Den Titel des Buches hat man bis vor kurzer Zeit noch mit schwarz-weiß Bildern verbunden, die über 60 Jahre alt sein müssen. Krieg heißt für deutsche Soldaten heute: Afghanistan. Das ist ein Eingeständnis, mit dem sich die deutsche Politik in ihrer Angst vor dem K-Wort noch immer schwer tut. Soldaten nicht. – Das Buch selbst ist keine umfassende Einführung in den Konflikt, es dokumentiert die Geschichte optisch umfassend.

Wer sich für Gear interessiert, wird einiges sehen, aber keine Informationen erhalten. Trotzdem sind es exzellente Bilder, die den deutschen Einsatz in Afghanistan beschreiben. Von möglichen Patrouillen in noch ungepanzerten Fahrzeugen zu immer mehr nötigem Panzerschutz, die Bilder zeigen so auch die Eskalation in den Krieg. Aus dem Vorwort des SZ-Journalisten Stefan Kornelius: „Moderne Kriege haben wenig mit alten Klischees zu tun. Sie ignorieren Grenzen, sie tragen keine Uniform, sie bedienen sich aller Mittel, sie können – wenn man so will – mit einer Ladung Sprengstoff in der Unterhose in einem Flug über den Atlantik geführt werden. All das wissen die Soldaten in Afghanistan, die jenen modernen Krieg kennenlernen. Einen Krieg, der sich nicht ankündigt und auch niemals ganz verschwinden wird.“ Bedrückend sind Bilder von Verletzten, eindringlich ist das Buchende, das den Weg von Gefallenen zurück in den Heimat zeigt. Ein spannendes Buch mit wenig Text und großartigen Fotos.

Deutsche Soldaten im Krieg: Die Bundeswehr in Afghanistan. Eine Bilddokumentation“ von Stefan Kornelius, 144 Seiten, Fackelträger Verlag, 2010. Das Buch ist im Buchhandel oder bei Amazon um 29,95 Euro erhältlich.

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