderem ein sehr minimalitisches Kydex-Design, das wir euch hoffentlich bald vorstellen können.

Der Airflow Cummberbund (AFC) ist der schwerste und klassischste seiner Art am FCPC: Mesh macht ihn sehr luftdurchlässig, gleichzeitig hat er die volle Länge MOLLE. Da geht einiges rauf. In der Mitte (re. u.) wird mit Gummizug die Länge eingestellt, an den Enden (re. o.) ist Velcro um den Cummerbund zwischen Vorderseite des Plattenträgers und abgesenkter Flappe einzukletten. Er ist auch mit eingenähten Plastikstreifen (re. u.) mittig versteift.

Der Zusammenbau: Wir haben zuerst unsere Swimmer Platten eingeschoben, dann setzen wir die MOLLE Kangaroo Flap ein: Female Velcro lauert auf Male Velcro unter einer Abdeckung. Einfach einschieben (li.) und die Flappe sitzt. Die Schulterriemen haben wir zuvor schon am Panel für den Rücken (ARP) befestigt, vorne werden sie mittels G-Haken (re. o.) am AFP festgemacht. Das sitzt fest und sicher, gibt aber trotzdem die Möglichkeit hier schnell auszuschlaufen und den FCPC im Notfall abzuwerfen. Letztendlich wird unten bei der Hinterplattentasche der Cummerbund eingeschoben und zentrieret. In der Öffnung lauert ein Klettstreifen auf verschiedene andere Cummerbundlösungen, die leichter sind und eingeklettet werden können.

Hier sieht man den Schulterbereich mit den Standardriemen (li.), mit den Pads (Mi.) und dann noch einmal umgedreht und von Innen (re.). Wenn man nirgends verweichlicht sein will, bei den Schultern lohnt es sich Pads zu gönnen. Es geht zwar ohne auch, aber mit ist deutlich bequemer. Die Schultern tragen das ganze Gewicht der Ausrüstung, die am FCPC befestigt wird.

Fertig ist diese Ausführung des FCPC! Das hier ist eine klassische Konfigurierung, die am ehesten einem 6094 gleicht, aber noch leichter ist als dieser. Mit anderen Bauteilen könnte der FCPC noch ganz anders aussehen: Weniger MOLLE, Seitenriemen aus etwa Gummiband, insgesamt aber immer minimalistisch und modern.

FAZIT: Ein Plate Carrier ist ein Plate Carrier ist ein Plate Carrier … Er erfüllt zwei Zwecke: einerseits nimmt er Platten auf, andererseits Ausrüstung. All das machen ein CIRAS, ein LBT-6094 oder ein Crye JPC in mustergültiger Art und Weise. Wieso also einen anderen Plattenträger? Ferro Concepts erfindet das Konzept des PCs nicht neu, aber er treibt es in ein Extrem. Der FCPC ist der modularste Plattenträger, den wir kennen. Er ist sogar so modular, dass mitgedacht ist, dass der Konsument jedes einzelne Teil der FCPC-Reihe bei einem Plate Carrier eines anderen Herstellers verwenden könnte, von den Plattentaschen über den Cummerbund bis hin zu den Shoulder Pads. Wir vermuten, dass wir die aufregendsten Teile aus der FCPC-Reihe noch gar nicht gesehen haben und dass da noch einige spannende und innovative Lösungen aus der kleinen kanadischen Gearschmiede kommen. Der FCPC, den wir haben, ist eine äußerst leichte, prima verarbeitet Alternative zu klassischen Plate Carriern mit viel Stauraum am Oberkörper. Die Modularität kann eine Spielerei für Sammler sein, die sich jedes Teil nun kaufen oder eine Chance, einen Plate Carrier jeweils einsatzbezogen so zu verändern, dass modular ein weites Spektrum abgedeckt wird. Wir werden weiter berichten, was Ferro Concepts da Feines auf den Tisch bringt …

Den FCPC gibt es direkt bei Ferro Concepts: Das Assault Front Panel kostet 95 Dollar mit Shoulder Strapsen (ein weiteres Slick und ein reines MOLLE Front Panel sind angekündigt); das Assault Rear Panel kostet 70 Dollar (das Slick Rear Panel 50 Dollar); die MOLLE Kangaroo Flap ist um 35 Dollar zu haben (ein Slick Flap ist angekündigt); der Airflow Cummerbund schlägt mit 80 Dollar zu Buche (als Alternativen gibt es einen Carry Elastic Cummerbund, ein 4“ Elastic Cummerbund, einen 2“ Elastic Cummerbund oder Side Strapse zum einkletten); Shoulder Pads um 38 Dollar ergänzen den FCPC. Wingman Gen II Radio/Magazine Pouche erweitern den Stauraum, so wie die 6 x6 MOLLE Side Plate Pouches den Panzerschutz für den Träger erhöhen.

Der FCPC von Ferro Concepts beim Testen bei Navy SEALs. Hiervon gibt es zwar Fotos, aber keiner verrät welches Team es ist. Links jedenfalls im Heli, rechts an einem SEAL mit Boarding Gear.